Kaufering Sieben Denkmalpreis für Orte des Grauens
Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Kaufering 7 bei Landsberg wird heute eine Ehrentafel enthüllt. Die Holocaustgedenkstätte Kaufering ist kürzlich mit dem bayerischen Denkmalpflegepreis in Gold ausgezeichnet worden.
Geehrt wurde die Konservierung ehemaliger Häftlingsunterkünfte auf dem Lagergelände. Es sind deutschlandweit die letzten Unterkünfte von KZ-Häftlingen, die noch im Original erhalten sind: drei etwa 13 Meter lange und halb in die Erde eingelassene Tonnengewölbe, errichtet aus ineinander gesteckten flaschenförmigen Ziegeln.
Jahrelang behutsam konserviert
In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges waren in den Baracken jeweils rund 90 Frauen untergebracht, vor allem Jüdinnen aus Osteuropa, aber auch aus Griechenland, um für ein gigantisches Rüstungsprojekt der Nazis Zwangsarbeit zu leisten. Insgesamt schufteten in den Kauferinger Lagern rund um Landsberg, einem Außenkomplex des KZ Dachau, Zehntausende Menschen. Mehr als 6.000 wurden ermordet.
Fast alle Spuren dieses Verbrechens sind inzwischen verschwunden. Zu den wenigen Relikten, die noch erhalten sind, zählen die drei Gewölbe, die in jahrelanger Arbeit konserviert worden sind - eine Arbeit, die jüngst mit dem bayerischen Denkmalpflegepreis in Gold ausgezeichnet wurde. Damit die Tonnengewölbe auch langfristig erhalten bleiben, wird geprüft, ob in Landsberg demnächst ein Dokumentationszentrum entstehen soll.