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"Automatica" eröffnet China im Focus

Auf der "Automatica" in München, der weltweit führenden Industrieschau rund um Roboter und Automation zeigen 800 Aussteller Neuestes zur Industrie 4.0, der vernetzten Fabrik. Eines der wichtigsten Gesprächsthemen dürfte aber China sein.

Von: Stephan Lina

Stand: 21.06.2016

Automatica Roboter | Bild: picture-alliance/dpa

Noch ist China ein Entwicklungsland, wenn es um Roboter geht. Die dortigen Fabriken sind kaum automatisiert, das soll sich aber nach dem Willen der Regierung in Peking ändern. So folgt auch der chinesische Konzern Midea mit seinem Übernahme-Angebot für die Augsburger Kuka mehr oder weniger einem Staatsauftrag. Das wachsende Interesse der Chinesen an Robotik spiegelt sich auch auf der Automatica wider.

"China ist tatsächlich einer der bedeutendsten Zukunfts-Märkte für die Robotik und Automatisierung. Wir haben in diesem Jahr 20 chinesische Aussteller, vor zwei Jahren waren es gerade einmal fünf. Zudem gibt es in diesem Jahr einen Summit des VDMA, auf dem wichtige Branchenthemen im Kontext der China-Strategie zu diskutieren."

Messegeschäftsführer Falk Senger

Insgesamt wächst das Geschäft mit Robotik rasant, so der Fachverband IFR. Die Zahl der installierten Industrie-Roboter soll in den kommenden Jahren im Schnitt um 12 Prozent zulegen, zudem sollen die Maschinen immer flexibler und damit quasi intelligenter werden. Bisher spielen dabei deutsche Unternehmen und Forschungs-Einrichtungen eine entscheidende Rolle.

Übernahme-Poker um Kuka

Die Chinesen wollen Kuka kaufen.

Bisher ist zum Beispiel der Augsburger Konzern Kuka einer der weltweit führenden Anbieter. Seit Wochen aber sorgt die Zukunft des Unternehmens für heftige Diskussionen. Der chinesische Industriekonzern Midea hat inzwischen ein offizielles Übernahme-Angebot für Kuka vorgelegt. Offen ist nun, wie die bisherigen Großaktionäre reagieren. Der Industrielle Friedhelm Loh, der 10 Prozent an Kuka hält, spricht sich dafür aus, Kernkompetenzen wie die Robotik in Deutschland zu halten.

Die hiesige Branche blickt insgesamt sehr optimistisch in die Zukunft. Im vergangenen Jahr steigerten die deutschen Anbieter für Automation und Robotik ihren Umsatz um 7 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro, so der Branchenverband VDMA. In diesem Jahr soll es weiter aufwärts gehen. Der VDMA erwartet einen neuen Umsatzrekord.


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