Nervensache Blockabfertigungswochen am Grenztunnel Füssen
An den Ferienwochenenden muss der Grenztunnel Füssen immer wieder zeitweise gesperrt werden. Lange Staus sind die Folge. Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, damit die Autos in Richtung Süden nicht im Tunnel stehen bleiben, ist die Blockabfertigung.
Die Autofahrer in Richtung Österreich und Italien, die vor dem Tunnel im Stau stehen, sind oft genervt. Viele Einheimische dagegen meiden die A7 am Wochenende.
"Ab Freitagmittag ist für uns die Autobahn gestrichen. Da fahren wir nirgends hin."
Autofahrer in Füssen
Fast jedes Ferienwochenende das gleiche Spiel: Rückstau in Österreich vom Fernpass, Tunnel gesperrt, Ausweichverkehr durch die Stadt. Für die Füssener ist die Blockabfertigung ein Ärgernis. Doch die Blockabfertigung muss sein, sagt Gernot Rodehack, Leiter der Autobahndirektion Südbayern in Kempten. Es geht darum, einen Stau im Tunnel zu vermeiden und damit um die Sicherheit aller Autofahrer:
"Wenn Stauungen auftreten, kommt es halt leider immer wieder zu Auffahrunfällen. Die könnten dann natürlich bis zu einem Brand im Tunnel führen. Genau das wollen wir vermeiden."
Gernot Rodehack, Leiter der Autobahndirektion Südbayern
Blockabfertigung via Computer
Am Grenztunnel Füssen wurde zum ersten Mal überhaupt eine automatische Blockabfertigung eingeführt, sagt Bauingenieur Erwin Hagenmaier von der Autobahndirektion: Zählschleifen im Asphalt vor und hinter dem Tunnel zählen die Autos und messen ihre Geschwindigkeit. Und schlagen automatisch Alarm, wenn's zum Stau kommt. Vor allem die Zählschleifen auf österreichischer Seite sind für die Tunnelsteuerung wichtig: Sie zeigen an, wenn dort Fahrzeuge stehen - die Ampel vor dem Tunnel schaltet dann auf Rot.
Laut Hagenmaier kann aber der letzte Verkehrsteilnehmer noch sicher aus dem Tunnel herausfahren. Für die anderen heißt es: Warten vor dem Grenztunnel - teilweise stundenlang. Manch einer verliert da die Geduld und dann wird's gefährlich:
"Leider versuchen dann einige Verkehrsteilnehmer, den Stau über den Standstreifen zu umfahren, und da ist es leider auch schon zu tödlichen Unfällen gekommen."
Gernot Rodehack, Leiter der Autobahndirektion Südbayern
Die Polizei kontrolliert deshalb regelmäßig bei der Blockabfertigung. Und Tunnelexperte Erwin Hagenmaier rät von einer vermeintlichen Abkürzung über die Füssener Innenstadt und den alten Grenzübergang Ziegelwies sowieso ab:
"Unmittelbar nach dem Tunnel muss man wieder auf die gleiche B179 in Österreich auffahren. Das bringt keinen Zeitvorteil. Also wenn, dann sollte man als Verkehrsteilnehmer geduldig abwarten und nicht auf das Navigationssystem hören, das einem sehr viele interessante Umwege anbietet."
Erwin Hagenmaier, Bauingenieur der Autobahndirektion Südbayern
Die Urlauber müssen im stehenden Auto warten oder den Stau weiträumig umfahren. Denn zur Blockabfertigung am Grenztunnel gibt es keine Alternative:
"Der Flaschenhals ist nicht der Tunnel, sondern es ist der Fernpass. Über den wollen alle drüber. Es sei denn, man fährt über Lindau und den Arlberg. Oder übers Inntal. Aber in unserem Bereich gibt es keine Alternative."
Gernot Rodehack, Leiter der Autobahndirektion Südbayern
Rückblick auf das Frühjahr
Interaktive Karte - es werden keine Daten von Google Maps geladen.
Grenztunnel Füssen: Bauarbeiten führen zu Sperrung