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60 Jahre BND Der unheimliche Dienst

Paradox: Der Bundesnachrichtendienst soll Licht ins Dunkel der Weltpolitik bringen und gleicht doch selbst einer Black Box. Zum 60. Geburtstag der Datensammler gibt es gute Gründe, den BND abzuschaffen - oder ihn auszubauen.

Von: Michael Kubitza und Michael Zametzer

Stand: 01.04.2016 | Archiv |Bildnachweis

"Nachts schlafen die Spione" | Bild: Nachts schlafen die Spione. Letzte Ansichten des BND in Pullach. © Sieveking Verlag, Martin Lukas Kim, 2014

BND: Die Abkürzung teilen sich die Bank of North Dakota, eine britische Boygroup der 1990er und der Buy Nothing Day, ein Konsumverzichtstag im späten November. Hier soll es um den Bundesnachrichtendienst gehen - den deutschen Auslandsgeheimdienst.

6.500 Mitarbeiter hat der BND. Die meisten sind Verwaltungsangestellte, Sachbearbeiter, Sekretärinnen, Kantinenpersonal. Die anderen: Spione. Deutsche Spione. Vor dem inneren Auge erscheinen sofort schlapphuttragende Schmalspurausgaben von James Bond, deren Großväter noch den Nazis dienten, während sie selbst heute im Auftrag der Bundesregierung - vielleicht auch der Amerikaner - irgendwo im In- oder Ausland ganz demokratisch Telefonwanzen züchten, fremde Post lesen und anderer Leute Daten horten.

Was weniger als die halbe Wahrheit ist. Mehr zum Thema in unserem FAQ BND.







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Gutgläubiger, Montag, 04.April 2016, 06:19 Uhr

3. Panama Leaks

Eigentlich sollte man meinen, dass solce Enthüllungen von einem Nachrichtendienst wie NSA, GCHQ, BND oder welchem auch immer aufgedeckt werden.
Nein, ein Leak an die Presse ist es mal wieder. Dürfte man nicht erwarten, wenn Finanzströme der Terroristen überwacht werden auch schwerste Verbrechen an der Gemeinschaft aufzudecken.
Das muss also wieder von der "Lügenpresse" geleistet werden? Gott, bin ich froh, dass es sie gibt! Da sollten AfDler hellhörig werden bei ihrem unsinnigen möglichrweise Putin gesteuerten Diffamierungen an der Presse.

Zweifel an der Effizienz, wie Ebert schon erwähnte, kommen auf. Ist die NSA gar nicht so allmächtig? Oder war die Berichterstattung nicht opportun?
Man darf gespannt sein, was alles ausgegraben wird. Wäre es nicht an der Zeit, die Aufgaben erheblich auszuweiten?

Peter, Sonntag, 03.April 2016, 05:17 Uhr

2. Verifikation

Was ist so schlimm daran zu überprüfen, ob das was jemand sagt, das ist, was er meint und tut?

"Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" ist einer der bekanntesten Lügen eines Staatschefs. Jeder Mensch versucht oftmals zu tricksen, zu täuschen oder hinterm Berg zu halten. Es ist für bedeutsame Entscheidungen wichtig, die Integrität zu überprüfen.
Im Angesicht vielfältiger Bedrohungen notwendiger denn je. Mein "Datenschutz" ist kein Argument. Die Daten bleiben ja geheim.

Interessant fand ich den Streit um das iPhone und FBI. Habe ich meine sensibelsten Daten in einem Tresor, darf er geknackt werden. Liegen die gleichen Daten in einem Smartphone, dann nicht? Also ein Unterschied, ob digital oder analog verfolgt wird? Für mich nicht nachvollziehbar, wie der Unterschied begründet werden kann.

  • Antwort von Beter, Sonntag, 03.April, 17:42 Uhr anzeigen

Ebert, Freitag, 01.April 2016, 14:21 Uhr

1. Randbemerkungen

Nun, liebe Leser, wieder so ein Thema, wo sich die Geister scheiden.

Ich weiß nicht so recht ob ich richtig liege, aber der BND kommt mir, trotz 6.500 Mitarbeiter als sehr ineffizient vor. Quasi etwas Hausbacken.

Irgenwie vermisse ich klare Strukturen und vor allem Ergebnisse. Natürlich wurde einige Erfolge verbucht, vielleicht auch Erfolge, die eben geheim sind, aber für das Budget und der Mitarbeiterzahl dieser Behörde scheinen mir diese doch recht spärlich. Eine Behörde dieser Größe beschäftigt sich durch sich selbst, das ist allgemein bekannt.

Deutschland erfüllt heute andere Aufgaben in der Welt als früher die BRD, wo der einzige > Feind < die sogenannte DDR war.

Dass der BND eine ausgesprochene Nazi Vergangenheit hat stört mich in keinster Weise, weil wohl damals 2/3tel aller Führungsstellen mit diesen Leuten besetzt war, ganz einfach weil es niemand anderes mit entsprechender Ausbildung gab.

Es wird hier sehr siel Geld verbraten - Effizienz wäre wünschenswert.
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