Besser hätte es gar nicht laufen können gestern Abend für die deutschen Fußball-Frauen in Rio - und für ihre Teamchefin, Silvia Neid. Der Olympiasieg in der Kultstätte Maracana ist das krönende Karriere-Ende für Neid.

Dabei hatte die Partie im sagenumwobenen Estadio do Maracana in Rio de Janeiro anders begonnen als erwartet: Die DFB-Frauen, die als große Favoritinnen galten, kamen erst einmal nicht so recht ins Spiel, die Schwedinnen wiederum ließen kaum Chancen zu und setzten auf Überraschungsmomente. Zwar hatte das deutsche Team etliche Chancen in der ersten Halbzeit, trotzdem gingen sie torlos in die Pause.

Marozsán macht's möglich

Dann aber der Doppelschlag von Dzsenifer Marozsán zu Beginn der zweiten Halbzeit: In der 48. Minute schoss die 24-Jährige ein Tor aus 14 Metern, in der 61. setzte sie einen Freistoß an den Pfosten, der Ball landete auf dem Schienbein der schwedischen Abwehrspielerin Linda Sembrandt und schließlich im Tor. Den Schwedinnen gelang zwar ein Anschlusstreffer in der 67. Minute, der Sieg war den deutschen Frauen aber nicht mehr zu nehmen.

Beispiellose Bilanz

Was Neids Team in den letzten Jahren geleistet hat, kann sich wirklich sehen lassen: Zweimal Weltmeister, achtmal Europameister, dreimal Olympia-Bronze - und jetzt Gold!

Machen's die Männer nach?

Die Frauen haben es vorgemacht, heute Abend können die Männer von Horst Hrubesch hoffentlich nachziehen und den geschichtsträchtigen Doppelerfolg perfekt machen:

Um 22 Uhr 30 unserer Zeit ist Anstoß gegen Brasilien. Ein Sieg hätte ein weitere historische Dimension. Denn noch nie sind die Olympiasieger im Fußball bei Frauen und Männern aus einem Land gekommen. Vielleicht diesmal.