Osterbotschaft "Hass wird nicht siegen" Bayerische Bischöfe fordern Toleranz und Freiheit
Am Ende werden nicht Hass und Tod siegen, sondern das Leben, lautet die Botschaft der Osterpredigt des evangelischen Landesbischofs Bedford-Strohm. Die katholischen Bischöfe Bayerns erinnerten an die Christenverfolgung und mahnten zum Frieden.
Nach den Angriffen auf Christen unter anderem in Ägypten mahnen die katholischen Bischöfe in Bayern Religionsfreiheit und Gewaltfreiheit weltweit an.
Christusbild in der Nikolauskapelle der Russischen Byzantinischen Katholischen Gemeinde in München, Rumfordstraße 21a.
Münchens Kardinal Reinhard Marx hatte auf der Karfreitagsprozession die führenden Vertreter der Weltreligionen und besonders des Islams in die Pflicht genommen. In seiner Osterbotschaft im Münchner Liebfrauendom konzentriert sich Marx auf die "Kultur der Freiheit". Sie sei, so Marx, eine Gabe und Aufgabe: "Wir dürfen sie nicht verspielen. Wir können und dürfen dafür etwas tun!"
Angesichts der Entwicklungen in einem Europa, das auf der Suche nach Identität sei, ruft Marx zu mehr Gerechtigkeit und Versöhnung auf. Ein Europa, "das sich selbstzufrieden und satt einfach nur mit den Verhältnissen abfindet, mit dem, was ist, vergisst diese biblische Freiheitsgeschichte.“
Vertrauen trotz Terror
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm erinnert in seiner Osterbotschaft an die Giftgasopfer in Syrien und an die von islamistischen Terroristen ermordeten Kopten in Ägypten. Doch gerade das Osterfest ermuntere die Gläubigen, mit neuem Vertrauen in die Zukunft zu schauen:
"Sagt allen Menschen, dass am Ende nicht Hass und Tod siegen werden, sondern das Leben. Diese Botschaft ist keine Vertröstung auf ein Jenseits, sondern Beginn einer neuen Realität. Sie ist die tägliche Erinnerung daran, dass diese Welt nicht so bleiben wird, wie sie ist."
Evangelischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm
"Die Kirche wächst"
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist davon überzeugt, dass die Osterbotschaft Menschen bewegt "nach vorne in die Zukunft zu gehen". In seiner Predigt am Ostermorgen im Eichstätter Dom ermutigte er die Gläubigen, Welt und Gesellschaft mitzugestalten. Das gelte gerade in einer Zeit, die von Angst geprägt sei. Die Auferstehung Jesu sei Gewähr dafür, dass sich Gott in seiner lebensspendenden Liebe nicht eingrenzen lasse.
An die Christenverfolgung in vielen Ländern der Welt erinnerte in der Osternacht auch der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. "Beten wir, damit sich der Glaube ausbreiten darf und dass alle Christen in Frieden, Freude und Freiheit leben können", sagte Schick in seiner Predigt im Bamberger Dom. Die Zukunft der Kirche sieht er nicht pessimistisch. Insgesamt wachse die Kirche, "und zwar schneller als die Weltbevölkerung, besonders in Afrika".