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Viehscheid im Allgäu Geschmückt geht's ins Tal

Im Allgäu hat am Wochenende die Viehscheid-Saison begonnen. Bis zum dritten Oktober wird das Jungvieh in die Täler abgetrieben. Zur Begrüßung des Viehs im Tal werden wieder tausende Besucher erwartet. Von Christoph Scheule

Von: Christoph Scheule

Stand: 11.09.2016 | Archiv

Viehscheid in Oberstaufen | Bild: BR

Jedes Jahr um diese Zeit wird das Jungvieh, das den Sommer auf den Alpen verbracht hat, in die verschiedenen Täler abgetrieben. Dort angekommen wird die Herde dann auf dem sogenannten Scheidplatz "geschieden" – die einzelnen Tiere werden den jeweiligen Landwirten übergeben.

Den Auftakt machte am Freitag Oberstaufen im Oberallgäu, das sich als größtes zusammenhängendes Alpgebiet Deutschlands rühmt. Hunderte Besucher säumten dort die Straßen, um die geschmückten Tiere und ihre Hirten im Tal zu begrüßen. Besonderes Highlight waren dabei wie immer die besonders geschmückten Kranzrinder. Sie führen eine Herde an, wenn im Sommer keines der Tiere auf der Alpe verunglückt ist. In Oberstaufen blieb nur eine Herde ohne Kranzrind. Insgesamt wurden im dortigen Ortsteil Höfen die Tiere von 12 Alpen erwartet – insgesamt rund 1.000 Jungkühe.

Impressionen vom Viehscheid in Oberstaufen 2015

Alpsommer in trocken und nass

Der Alpsommer 2016 war geprägt von zwei Perioden: erst Regen, dann Trockenheit. Wirklich Probleme sind daraus aber nicht entstanden, so der Geschäftsführer des Alpwirtschaftlichen Vereins, Michael Honisch. Während der regenreichen Monate Mai bis August mussten die Hirten mit den Kuhherden regelmäßig die Weiden wechseln, um Trittschäden durch die Kühe in der Grasnarbe zu vermeiden. Da der Regen aber noch in die Wachstumsperiode des Grases fiel, konnten sich die Grünflächen schnell regenerieren, so Honisch.

Die Nässe führte bei den Kühen vereinzelt zu Klauenentzündungen. Allerdings gab es gleichzeitig weniger Augenentzündungen, da es weniger Insekten gab. Statistisch regnete es zwischen Mai und August dieses Jahr bis zu 40 Prozent mehr als sonst im Durchschnitt. Die eher trockene Zeit seit August hat nun ganz vereinzelt für geringeres Pflanzenwachstum und damit für Futterknappheit gesorgt. Insgesamt war es laut Honisch aber ein gutes Alpjahr und auch die Nachfrage nach Alpplätzen für nächstes Jahr, gerade von Bio-Landwirten, ist groß.  

Interaktive Karte: Die Viehscheidtermine 2016

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Interaktive Karte: Die Viehscheidtermine 2016


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