NSU-Prozess


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114. Verhandlungstag, 21.5.2014 Beate Zschäpe und die beiden Uwes

Mochte Beate Zschäpe nun einen der beiden Uwes lieber als den anderen? Sie schweigt seit Prozessbeginn und verläßliche Zeugenaussagen gibt es keine.

Von: Oliver Bendixen

Stand: 21.05.2014 | Archiv

Oliver Bendixen | Bild: Bayerischer Rundfunk

21 Mai

Mittwoch, 21. Mai 2014

Als allerdings heute ein Rechtsmediziner berichtete, wie die beiden nach dem Bankraub in Eisenach in ihrem brennenden Wohnmobil starben - da glaubten Journalisten in der ersten Reihe so etwas wie einen Kampf mit den Tränen zu sehen und gefaltete Hände. Als nämlich der Gutachter ausführlich Uwe Böhnhardts von einer Kugel zerfetzten Schädel beschrieb. Bei Uwe Mundlos' Kopf blättere Beate Zschäpe schon wieder in den auf ihrem Laptop gespeicherten Akten.

Ärger wegen André E.

Ärger gab es heute um ihren Mitangeklagten André E. Der trug ein Kapuzenshirt mit dem Logo einer knallharten Neonaziband, was einige Anwälte monierten, worauf der Senatsvorsitzende das Hemd von einem Wachtmeister fotografieren ließ - Außerdem wurde bekannt, dass der 34-Jährige vor ein paar Wochen bei Regensburg mit einem nicht zugelassenen Auto und fremden Nummernschildern in eine Polizeikontrolle geraten war und nun gegen ihn ermittelt wird.

Nebenkläger fordern umfassende Informationen

Schlechte Stimmung auch unter den Anwälten der über 80 Nebenkläger. Fünf von ihnen forderten heute in einer Erklärung weitere Auskunft über V-Leute in der rechten Szene und das Versagen der Behörden. Im Klartext meinen sie, dass all diese Fragen in einem Parlament und nicht in dieser Verhandlung geklärt werden können, die dank immer neuer Beweisanträge an den Rand der Möglichkeiten eines Strafprozesses gerate. In den Verhandlungspausen vermochten einige der besonders antragseifrigen ihren Ärger über diese abweichende Meinung nicht zu verbergen.


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