43

Nachhaltige Entwicklung Die Erde ist zu klein für uns

Alle natürlichen Ressourcen, die binnen eines Jahres regenerierbar wären, sind für 2016 aufgebraucht. Daran erinnert der Erd-Überlastungstag.

Von: Janina Lückoff

Stand: 08.08.2016 |Bildnachweis

Die Erde im Weltall, aufgenommen am 26.7.1971 | Bild: picture-alliance/dpa/NASA

Im vergangenen Jahr war dieser sogenannte Earth Overshoot Day noch fünf Tage später. Im Jahr 2000 fiel er sogar noch auf den 1. Oktober. Deutschland belastet die Erde vor allem durch hohe CO2-Emissionen in den Bereichen Energie, Verkehr und industrielle Landwirtschaft, teilt die Umweltorganisation Germanwatch mit.

Die Menschen verbrauchen zu viele Ressourcen

Würden alle so leben wie die Deutschen, bräuchten wir demnach mehr als drei Erden. Aber auch global gesehen reicht eine Erde nicht: Die gesamte Erdbevölkerung verbraucht Holz, Pflanzen, Futtermittel, Fisch und Nahrungsmittel, als hätte sie 1,6 blaue Planeten zur Verfügung. Das Earth Overshoot Day wird jedes Jahr vom Global Footprint network berechnet.

"Es baut darauf auf, dass alle unsere Aktivitäten Land brauchen: Für unser Essen, die Milch, das Getreide, die Kartoffeln, für unser Holz, um das CO2 aufzunehmen. Und so können wir zusammenrechnen, wie viel Fläche braucht es für unseren ganzen Naturbedarf. Dann kann ich diese Fläche vergleichen mit wie viel es gibt auf der Welt."

Dr. Mathis Wackernagel, Präsident des Global Footprint Network

Die Konsequenzen dieser ökologischen Übernutzung sind laut Germanwatch etwa das Verschwinden von Wäldern, der Verlust der biologischen Vielfalt und leergefischte Küstengebiete.

"Der Konsum der Menschheit wächst immer noch. Nicht mehr so schnell wie vor 10 oder 20 Jahren. In einigen Teilen schon, z. B. China hat den Ressourcenverbrauch, den ökologischen Fußabdruck pro Kopf in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Wir leben von der Substanz."

Dr. Mathis Wackernagel, Präsident des Global Footprint Network

Mehrere Umweltorganisationen appelieren deshalb an die Bundesregierung, sich für konkrete Maßnahmen einzusetzen, um den Ressourcenverbrauch zu senken. Aber auch jeder einzelne kann etwas tun: Beispielsweise hilft schon der Kauf von saisonalem Obst und Gemüse aus der Umgebung oder ein reduzierter Fleischkonsum. Der Earth Overshoot Day oder Erd-Überlastungstag wird seit 1987 berechnet. Damals lag der Stichtag noch am 15. Dezember.







43

Kommentieren

Alle Antworten einblenden

Lutz Schnelle, Montag, 08.August 2016, 12:39 Uhr

19. Mit der Boing zum Klimagipfel

Eine konkrete Maßnahme wäre, den europäischen Binnenmarkt aufzulösen und das verdammte Internet abzuschalten. Die EU war der Startschuß zur Globalisierung und dem unglaublichen Konsumterror, dem wir in Europa ausgesetzt sind. Hier hat die Plünderung des Planeten erst richtig begonnen. Und nicht nur, daß das Internet regelrecht explodiert und sein Energieverbrauch exponentiell wächst (2008 hatte die TU Dresden den Energieverbrauch an den Knotenpunkten gemessen und kam zu dem Schluß, daß der Energieverbrauch alleine des Netzes 2025 so hoch sei wie der Gesamtverbauch 2008 weltweit) , seit seiner Einrichtung ist das Verkehrsaufkommen auf den Straßen um 30% gestiegen.
Die Menschheit wird nicht hyperintelligent, wie Die Welt uns lange weismachen wollte, sie wird hyperblöde, (...) Dieser Kommentar wurde von der BR-Redaktion entsprechend unseren
Kommentar-Richtlinien bearbeitet.

AnniMarr, Montag, 08.August 2016, 12:22 Uhr

18. Die Erde ist zu klein für uns!

Meine Antwort war: "Das Kapital treibt die Menschheit immer schneller, schneller und größer, größer"! Ist da was falsch daran?

besorgter Bürger, Montag, 08.August 2016, 12:13 Uhr

17. Umdenken muss weltweit beginnen

Deutschland allein kann die Welt nicht retten. Der Prozess des Umdenkens muss global von statten gehen.

Die Menschheit muss weg vom Gedanken "immer schneller, höher, weiter".

Hier kann sich jeder an die eigene Nase fassen, beispielsweise welche Mengen an Lebensmitteln im Müll landen, ob man unbedingt 50 Sorten an Frischkäse in Plastikbechern benötigt, etc.

Bei so manchem Wocheneinkauf weiß man ja gar nicht mehr, welches Produkt man aus der völlig überdimensionierten "Auswahl" nehmen soll.

Hinzu kommen natürlich noch die Ansprüche, ständig neue Kleidung zu haben (egal wie billig und lumpig) oder das Auto alle 3-5 Jahre zu ersetzen.

Insgesamt hat die Erde, wie einmal die ÖDP im Landtagswahlkampf propagierte, genug für jedermanns Bedürfnisse, nicht jedoch genug für jedermanns Gier - dieses Motto traf und trifft den Nagel auf den Kopf.

Hubi, Montag, 08.August 2016, 11:57 Uhr

16. Bildung hilft am meisten

In Ländern mit guter Bildung sinkt die Geburtenrate automatisch unter 2 Kinder pro Frau, so dass sich offenbar durch Bildung eine humane Reduzierung der Erdbevölkerung erreichen lässt.

  • Antwort von Lutz Schnelle, Montag, 08.August, 12:49 Uhr anzeigen

  • Antwort von Süddeutscher und gleich weg, Montag, 08.August, 14:08 Uhr anzeigen

wm, Montag, 08.August 2016, 11:24 Uhr

15. Schluß mit....

...."Seit fruchtbar und mehret euch und füllt die Erde.........!"