EEG-Umlage steigt Acht Prozent mehr für Ökostrom
Auf 6,88 Cent erhöht sich im nächsten Jahr die EEG-Umlage, mit der die Subventionen für die Ökostrom-Branche finanziert werden. Diese Förderung wird ab 2017 umgestellt - und dadurch sollte die Umlage eigentlich sinken. Doch das wird noch ein paar Jahre dauern.
Derzeit finanzieren die Verbraucher die Energiewende noch mit 6,35 Cent pro Kilowattstunde, im kommenden Jahr werden es 53 Cent mehr sein.
Stichwort EEG-Umlage
Die EEG-Umlage gibt es seit 16 Jahren. Damals betrug sie 0,19 Cent pro Kilowattstunde Strom. Im nächsten Jahr steigt sie auf 6,88 Cent. Das ist 36 Mal so viel. Für einen Haushalt mit fünftausend Kilowattstunden Jahresverbrauch wird es im nächsten Jahr gut 30 Euro teurer.
Die Höhe der Umlage legen die vier großen Stromnetzbetreiber fest. Sie berechnen, wie viel Geld sie im nächsten Jahr voraussichtlich an die Erzeuger von Ökostrom zahlen müssen und wie sich der Preis an den Strombörsen entwickeln wird. Mit der EEG-Umlage wird die Differenz zwischen beiden Werten aufgefüllt.
Hintergrund ist, dass die Übertragungsnetzbetreiber den Strom aus erneuerbaren Energien nicht nur abnehmen, sondern auch einen festen Preis dafür bezahlen müssen. Die Betreiber verkaufen den Strom anschließend an der Strombörse und bekommen dort meist weniger. Mit Hilfe der EEG-Umlage werden die Subventionen für die Ökostrom-Branche finanziert. Weil unklar ist, ob die Energiekonzerne fallende Strompreise auch an die Kunden weitergeben, lässt sich nur schwer sagen, wie sehr mit der steigenden Ökostrom-Umlage auch die private Stromrechnung steigt.
EEG-Umlage soll langfristig sinken
Vom kommenden Jahr an wird die Förderung komplett umgestellt. Betreiber größerer Windparks oder Solaranlagen bekommen dann keine festgelegte Vergütung mehr. Stattdessen werden neue Projekte ausgeschrieben. Den Zuschlag bekommt der, der am wenigsten Subventionen verlangt. Doch bis die EEG-Umlage merklich sinkt, werden wohl noch einige Jahre vergehen.
Firmen klagen über hohe Mehrkosten
Die Industrie- und Handelskammern rechnen mit Mehrkosten von einer halben Milliarde Euro im nächsten Jahr. "Für die Wirtschaft im Freistaat entwickelt sich die Energiewende immer mehr zum Fass ohne Boden und damit zum Risikofaktor für den Standort", kritisierte Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags.
Aktuell stammt etwa ein Drittel des Stroms aus Wind, Wasser, Sonne und anderen erneuerbaren Quellen. In einem Jahrzehnt soll es laut Bundesregierung knapp die Hälfte sein. Bezahlt wird die Umlage von allen Stromkunden. Einige Industriebetriebe bekommen allerdings Rabatte.