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Constantin Group Zerreißprobe beim Münchner Produktionsgiganten

In der kommenden Woche soll eine Hauptversammlung über die Zukunft der Firma entscheiden. Doch die beiden wichtigsten Aktionäre sind heillos zerstritten. Während die eine Seite eine Zerschlagung des Konzerns anstrebt, will die andere die Firma in ihrem jetzigen Umfang erhalten.

Von: Stephan Lina

Stand: 04.11.2016

Constantin Media | Bild: picture-alliance/dpa

Wenn für eine Hauptversammlung gleich zwei Tage angesetzt werden, dann steckt dahinter fast immer gewaltiger Ärger. Es dürfte also ab Mittwoch sehr turbulent werden, wenn die Aktionäre der Constantin Medien die Zukunft ihrer Firma beschließen. Zwei Aktionärsgruppen stehen sich nahezu unversöhnlich gegenüber, beide halten jeweils etwa 30 Prozent. Auf der einen Seite steht Dieter Hahn, ein langjähriger Vertrauter des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch.

Streit zweier Philosophien

Er will die Firma auf das Thema Sport und Events konzentrieren. So gehört der Fernsehsender Sport 1 zur Gruppe, außerdem der Produktionsspezialist Plazamedia. Abstoßen will man dagegen die Tochter Constantin Film. Dagegen wehrt sich der andere Großaktionär Bernhard Burgener erbittert. Er ist der Überzeugung, das Unternehmen brauche mehrere Standbeine, zudem habe man im Sport zuletzt wichtige Kunden verloren.

Dem Bayerischen Rundfunk sagte er, es sei ein Unding, den Teil des Konzerns zu verkaufen, der mit Abstand für den Großteil der Erträge und des Eigenkapitals stehe. Aus Firmenkreisen ist zu hören, dass inzwischen die Bayerische Staatsregierung involviert ist. Sie mache sich Sorgen um den Filmstandort München.


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