Preis für NS-Aufarbeitung BR-Journalist Muggenthaler ausgezeichnet
Die SPD hat den Regensburger BR-Journalisten Thomas Muggenthaler mit dem Hans-Weber-Preis 2013 geehrt. Die Auszeichnung wird für besonderes Engagement bei der Aufarbeitung des Nazi-Regimes vergeben.
Muggenthaler greift in seinen Beiträgen und Sendungen häufig Themen aus der NS-Zeit auf. So dokumentierte er beispielsweise den Widerstand ostbayerischer Sozialdemokraten gegen Hiter und beschäftigt sich immer wieder mit dem Schicksal früherer Gefangener des Konzentrationslagers Flossenbürg. In seinem Buch "Verbrechen Liebe" beschreibt er die tragischen Folgen von Liebesgeschichten polnischer Zwangsarbeiter mit Frauen in Ostbayern. Auch über den Namensgeber des Preises, Hans Weber, berichtete er bereits im Bayerischen Rundfunk.
Neben Muggenthaler ehrte die Regensburger SPD auch den Historiker Rainer Ehm und die Klasse 10b der Realschule am Judenstein mit dem Hans-Weber-Preis. Ehm engagiert sich beispielsweise als Gedenkstättenbeauftragter der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten. Die Realschüler erarbeiteten mehrere Aktion für ein Projekt zu "80 Jahre Bücherverbrennung" wie etwa einen Flashmob und eine Ausstellung.
Hans Weber
Hans Weber (1912 - 2003) war Mitglied der SPD, langjähriger Stadtrat (1952 - 1990) in Regensburg und Bürgermeister. In den 30er-Jahren schmuggelte er im Ausland gedruckte sozialdemokratische Zeitungen nach Deutschland. Er wurde von der Gestapo verhaftet, verbüßte seine Strafe in Zuchthäusern, einem KZ und wurde später als Soldat für besonders gefährliche Aufträge eingesetzt. Viele Jahre lang war er ein gefragter Zeitzeuge des sozialdemokratischen Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Er mahnte dabei immer an, die aktuelle Gefahr von Rechts nicht zu unterschätzen.
Beiträge von Thomas Muggenthaler
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