Schwaches Tourismusjahr Zuhause ist es wohl doch am schönsten
Die Deutschen haben im Ende Oktober ablaufenden Geschäftsjahr weniger Reisen gebucht. Die Umsätze bei Veranstaltern und Reisebüros sind um drei bis vier Prozent zurückgegangen. Weniger unterwegs waren die Deutschen dennoch nicht.
Dieser Rückgang im Reisegeschäft geht aus ersten Hochrechnungen hervor, die der Deutsche Reiseverband in Berlin vorgestellt hat. Die islamistischen Terroranschläge haben in der Tourismusbranche Spuren hinterlassen. Die Deutschen haben in den vergangenen zwölf Monaten weniger Reisen gebucht. Und wenn sie gebucht haben, dann sehr oft andere Ziele.
Starker Rückgang bei Buchungen in ehemals beliebte Länder
Spanien und Portugal erlebten einen Ansturm von Urlaubern. Dagegen waren in der Türkei, in Ägypten und Tunesien die Rückgänge dramatisch. Von einem Minus von teilweise 60 Prozent spricht Norbert Fiebig, der Präsident des Deutschen Reiseverbands. Doch: Auch wenn die Umsätze der Veranstalter und Vermittler insgesamt zurückgegangen sind, weniger gereist sind die Deutschen deswegen nicht. Sie hätten verstärkt nahe Ziele ausgesucht und den Urlaub selbst organisiert.
"Das sind die Reisen mit eigener Anreise: Auto, Bus oder Bahn. Wer mit den Auto fährt, bucht sich das Hotel, weil er dort anruft, es sowieso kennt oder eines der Hotelportale nutzt."
Norbert Fiebig, Deutscher Reiseverband
Und das sind Umsätze, die an den Mitgliedsfirmen des DRV weitgehend vorbeigehen. Auch bei der bevorstehenden Wintersaison halten sich die Deutschen bislang zurück: die Buchungen liegen derzeit unter dem Wert des Vorjahrs.