Salafisten-Szene in Franken Polizei nimmt Terrorverdächtigen bei Nürnberg fest
Im Großraum Nürnberg-Fürth haben Polizeibeamte am Dienstag (28.02.2017) einen mutmaßlichen Terrorunterstützer festgenommen. Der 33-Jährige soll die Terrormiliz "Junud al-Sham" unterstützt haben.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft München soll der 33-Jährige an die terroristische Vereinigung "Junud al-Sham" (Soldaten Syriens) mehrere Kraftfahrzeuge geliefert haben. Zudem wird dem bosnischstämmigen Mann ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz in Syrien zur Last gelegt. Der 33-Jährige wurde bereits am Dienstag festgenommen und am Mittwoch (01.03.2017) einem Ermittlungsrichter des Oberlandesgerichts München vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete.
Bekannter Salafisten-Prediger
Vieles spricht dafür, dass es sich bei dem Verdächtigen um einen bekannten Salafisten-Prediger handelt. Bereits gestern hatten sich Salafisten in sozialen Netzwerken zu seiner Festnahme geäußert. Der 33-Jährige lebte zuletzt in Nordrhein-Westfalen, pflegte aber in seine alte bayerische Heimat Kontakte. So predigte er zum Beispiel in München und vor allem im Nürnberger Raum. Ende Juli 2013 warb er laut Verfassungsschutz um Unterstützung für Syrien. Unter anderem trat er dabei unter der Bezeichnung Ansaar International - Südbayern auf. Für das Hilfsprojekt sammelte er Spenden in Moscheen und auf Benefizveranstaltungen.
Zentralstelle zur Terrorismusbekämpfung
Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU) lobte anlässlich der Festnahme die neu geschaffene Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus. Die Zentralstelle arbeite bereits mit Hochdruck, so Bausback.
Anfang Februar hatten Ermittler in Burgthann bei Nürnberg einen 31-Jährigen gefasst, der nach Angaben der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft in Syrien eine Waffenausbildung erhalten und Wachdienste für die gleiche Terrormiliz geleistet haben soll. Mittlerweile ist der 31-Jährige aus der Haft entlassen worden, bestätigt die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf dem Bayerischen Rundfunk auf Nachfrage. Der dringende Tatverdacht konnte nach weiteren Ermittlungen nicht aufrechterhalten werden.