Reebok unter Beschuss Pistole als Sportpreis
Fitness-Weltmeisterschaften im US-Bundesstaat Kalifornien: Die erfolgreichsten Athleten erhalten eine Pistole einer österreichischen Waffenschmiede. Ausgerechnet das Adidas-Tochterunternehmen Reebok ist Namensgeber der Spiele.
Südlich von Los Angeles, in Carson im US-Bundesstaat Kalifornien finden noch bis Sonntag die "CrossFit-Games statt – DIE Fitness-Weltmeisterschaften". Nach Angaben der Veranstalter geht es dabei um nicht weniger, als um die Kür des fittesten Mannes bzw. der fittesten Frau auf dem Planeten. Seit mehreren Jahren ist der Sportartikelhersteller Reebok Titelsponsor und Namensgeber der Spiele. Das Adidas-Tochterunternehmen hat sich damit möglicherweise keinen Gefallen getan. Denn die erfolgreichsten Athleten erhalten in diesem Jahr nicht nur ein hohes Preisgeld, sondern auch eine Pistole der österreichischen Waffenschmiede Glock.
Direktor der Spiele: "Ein großartiger Sponsor"
Sie stemmen Gewichte, schleppen schwere Sandsäcke, gehen bis an ihre Grenzen – alle mit dem Ziel, am Ende den großen Titel abzuräumen - bei den Reebok Crossfit Games. Seit fünf Jahren ist die Adidas-Tochter Reebok maßgeblicher Sponsor und Namensgeber. Schon 2012 erklärte David Castro, Direktor der CrossFit-Games, die enge Kooperation mit Reebok.
"Reebok ist ein großartiger Sponsor. Sie sind große Unterstützer der Spiele. Sie helfen uns bei der Bewerbung, der Präsentation und bei der Imagepflege."
David Castro
Castro ist Ex-Soldat und hat wohl deswegen eine hohe Affinität zu Waffen. So dürfte zu erklären sein, warum er vor wenigen Tagen über den offiziellen Facebook-Account der Spiele bekanntgab, dass der beste Mann, die beste Frau und die Mitglieder des besten Teams jeweils, zusätzlich zu einem beachtlichen Preisgeld in Höhe von 400.000 Dollar, ein weiteres Geschenk erhalten werden: eine Glock-Pistole.
Wütende Facebook-Kommentare
Das Image-Video der österreichischen Waffenschmiede stellte CrossFit gleich mit auf die Seite. Darin verspricht eine markante Stimme über Super-Zeitlupen-Aufnahmen einer sich drehenden Glock-Pistole, dass sich das Unternehmen dazu verpflichtet habe, die weltweit zuverlässigsten Pistolen herzustellen. Reaktionen haben nicht lange auf sich warten lassen. Einer schreibt beispielsweise: "Wir haben ein nicht von der Hand zu weisendes Problem mit Waffen in unserem Land." Ein anderer findet:
"Das macht mich echt wütend. Wir trauern über den Verlust von Polizisten in Dallas und Baton Rouge. Das waren alles unschuldige Leben, die mit Waffen von uns genommen wurden. Waffen sollten kein Preis sein, sondern das letzte Mittel."
Facebook-Kommentar
Eine unmittelbar nach der Ankündigung gestartete Online-Petition, die ein Ende der Kooperation zwischen CrossFit und Glock zum Ziel hat, ist inzwischen von fast 22.000 Unterstützern unterzeichnet worden. Für Reebok und den Mutterkonzern Adidas mit Hauptsitz im bayerischen Herzogenaurach eine ziemlich unangenehme Situation – auf die der Konzern auch nur sehr verhalten reagiert. Auf Anfrage von BR Recherche antwortet Reebok schriftlich:
"Als Titelsponsor der Games haben wir leider kein Mitspracherecht, was andere Partner oder Werbeaktionen betrifft. Dennoch sind wir mit der Entscheidung, insbesondere in Anbetracht der aktuellen Vorfälle, nicht einverstanden."
Stellungnahme Reebok
Weitere Fragen bleiben unbeantwortet. Für ein Interview steht niemand von Reebok und Adidas zur Verfügung.
Der Waffenhersteller Glock reagierte gar nicht auf mehrere Anfragen. Der CrossFit Games-Direktor bleibt währenddessen unbeirrt. Unter anderem sagt er, dass es schon 2009 einen Waffenpreis und 2013 sogar einen kombinierten CrossFit-Wettkampf gegeben habe – mit Fitness- und Schießübungen.
Kommentieren
Zweifler, Samstag, 23.Juli 2016, 14:36 Uhr
27. Glock
Mit so einer Pistole wurde gestern der Anschlag in München verübt.
Wäre schön, wenn die ÖR Anstalten das mal an die große Glocke hängten...
Germany is good, Freitag, 22.Juli 2016, 15:09 Uhr
26. Wenn der Gewinner ein 'Problem' mit Waffen an sich hat,
kann er sie auch immer noch verkaufen...Bitte mehr das Thema der illegalen Waffen thematisieren, und im übrigen ist der letzte entscheidende Faktor zu einer mißbräuchlichen Benutzung einer Waffe immer noch der Mensch. Waffen an sich sind ja nicht 'böse'...
Vor diesem Hintergrund könnte man auch einmal die Beeinflussung der Menschheit durch Gewalt in den Medien, permanent negativ intonierte Berichterstattung, oder auch das Thema Einfluß von Medikamenten wie Psychopharmaka und Neuroleptika auf das Wesen und die Persönlichkeit eines Menschen erörtern.
Gerade diese letztgenannten Faktoren sind auch in den USA ein nicht zu geringschätzender Nährboden für Amokläufer und ein Klima der Gewalt.
Des weiteren ist auch eine immer weiter um sich greifende Armut und Verelendung in den USA ein Faktor, der Gewaltkriminalität begünstigt.
Summa summarum ist das eigentliche Problem nicht die Zusammenarbeit von Reebok und Glock, sondern indem man die eigentl.Ursachen von Gewalt verkennt.
Lawman, Freitag, 22.Juli 2016, 15:04 Uhr
25. http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/inhalt/metten-explosion-gasflasche-100
Ich zitiere:
"Bei der ersten Befragung gab der Mann zu, im Keller verschiedene Chemikalien und Munition verschiedenen Kalibers gelagert zu haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte der Mann aber keinerlei waffen- oder sprengstoffrechtliche Erlaubnis. Warum der 53-Jährige die Chemikalien gelagert hatte, ist unklar. "
Bitte selber nachlesen!
Es ist natürlich viel einfacher und billiger unreflektiert Jäger und Sportschützen zu diffamieren. Zeigt mir einen Lebensbereich wo rein gar nichts passiert!
Antwort von Truderinger, Freitag, 22.Juli, 15:41 Uhr
Langsam beunruhigt mich die Dünnhäutigkeit von Euch Jägern und Sportschützen. Es geht nicht darum, Euch zu diffamieren, sondern darum, ob Waffen geeignete Preise darstellen!
Antwort von Lawman, Freitag, 22.Juli, 16:02 Uhr
Doch, Truderinger, genau darum geht es.
Jäger und Sportschützen sollen für gesellschaftliche Fehlentwicklungen den Sündenbock darstellen. Lesen Sie mal die Zeitungen und Nachrichten ohne Scheuklappen - Sie werden feststellen, was da in der Republik totgestochen, erwürgt, erschlagen, verbrannt und ersäuft wird - alles kein Problem! Es ist auch kein Drama, wenn ein illegaler Waffenbesitzer jemand "kaltmacht". Nur wenn ein Legalwaffenbesitzer seine Frau/Mann erschießt, statt zu erwürgen oder erschlagen, dann geht die Hetze los! Merke: Wo ein Wille, da eine Waffe!
Wenn Sie wirklich mehr Angst vor Sportschützen als vor realistischer Terrorgefahr und den Risiken des Alltags haben, dann verschenken Sie Lebensqualität!
Münchner1977, Freitag, 22.Juli 2016, 13:42 Uhr
24.
Nur mal, umrausch auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben. Wenn, nur wenn in den USA von schärferen Waffengesetzen die Rede ist. Dann geht es darum die Richtlinien für den Verkauf und Besitz von Neuwaffen zu regeln. Die über 300 Mio. Waffen die im Umlauf sind, von denen nur ein Bruchteil registriert ist, wären davon gar nicht betroffen. Da wird es keine großangelegten Waffeneinsammlungen oder Registrierungen geben, wie bei uns 1971. Oder für illegale, wie bei uns all Jahre wieder. Der Ami wird sich seine Waffe nicht einfach wegnehmen lassen.
Davon abgesehen, in CA, ein Bundesstaat mit den restriktivsten Gesetzen gibt es dafür jetzt schon Möglichkeiten.
Ulrich, Freitag, 22.Juli 2016, 13:15 Uhr
23. Tötet die Waffe, oder der Mensch?
Die typische Reaktion der politisch korrekten Gutmenschen. Dann müssten folgerichtig alle Sportschützen mit Ächtung belegt werden?! Lächerlich. Bekäme ich so eine Waffe geschenkt, machte ich den Waffenschein! In diesen Zeiten ist das Bedürfnis nach der Möglichkeit einer Verteidigung in einer Notwehrsituation mittels Waffe mehr als verständlich.
Antwort von Truderinger, Freitag, 22.Juli, 15:26 Uhr
Na, dann bleibt nur die Hoffnung, dass Sie niemals so eine Waffe in die Hände bekommen. Denn dann wird es gefährlich in Deutschland!