Schutzgebiet Steigerwald Bayerns Umweltministerin in der Zwickmühle
Bayerns Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) soll Bestrebungen, das Schutzgebiet Steigerwald aufzuheben, sofort stoppen. Eine Machbarkeitsstudie für einen Nationalpark soll in Auftrag geben werden. Das fordert zumindest die SPD-Landtagsfraktion.
Der Bund Naturschutz hatte sich diese Woche bereits vehement gegen den Versuch ausgesprochen, das Schutzgebiet "Der Hohe Buchene Wald" im Steigerwald aufzuheben. Nun meldet sich auch die SPD-Landtagsfraktion zu Wort.
Langer Streit
Das rund 800 Hektar große Schutzgebiet war im Frühjahr 2014 vom Landratsamt Bamberg ausgewiesen worden. Damit wäre auch die Grundlage für eine Bewerbung des Steigerwaldes als "Weltnaturerbe" geboten. Dagegen hatten allerdings die Gegner eines Schutzgebiets im Steigerwald lautstark protestiert.
Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) kündigte daraufhin an, das bereits ausgewiesene Schutzgebiet rückabwickeln zu wollen. Er verlagerte außerdem die Zuständigkeit dafür vom Landratsamt Bamberg auf die Regierung von Oberfranken in Bayreuth.
Zwickmühle für Scharf
Der Naturschutzbeirat der Regierung von Oberfranken hat aber gegen die Annullierung des Naturschutzgebiets sein Veto eingelegt. Nun muss das Bayerische Umweltministerium unter Ministerin Scharf entscheiden. Wenn Scharf der Entscheidung des Ministerpräsidenten folgt, muss sie als Umweltministerin ein ausgewiesenes Schutzgebiet einkassieren.
Sollte das Schutzgebiet tatsächlich aufgehoben werden, will der Bund Naturschutz vor Gericht ziehen.