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Drittes Unglück in zwei Tagen Ausflugsschiff havariert auf Donau

Erneut ist ein Passagierschiff auf der Donau gegen einen Brückenpfeiler gefahren - diesmal in der Nähe von Bad Abbach. Zuvor war es im Main-Donau-Kanal im Raum Kelheim zu zwei weiteren Havarien gekommen.

Von: Sebastian Grosser

Stand: 19.06.2016

Mann auf havariertem Donauschiff | Bild: picture-alliance/dpa

Das etwa 135 Meter lange Schiff streifte am Sonntagmorgen kurz vor der Schleuse Poikam einen Brückenpfeiler und stellte sich dann quer. Die Wasserwacht verhängte eine Schifffahrtssperre auf der Donau, auch die betreffende Eisenbahnbrücke wurde mehrere Stunden lang gesperrt. Mit vereinten Kräften brachten Sanitäter, Feuerwehr sowie Bundes- und Wasserschutzpolizei die Passagiere mit Booten und Drehleitern in Sicherheit.

Stelle mit starker Strömung

Nach BR-Informationen war offenbar ein Fahrfehler der Schiffsführung schuld an der Havarie; das gab zumindest ein Sprecher der Bundespolizei bekannt. Allerdings habe man noch nicht mit dem Kapitän sprechen können. Die Stelle kurz vor der Schleuse ist für ihre starke Strömung bekannt. Die örtliche Feuerwehr und die Wasserwacht üben dort regelmäßig Einsätze.

An Bord befanden sich nach Informationen der "Mittelbayerischen Zeitung" 186 Passagiere und 51 Crewmitglieder. Die Reisenden, die aus USA und Kanada kommen sollen, wurden nach ihrer Rettung unter anderem vom Roten Kreuz und dem Kriseninterventionsteam „Mona“ betreut. Laut "Mona" geht es ihnen gut, die meisten Passagiere fänden die Sache "inzwischen eher spannend".

Die Bergung des Schiffs gestaltete sich aber schwierig. Der Dampfer lag komplett quer, die starke Strömung erschwerte die Arbeit, zudem hätte Treibgut das Schiff beschädigen und zu einem Wassereintritt führen können - letzteres versuchten die Helfer mit Booten zu verhindern; Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und THW waren mit mehr als 200 Mitarbeitern vor Ort. Die Schadenshöhe des Unglücks ist noch unklar.

Drei Schiffshavarien am Wochenende

Es ist die dritte Schiffshavarie innerhalb kürzester Zeit. Bereits am Samstag kam es auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal bei Riedenburg zu einem ähnlichen Vorfall. Dort hatte ein Schiff das Gerüst einer Brückenbaustelle gerammt. Auch bei diesem Vorfall wurde niemand verletzt. Außerdem havarierte am Samstag ein ungarisches Frachtschiff bei der Ausfahrt aus dem Hafen Kelheim/Saal. Das Güterschiff wurde von der starken Donauströmung gedreht und gegen das Ufer gedrückt. Es wurde niemand verletzt. Der havarierte Frachter liegt mittlerweile wieder im Kelheimer Hafen.


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martin, Montag, 20.Juni 2016, 10:39 Uhr

6. Personal

That was long overdue. Viking was the first passenger rederei working with Easter European captains to lower the operation costs for their fleet.
As a barge captain myself i often encounter their vessels showing lack of sailing skills and most important lack of communications skills.
Its hard to believe that a company that transports passengers would cut costs but its a fact.
There is nothing wrong with Eastern Europe but it is common knowledge that a lot of captains from countries where it was possible to buy anything bought their papers.
Now i dont claim that this was the case here, but its a possibility and one that is not hard to believe. Many examples are available.
(http://www.schuttevaer.nl/nieuws/actueel/nid10788-deksman-met-vals-dienstboekje.htm
Good examples are also available, such as Somtrans rederei, they work mostly with Eatern European crews but seem to be very capable and know what they ar

Goletz Hermann, Montag, 20.Juni 2016, 08:31 Uhr

5. Siffsunglück

Bei den momentanen Wasserstand und der hohen Strömungsgeschwindigkeit sollte ein Fahrverbot für Schiffe dieser Größenordnung ausgesprochen werden.

Gerhard, Sonntag, 19.Juni 2016, 19:39 Uhr

4. Schiffsunfall

Da sind einige Leute an der Tastatur, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Ich habe mit meinem 13 m Schiff diese Stelle auch schon öfter passiert. Man sollte halt Streckenkenntnis haben und auch einmal auf erfahrene Nautiker hören. Außerdem schadet es auch nicht einmal Kajak gefahren zu sein, dann kann man das Wasser "lesen". Letztendlich hilft auch, die Grundlagen der Strömungstechnik sich zu Gemüte zu führen.
Und, Jan, die Slowaken oder Ungarn sind weder besser noch schlechter als Deutsche oder Niederländer. Und die Schubeinheiten die da unterwegs sind sind z..T. bis zu 180 m lang und schaffen diese Passagen auch bei Hoch-und Niedrigwasser. Man muß es halt können!

Helmut, Sonntag, 19.Juni 2016, 18:53 Uhr

3. Donau

Eigentlich hätte es der Sprecher selbst merken müssen, dass es sich in Anbetracht der Strömung nicht um eine Brücke auf dem Main-Donau-Kanal handeln kann. Die Unfallstelle liegt tatsächlich auf der Donau zwischen Kehlheim und Regensburg. So ein Fehler sollte einem öffentlich-rechtlichen Sender normalerweise nicht passieren.

Jan, Sonntag, 19.Juni 2016, 17:30 Uhr

2.

Es sind in den letzten Jahre viele Fahrgastschiffe neu gebaut worden. Fast alle sind die 135 Meter lang. Unsere Schiffahrtswegen eigenen sich nicht für diese Länge, vor allem nicht bei Hoch- oder niedrig Wasser. Dann kommt es darauf an ob sich die Schiffslseute gut auskennen mit dem Strom und die Fluß. Auf den Hotelschiffe sind oft Ostleute als Kapitän tätig. Die beherrschen die Stromeinflüsse einfach weniger wie Deutsch, Belgisch oder Holländisch ausgebildete Leute. Deswegen gibt es im Donau- u. Mainbereich immer mehr Schiffunfälle wie auf dem Rhein, trotz dem intensivere Schiffsverkehr da. Unsere Autoritäten erkennen das Problem aber nicht, weil die Angst haben für politische Probleme.