Hochwasserkatastrophe im Lkr. Rottal-Inn Gedenken an die Opfer der Flut
Bischöfe der beiden großen Kirchen haben sich angesichts der Flutkatastrophe beeindruckt gezeigt von der Gemeinschaft und Hoffnung unter Betroffenen und Helfern. Am Freitagabend wurde in Simbach am Inn mit einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer gedacht.
Der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm erzählt nach seinem Gang durch Simbach am Inn (Lkr. Rottal-Inn) die Geschichte eines Fotografen. Dessen Objektiv, 5.000 Euro wert, liegt auf dem Sofa, als das Wasser kommt. Es ist die Grundlage seines Berufs. Das Wasser strömt ins Haus - und trägt das Sofa, es schwimmt auf den für andere tödliche Fluten. Das Objektiv bleibt unversehrt. "Es hat mich sehr beeindruckt." Jene Menschen, die am schlimmsten betroffen sind, erzählten ihm von der Hoffnung.
"Vor allem habe ich gehört, wie glücklich und dankbar die Menschen dafür sind, dass sie so viel Unterstützung, so viel Solidarität erfahren."
Heinrich Bedford-Strohm, evangelischer Landesbischof
Leid und Erleichterung
In der Stadt, in der sieben Menschen den Tod in der Flut fanden, vier Frauen, drei Männer; in der viele ihre Wohnungen und ihr Hab und Gut verloren: Trauer und Freude stehen in diesen Tagen nebeneinander nach der Überschwemmung, nach der Katastrophe, sagt Stefan Oster, Bischof von Passau in seiner Predigt im ökumenischen Gedenkgottesdienst für die Opfer und Helfer der Flut in der Stadtpfarrkirche St. Marien am Freitagabend. Die Kirchenbänke sind dicht gefüllt. Einige Reihen leuchten in neon-orange und gelb-rot, die Jacken-Farben der Einsatzkräfte.
Erinnerungen an die Flut
Gegen 15 Uhr am 1. Juni reißt das Wasser eine Schneise durch die Stadt Simbach. 1.500 Notrufe gehen in den ersten Stunden ein. 480 Menschen werden gerettet, wie Viktor Meißner sagt, der evangelische Pfarrer der Stadt. 150 aus unmittelbarer Lebensgefahr, aus der Luft, über das Wasser. Viele verlieren ihre Wohnung, viele sind in Angst. In der Ausnahmesituation sieht Bischof Oster gerade in der Reaktion der Helfer ein Hoffnungszeichen: "dass so viele Menschen von außen kommen, sich ein Herz fassen, um zu helfen". Er habe mit einem 82-Jährigen gesprochen, erzählt Oster, der vor einem halben Jahr seine Frau beerdigt, jetzt im Hochwasser sein Geschäft verloren habe. Er selbst stand bis zum Hals im Wasser. Der Mann habe gelacht, sagt Oster, und gesagt: "Mei, is des schee, dass so viele junge Leute helfen." Und gerade Pfarrer Meißner zeigt auch selbst, was Tatkraft leisten kann. Die evangelische Gnadenkirche öffnete für die Verteilung und den Verleih von 400 Trocknungsgeräten.
Spendenkonto für Hochwasseropfer:
Bayerischer Landkreistag
Körperschaft des öffentlichen Rechts
Kontonummer 83000
BLZ 700 500 00
BayernLB
IBAN DE46 7005 0000 0000 0830 00
BIC BYLADEMMXXX
Kommentieren
Ändert sich was?, Freitag, 17.Juni 2016, 12:12 Uhr
3. politisches Handeln
Der Gottesdienst soll Mut machen? Was haben die Politiker dort verloren? Aber wenn es den Politikern hilft um zu begreifen, was passiert ist, vielleicht bringt es dann doch was. Vielleicht hilft dafür aber auch schon sich die Traueranzeigen anzuschauen!!!
Fassade abnehmen und endlich handeln!!! Es gibt viel zu tun! Obwohl es wär eigentlich sehr leicht..., wenn man wollte....
Antwort von Ursachen der Flut in Bayern, Freitag, 17.Juni, 19:09 Uhr
Was hörte ich ist die Reaktion von Scharf: Es soll eine Pflichtversicherung (wovon nur die Versicherungen profitieren, und überhaupt waren es die Versicherungen diejenigen die die Leute nicht annehmen wollten) geben und ein Warnsystem.
Es geht dem Ende zu.
Oder doch nicht. Vielleicht werden ja doch noch Entscheidungen getroffen, die an der Ursache ansetzen!!
Antwort von Bürger, Freitag, 17.Juni, 23:20 Uhr
an Ursache der Flut in Bayern ,
fizu dinden Sie das dieser Kommentar zu diesen Thema paßt?
Ich nicht! Hier geht es um die Trauerfeier der Opfer dieser Tragöde und Sie haben nichst besseres zutun als über die Politik zu lässtern.
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Antwort von Ursachen der Flut in Bayern, Samstag, 18.Juni, 12:35 Uhr
Ja das finde ich. Wenn sich nämlich nichts ändert, wiederholt sich das ganze in vielen Gebieten Deutschlands. Und deshalb finde ich es eine Schande, dass die Lösungen sein sollen eine Pflichtversicherung und ein neues Warnsystem einzuführen.
Was aber nicht verhindert, dass Menschen zukünftig trotzdem in Gefahr kommen. Auch bei der jetztigen Katastrophe ist es nur den vielen Rettungskräften zu verdanken, dass nicht noch mehr Menschen gestorben sind.
Maria A., Mittwoch, 15.Juni 2016, 16:56 Uhr
2.
Einfach nur schlimm. Mehr kann man dazu nicht anmerken. Allen Betroffenen mein tief empfundenes Mitgefühl.
Isabell Speidel, Mittwoch, 15.Juni 2016, 14:20 Uhr
1. Theaterspiel der Politfiguren mitsamt der Kirchen
In der Gegend wohnen fast keine Protestanten, warum die sich dann gleich immer ein "Ökumenischer Gottesdienst" gefeiert werden muss ? Es ist traurig genug, was da passiert ist und das viele Menschen ihre Angehörigen und in einem Fall alle ihre Ehefrauen verloren haben mitsamt Mutter und Großmutter.
Die Angehörigen lassen das Requiem lesen für ihre Verstorbenen und der Staat sollte demnach bitte sich da raushalten. In der Trauer bedarf es keiner öffentlich und staatlichen Veranstaltung. Der Ort hat täglich seine Messe und darin wird auch an die Opfer und Hinterbliebenen gedacht.
Antwort von stadtkirchner, Freitag, 17.Juni, 20:30 Uhr
Auch wenn es dort "fast keine Protestanten" gibt: Ein paar werdens schon sein - vielleicht auch unter den Opfern bzw. Geschädigten. In jedem Fall halte ich eine solche Art von konfessioneller Abgrenzung und Wichtigtuerei für überholt, deplatziert und vor dem Hintergrund des Leides der Betroffenen für geschmacklos.