Rechtsextremismus in den USA Trump in der Hitler-Ecke
"Seit Barack Obama der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten wurde, hat die amerikanische Neonazi-Szene an Kraft gewonnen." Das beobachtet Extremismus-Experte Mark Potok. Und er weiß, wie nahe Präsidentschaftskandidat Trump Hitlers Gedankengut steht.
Die rechte Bewegung, die in Frankreich, Ungarn und Deutschland zu beobachten ist, schwappt nun auch über den Atlantik in den US-Wahlkampf. Der derzeitige Favorit der Republikaner, der Immobilienbesitzer Donald Trump, möchte Muslimen die Einreise in die USA verweigern, hetzt gegen Mexikaner.
"Ich werde nicht sagen, dass Trump sagt, Hitler sei eine tolle Person. Aber er hat eine Statistik verbreitet, dass 80 Prozent der Weißen von Schwarzen getötet werden - und diese Zahl wurde von Hitler-Anhängern in die Welt gesetzt."
Mark Potok
Niemand in den USA geht soweit, Trump tatsächlich mit dem Diktator zu vergleichen. Aber es gibt Karikaturen, die ihn in diese Ecke rücken. Trumps Ex-Frau erzählte in einem Zeitungsinterview, ihr Mann würde hin und wieder Reden von Hitler studieren.
NSM88 - die Gefahr aus Detroit
Mark Potoks Organisation veröffentlicht regelmäßig eine Übersicht, welche Neonazi-Gruppen in den USA stark sind.
Die größte Organisation ist das "National Socialism Movement", die Nationalsozialistische Bewegung. Sie hat ihre Zentrale in Detroit (Michigan) und nennt sich NSM88. 88 steht für "Heil Hitler". Es gibt einen Radiosender unter diesem Kürzel, und bei ihren Versammlungen schwenken sie Fahnen mit Hakenkreuzen und rufen: "Die weiße Rasse wird dieses Land zurück erobern, weiße Macht."
In den rechtsextremen Gruppen sei Hitler wieder sehr beliebt, sagt Mark Potok. Eine Organisation, die sie sich "die Arier" nennt, seien regelrechte Hitler-Anbeter: "Sie sehen Hitler als einen Mann, der dafür stand, das wahre Problem zu benennen: die teuflischen Juden", erklärte der Extremismus-Experte.
Handel mit Nazi-Symbolen und "Mein Kampf"
In den USA hetzen rechtsextreme Gruppen wie der Ku-Klux-Klan oft gegen Schwarze, Homosexuelle und Fremde. Aber in den vergangenen 30 Jahren hätten rechtsextreme Gruppen wieder verstärkt den Juden zum Feindbild erklärt. Das sei nach dem Zweiten Weltkrieg nicht so ausgeprägt gewesen wie heute, sagt Potok.
Durch den Artikel eins der amerikanischen Verfassung, der das Recht auf freie Meinungsäußerung garantiert, ist die Verbreitung von Nazi-Parolen in den USA möglich. Ebenso wie der Handel mit Nazi-Symbolen erlaubt ist, kann man seit 2008 "Mein Kampf" auf dem Amazon-Kindle und in verschiedenen Buchhandlungen in den USA kaufen.
Mark Potok begrüßt es, wenn es nun eine kommentierte Ausgabe geben wird: "Die Ausgabe, die in Deutschland veröffentlicht wird, wird eine kritische Ausgabe sein. Das haben wir bislang in den USA nicht gesehen."
Kommentieren
bergbauer, Sonntag, 03.Januar 2016, 09:38 Uhr
2. Trump in der Hitler-Ecke
Egal , ob Trump,Organ, Erdogan, AFD oder wie sie alle heissen mögen,
diese Leute werden erst dann keine Rolle mehr spielen, wenn wir beginnen unseren Kindern wieder Werte zu vermitteln.
Und je mehr Kapital sich auf einige wenige Leute konzentriert umso mehr fallen durch das sogenannte Raster.
Es spielt keine Rolle wo sich das Ganze abspielt, es passiert immer nach dem gleichen Muster.
Roland B., Sonntag, 03.Januar 2016, 08:42 Uhr
1. Meinungsfreiheit
Ich finde den politischen Pluralismus und die Meinungsfreiheit der USA als gut und positiv. Am Ende kann jeder Aufgeklärte wählen was er will. In Deutschland wird die Meinungsfreiheit und der politische Protest schnell medial in die Schmuddelecke (Pack, Hetzer, Dunkelfeutschland) gestellt. Deshalb trauen sich viele nicht ihre Meinung offen zu sagen (Allensbach Institut) .Meinungsfreiheit und politische Vielfalt sind ein hohes Gut das geschützt gehört.
Antwort von derBÖSEwolf, Sonntag, 03.Januar, 11:11 Uhr
sehe ich genauso. und die menschen wählen die poöitiker, die sie wollen, und wenn sie solche dumpfbacken wollen, dann lasst sie doch.
ich muss ja auch mit dem leben, was in deutschland und in bayern gewählt wurde.... ich wollte die nicht.....
Antwort von Wolf, Montag, 04.Januar, 14:45 Uhr
Was hat Pluralismus und Meinungsfreiheit mit einem durchgeknallten,faschistoiden Milliardär zu tun der sich die absolute Macht erkaufen will? Das gabs alles schon mal, schon vergessen? Und nein,ich finde es nicht gut das jeder seinen Senf zu allem geben darf nach dem Motto:das wird man doch noch mal sagen dürfen. Denn genau dieser Müll öffnet Hass und Faschismus Tür und Tor. Dieser Trump würde bei uns angezeigt und verurteilt werden, und das ist gut so!
Antwort von tim, Montag, 04.Januar, 19:36 Uhr
Der Unterschied zwischen Amerika und Deutschland ist doch eigentlich mal so gesehen, dass es in Deutschland zwei Gesetze gibt, von denen eines die Meinungsfreiheit garantiert, was vom zweiten Gesetz wiederrum so eingeschränkt wird, dass rechte und verfassungskritische Meinungen eingeschränkt werden, wodurch zwei Gesetze im Gegensatz stehen