Die Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern sammeln – jeder für sich – schon lange solche Daten, die Aussagen über die Immobilienwerte in Bayern liefern. Seit September vergangenen Jahres bündelt der neue Obere Gutachterausschuss diese Daten der sechsundneunzig örtlichen Gutachter in Bayern. Aus 400.000 Datensätzen entsteht so ein bayernweiter, umfassender Immobilienmarkt-Bericht. Die Daten werden auf 140 Seiten zusammengefasst.

Bericht wird erstmals präsentiert

Heute wird Bayerns Innen- und Bauminister Joachim Herrmann (CSU) den Bericht zum ersten Mal vorstellen. Der Bericht soll nicht nur eine große Datensammlung sein, sondern auch Fragen beantworten: Etwa, ob Bayern auf eine Immobilienblase zusteuert oder welchen Einfluss der demographische Wandel auf den Immobilienmarkt in Bayern hat.

Nicht nur für Immobilien-Profis, sondern auch für Privatpersonen ist der Bericht von besonderem Interesse: Er beschreibt zum Beispiel die Wertsteigerung von Eigentumswohnungen oder Ein- und Mehrfamilienhäusern in den einzelnen Regionen des Freistaats.

Teures Pflaster München

Experten sehen derzeit keinerlei Entspannung auf dem bayerischen Immobilienmarkt. Als Grund dafür gilt die hohe Nachfrage wegen historisch niedriger Zinsen und das ausgedünnte Angebot an Wohnungen und Häusern.

In München habe sich der Kaufpreis für ein Einfamilienhaus seit 1995 im Durchschnitt mehr als verdoppelt, so der Immobilienverband Deutschland Süd. Für eine Eigentumswohnung müssen Münchner im Vergleich zum vergangenen Herbst pro Quadratmeter 300 Euro mehr ausgeben, im Jahresvergleich sogar 450 Euro. Außerhalb Münchens ist die Situation in Oberbayern entspannter.