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Neue Gefahr von Rechts "Identitäre Bewegung" macht sich in Oberbayern breit

Eine neue rechtsextreme Gruppierung macht sich in Oberbayern breit - die sogenannte Identitäre Bewegung. In München und im Mangfalltal sind sie schon länger aktiv, nun haben die Identitären offenbar auch in Bad Tölz eine Regionalgruppe gegründet.

Von: Thies Marsen

Stand: 28.06.2016 | Archiv |Bildnachweis

Internetseite der Identitären Bewegung | Bild: picture-alliance/dpa

Die Identitären richten sich vor allem an junge Leute. Sie sind im Internet aktiv und treten aktionistisch auf: Mit nächtlichen Plakatierungen oder indem sie Veranstaltungen stören, was dann stets gefilmt und im Netz veröffentlicht wird. In Wien stürmten sie zum Beispiel eine Bühne, auf der gerade von Flüchtlingen ein Theaterstück von Elfriede Jelinek gespielt wurde. Sie brüllten dort Parolen und spritzten mit Kunstblut herum. Auch in München gab es schon Aktionen.

Die Identitären stammen ursprünglich aus Frankreich, wo sie seit ungefähr vier Jahren von sich reden machen. Sehr stark sind sie auch in Österreich - und jetzt auch immer mehr in Bayern und Deutschland. In München gehören sie derzeit zu den wichtigsten rechtsextremen Gruppen überhaupt, bei einer Veranstaltung in Trudering kamen zuletzt über 50 Leute.

Verbindungen zu Neonazis und AfD

Auch wenn die Identitären sich offiziell vom Nationalsozialismus abgrenzen, sind sie in Oberbayern doch durchsetzt von Neonazis, etwa aus der Kameradschaft München oder dem verbotenen Freien Netz Süd. Einer ihrer deutschlandweit wichtigsten Vertreter stammt aus Stein an der Traun: Sebastian Zeilinger. Er organisierte mehrfach Proteste gegen Geflüchtete - etwa in Freilassing und Feldkirchen-Westerham.

Die Identitären arbeiten zudem eng mit der AfD zusammen. Zu einer AfD-Veranstaltung im März in Geretsried reisten zahleiche Identitäre an und wurden vom AfD-Landesvorsitzenden offiziell vom Podium aus begrüßt. Als sich im April im Mangfalltal eine Regionalgruppe der Identitären formierte, traf man sich im Landgasthof des Rosenheimer AfD-Kreisvorsitzenden.

Verfassungsschutz ist alarmiert

Der bayerische Verfassungsschutz hält die Identitären inzwischen für so gefährlich, dass er sie offiziell beobachtet. Unter dem Deckmantel kultureller Verschiedenheit würden dort rassistische Positionen propagiert.







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Fränkin, Donnerstag, 30.Juni 2016, 12:00 Uhr

14. Die Möchtegern-Denker, die auch nichts weiter als Rechtsextreme sind

Der Trupp aus alten, einschlägigen und neuen, nachwachsenden Rechtsextremen fährt die Schiene, so gar nicht rechtsextrem zu sein, um neue Anhänger in neuen Schichten zu gewinnen. Und man gibt sich intellektuell; da sind nämlich noch viele Komplexe auf- und abzuarbeiten; auf Dauer ist es eben unergiebig, (zurecht) als dumm zu gelten und nur gescheiterte Dumpfbacken anzuziehen. Dumm und unüberwindbar freilich nur, dass sich rechtsextrem und Intellektualität per se gegenseitig ausschließen wie der Teufel und das Weihwasser. Und formale Bildung alleine hat auch noch nichts mit Intellektualität oder gar Menschenfreundlichkeit zu tun. Siehe Burschenschaften. Die egomanischen, an sich selbst leidenden Identitären verschwurbeln deshalb, extrem verquast, die altbekannten rechtsextremen Muster - die sich ja - wieder offen und unverblümt - in allen gesellschaftlichen Schichten finden -, um mit neuem, noch "unbelastetem" Label und mit neuen Mittelchen in einflussreicheren Schichten Fuß zu fassen.

Rainer, Dienstag, 28.Juni 2016, 21:37 Uhr

13. Identitären

Was für ein peinlicher Beitrag, was für ein peinliches Bild!
Welche Straftaten haben den die Indentitären verbrochen?
Ausser ihre Meinung offen zu vertreten? Ich denke da waren die GRÜNEN vor 20 Jahren wesentlich EXTREMER mit ihren Aktionen!
Darf man seine Meinung nicht mehr offen vertreten, wenn sie nicht grad "PRO ISLAM" ist?
Ist jegliche andere Meinung ab jetzt verboten?
Dann bitte mich auch beobachten!
ARMES...ARMES Deutschland

  • Antwort von Wolf, Mittwoch, 29.Juni, 07:36 Uhr anzeigen

Bernd Schweiger, Dienstag, 28.Juni 2016, 13:40 Uhr

12. Identitäre Verfassungsfeinde?

Köstlich! Identitäre werden vom Verfassungsschutz beobachtet?
Wer sich mit dem Arbeitskreis NSU beschäftigt, im Blog "Fatalist" oder auf facebook, gewinnt den wachsenden Eindruck, dass die Verfassungsfeinde eher beim sog. "Verfassungsschutz" zu finden sind als bei den Identitären.
Wer zusätzlich beobachtet, wie die hemmungslosen Aufrufe zu Gewalt bei Indymedia befolgt werden, Linke "Anti-" faschisten unter dem Applaus der linksgrünen Medien entglasen und abfackeln, der kann nicht anders als feststellen: hier gibt es eine massive Wahrnehmungsstörung. Der Medien, der Verwaltung, der Justiz. Und ja, auch beim BR.
Und auch hier wird massiv Sand in die Augen der Leser gestreut.
Gut, dass es soziale Medien gibt, so braucht man hier nicht mehr alles zu glauben!

  • Antwort von Rumplhanni, Dienstag, 28.Juni, 22:12 Uhr anzeigen

Truderinger, Dienstag, 28.Juni 2016, 13:23 Uhr

11. Ein widerliches Pack!

Und nichts anderes! Leider bleibt unsere Justiz wie immer auf dem rechten Auge blind. Dieser Haufen gehört schleunigst verboten und ihre Führer hinter Schloss und Riegel!

  • Antwort von Isabell Speidel, Dienstag, 28.Juni, 15:06 Uhr anzeigen

Nicole , Dienstag, 28.Juni 2016, 13:22 Uhr

10. Grund zur Sorge?

Die sind wohl harmlos wenn der Verfassungsschutz sie beobachtet.
Gedanken muss man sich erst machen wenn die Geld durch den Verfassungschutz bekommen und dort V-Leute tätig sind.
Da mache ich mir aktuell mehr Sorgen wenn ich Abends, als einzige Deutsche, durch die Innenstadt gehe.

  • Antwort von Wolf, Dienstag, 28.Juni, 16:25 Uhr anzeigen

  • Antwort von nicole , Dienstag, 28.Juni, 17:58 Uhr anzeigen

  • Antwort von Wolf, Dienstag, 28.Juni, 18:27 Uhr anzeigen

  • Antwort von Rumplhanni, Mittwoch, 29.Juni, 07:12 Uhr anzeigen