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"Starker Wille statt Promille" Weniger junge Komasäufer in Bayern

Die Zahl der Komasäufer in Bayern im Alter von zehn bis zwanzig Jahren ist weiter gesunken. So sind letztes Jahr vier Prozent weniger Jugendliche mit Alkoholvergiftung in Bayerns Kliniken eingeliefert worden als 2014.

Von: Christoph Dicke

Stand: 14.11.2016

Pärchen auf dem berühmten "Kotzhügel" neben der Münchner Wiesn | Bild: picture-alliance/dpa

Insgesamt ist die Zahl der stationär behandelten Komasäufer mit rund 4.500 im vergangenen Jahr aber immer noch recht hoch - darunter 2.711 Jungen und 1.793 Mädchen. Diese Zahlen basieren auf einer bislang unveröffentlichten Zusammenstellung des Bayerischen Landesamts für Statistik, die von der Krankenkasse DAK vorab verbreitet wurde. Seit 2011 geht die Zahl der stationär behandelten Alkoholvergiftungen (Höhepunkt: über 5.500 Fälle) im Freistaat kontinuierlich zurück.

Prävention zeigt offenbar Wirkung

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) zeigte sich erfreut: "Unser Ziel muss es nun sein, diesen positiven Trend zu verfestigen", sagte sie mit Verweis auf die bayerischen Aufklärungskampagnen. Dazu gehörten die Präventionsprojekte "Hart am Limit - HaLT in Bayern" und "Starker Wille statt Promille" des bayerischen Gesundheitsministeriums. So werden noch im Krankenhaus die Betroffenen von Mitarbeitern der Suchthilfe zum Gespräch aufgesucht. Die 44 "HaLT-Standorte" in Bayern organisieren auch Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung des Alkoholmissbrauchs an Schulen und bei Veranstaltungen.

Jugendliche produzieren Videoclips über Sucht

Zentrales Element des Projekts "Starker Wille statt Promille" sind selbst produzierte Videoclips von Jugendlichen über den Umgang mit Alkohol und seine Konsequenzen. "Starker Wille statt Promille" ist ein Gemeinschaftsprojekt des bayerischen Gesundheitsministeriums, des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung, des Gesundheitsamts und der Universität Bamberg. Insgsamt gibt der Freistaat pro Jahr rund eine halbe Million Euro für Präventionsmaßnahmen gegen Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen aus.


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