Umweltpolitik in Bayern Vom Baumschutz zum Klimaschutz
Mit der Bavaria-Buche hat vor über 100 Jahren alles angefangen. Heute ist der Umweltschutz in der Bayerischen Verfassung verankert, hat ein eigenes Ministerium und braucht trotzdem noch ehrenamtliche Kämpfer - eine Zeitreise.
-
September 2014
16. September 2014
Eine Busunternehmerin wird Umweltministerium
Der Name "Scharf" ist in Oberbayern häufig auf Bussen zu finden - kein Zufall. Die neue Umweltministerin Ulrike Scharf entstammt dem Familienunternehmen aus Erding. Mit Umweltpolitik hatte Scharf bislang nicht viel zu tun. Ihre Naturverbundenheit demonstriert sie aber auf Bildern mit einerm Steinadler auf dem Arm. Als Qualifikation dürfte das kaum ausreichen. Eigentlich ist Ulrike Scharf gelernte Bankkauffrau. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule München trat sie als Gesellschafterin ins elterliche Reiseunternehmen ein.
-
Januar 1905
Sterbender Baumveteran: Die Bavaria-Buche bei Eichstätt
1905
Geburtsstunde der Umweltpolitik
Auf Initiative des Alpenvereins treffen sich Vogelfreunde, Naturschützer, aber auch Künstler und Volkskundler mit dem königlichen Innenminister. Ihr Ziel: Naturdenkmäler, alte Baumriesen und geologische Formationen sollen geschützt werden.
Im Oktober 1905 wird zu diesem Zweck der Landesausschuss für Naturpflege gegründet. Damals schon auf der Liste der schützenswerten Baumveteranen: die Bavaria-Buche in Pondorf bei Eichstätt. Jahrelang siechte der der 500 bis 900 Jahre alte Baum todkrank dahin - im Sommer 2013 starb er endgültig. -
Januar 1908
Frauenschuh
1908
Erstes Naturschutzgesetz
1908 wird Artikel 22b ins Polizeigesetzbuch für das "Königliche Bayern" eingefügt. Wer den Vorschriften zuwiderhandelt, die zum Schutze einheimischer Tier- und Pflanzenarten erlassen worden sind, muss mit einer Geldstrafe von 150 Mark oder Haft rechnen.
1925 werden die 15 wertvollsten und bedrohtesten Alpenpflanzen unter vollständigen Schutz gestellt - darunter der Frauenschuh. -
Januar 1913
Schirmherr des BN, Kronprinz Rupprecht von Bayern
1913
Gründung des Bund Naturschutz in Bayern
Unter dem Protektorat seiner Königlichen Hoheit, Kronprinz Rupprecht von Bayern, wird der Bund Naturschutz in Bayern (BN) gegründet.
Der erste Vorsitzende des BN, Karl Freiherr von Tubeuf, formuliert die Ziele - erstaunlich modern:
"Viele Verantwortliche halten die Natur noch immer für einen miserablen Verhau, so dass wir uns als Gegenbewegung zur Begradigung, Bereinigung und Entwässerung verstehen müssen. Viele Techniker sehen in der Erschließung noch immer die Ordnung und nicht den Kahlschlag, weil ihre Seelen so monoton geworden sind wie die Kartoffelschläge." -
Januar 1917
Der Königssee
1917
Königssee wird Naturschutzgebiet
Der erste Erfolg des Bund Naturschutz: Er verhindert, dass in die Felswand am Königssee ein riesiger assyrischer Löwe zur Kriegserinnerung eingemeißelt wird. Stattdessen beantragen die Naturschützer, das gesamte Gebiet um den See unter Naturschutz zu stellen. Das Ansinnen hat Erfolg.
1976 wird aus dem Naturschutzgebiet sogar der Nationalpark Berchtesgaden. -
Januar 1933
Die Gfällach im Landkreis Erding
1933
Ankauf von Schutzgebieten
Die Gfällach, ein kleiner Bach im Landkreis Erding, ist das erste Stück Natur in Bayern, das vom Bund Naturschutz gekauft wird, um es zu bewahren. In den folgenden Jahrzehnten sollten es viele Quadratkilometer an Moorflächen, Heidelandschaften, Almwiesen und anderen Biotopen in Bayern werden, die die Naturschützer "aus dem Verkehr" gezogen haben.
-
Januar 1966
Biberbeauftragter Gerhard Schwab mit Biberbaby Urmeli
1966
Biber zurück in Bayern
Viele Wildtiere haben Bayern den Rücken gekehrt Der Bund Naturschutz will sie zurücklocken. Das erste Wiedereinbürgerungs-Projekt gilt dem Biber. Begehrt wegen seines Pelzes und als Fastenspeise bei Mönchen wurde er im Freistaat ausgerottet.
Heute leben rund 12.000 Biber in Bayern. Aber oft machen sich die Umweltschützer mehr Feinde als Freunde, wenn der Nager mit den sägescharfen Zähnen sich in Auen breit macht, Bäche aufstaut und Felder überschwemmt. Der BN leistet sich zwei Biberbeauftragte als hauptamtliche Schlichter. -
Januar 1969
1969
Hubert Weinzierl wird BN-Vorsitzender
Mit dem neuen Vorsitzenden Hubert Weinzierl brechen neue Zeiten beim Bund Naturschutz an. Er wird politischer. Der Diplom-Forstwirt wird den BN 33 Jahre lang leiten.
-
Oktober 1970
Ein Luchs im Bayerischen Wald
Oktober 1970
Nationalpark Bayerischer Wald eröffnet
Am 6. Oktober 1970 öffnet der erste Nationalpark Deutschlands seine Pforten: der Nationalpark Bayerischer Wald. Ziel: Im Grenzgebiet zur Tschechischen Republik sollte wieder ein echter Urwald entstehen.
Doch bis aus dem Staatsforst mit Fichtenmonokultur wieder ein Urwald wurde, dauerte es Jahrzehnte. Hart wurde gerungen. Hektar um Hektar, Borkenkäfer um Borkenkäfer. -
Dezember 1970
Max Streibl (r.) mit Franz Josef Strauß
Dezember 1970
Bayern erhält Umweltministerium
Am 8. Dezember 1970 wird das Bayerische Staatsministerium für Umweltfragen und Landesentwicklung gegründet. Max Streibl (CSU) wird der zuständige Minister. Er ist damit der erste Umweltminister in Europa, ja sogar weltweit. Streibl hat diese Position bis 1977 inne.
-
Januar 1972
Baumskelette im Bayerischen Wald
1972
Waldsterben
Überall im Land und somit auch in Bayern bekommen die Wälder - vor allem Nadelwälder - braune Stellen: Das Waldsterben grassiert. Der Bund Naturschutz kennt die Ursache und warnt vor den Folgen der Luftverschmutzung für die Wälder.
In den folgenden Jahren sollte die Angst vor dem Waldsterben und der Kampf gegen den sauren Regen zu einem der wichtigsten Antriebsfedern der Umweltschutzbewegung werden. -
Januar 1973
Naturschutzgebiet "Lange Rhön"
1973
Naturschutzgesetz in Bayern
Das Bayerische Naturschutz Gesetz (BayNatSchG) tritt in Kraft. Es löst das bis dahin gültige Reichsnaturschutzgesetz ab. Es enthält neben der Aufforderung, die Natur zu bewahren und vor Eingriffen zu schützen, auch die Pflicht, die Landschaft aktiv zu pflegen. Ein Naturschutzgesetz auf Bundesebene gibt es erst ab 1976.
-
Januar 1976
Hubert Weiger
1976
Gründung des BUND
Die deutsche Umweltbewegung vereinigt sich: Im unterfränkischen Marktheidenfeld wird der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegründet.
Immer wieder stehen Bayern an der Spitze des BUND. Derzeit ist Hubert Weiger BUND-Vorsitzender. -
Januar 1977
Umweltminister Alfred Dick mit einem Schöpflöffel voll verstrahlter Molke
1977
Alfred Dick wird Umweltminister
Alfred Dick (CSU) wird als Nachfolger von Max Streibl (CSU) Umweltminister im bayerischen Kabinett. Er leitet das Ressort für Landesentwicklung und Umweltfragen unter den Ministerpräsidenten Alfons Goppel, Franz Josef Strauß und Max Streibl - alle CSU - bis 1990. Größtes Thema seiner Amtszeit ist der von 1981 bis 1989 andauernde Streit um die Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf. Er geht als der Umweltminister ins politische Gedächtnis ein, der 1987 nach dem Super-GAU von Tschernobyl verstrahltes Molkepulver isst: "Des tut mir nix."
-
August 1978
Königssee
1978
Nationalpark Berchtesgaden
Als zweiter Nationalpark in Bayern wird die Region um den Königssee am 1. August 1978 zum Nationalpark Berchtesgaden ernannt. In der Kernzone des insgesamt 210 Quadratkilometer großen Reservats soll die Natur sich selbst überlassen bleiben und auf menschliche Eingriffe verzichtet werden.
-
Januar 1983
Wildkatze
1983
Wieder wild: die Wildkatze
Noch ein Heimkehrer in Bayern: die Wildkatzen. Im Regental und im Steigerwald wird mit der Auswilderung der optisch kaum von zahmen Schmusekatzen zu unterscheidenden Jäger begonnen. Bis heute wurden etwa 600 Tiere ausgewildert.
Inzwischen lebt die kleine Raubkatze wieder im Spessart, im Steigerwald, in der Rhön, in den Hassbergen und im Fichtelgebirge. -
Januar 1984
Bayerisches Wappen auf einem Schild auf der Zugspitze
1984
Umweltschutz erhält Verfassungsrang
Der Umweltschutz wird in die Bayerische Verfassung aufgenommen. In Artikel 141 wird der "Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen" festgeschrieben. Der Artikel enthält zudem ein Grundrecht auf Genuss der Naturschönheiten und Erholung in der freien Natur. In Artikel 131, der die obersten Bildungsziele benennt, wird "Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt" ergänzt.
-
Mai 1989
Nicht immer war der WAA-Widerstand so friedlich.
Mai 1989
WAA ist weg
Die Natur- und Umweltschützer sind am Ziel: Die geplante Wiederaufbereitungsanlage (WAA) in Wackersdorf wird nicht weiter gebaut. Jahrelange Proteste am Bauzaun in der Oberpfalz sind zu Ende.
Teilweise eskalierten die Kundgebungen in den vorausgegangenen Jahren. Aus verbalen Attacken entwickelten sich regelrechte Schlachten zwischen der Polizei und Demonstranten. -
Oktober 1989
Alpenpanorama mit Dohle - gesehen auf der Zugspitze
Oktober 1989
Schutzabkommen für die Alpen
Bei einem Treffen der Umweltminister der Alpenanrainerstaaten wird in Berchtesgaden ein internationales Abkommen zum Schutz der Alpen auf den Weg gebracht. Die sogenannte "Alpenkonvention" wird 1991 von österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein und der Schweiz unterzeichnet. Monaco und Slowenien folgen. 1995 tritt der Staatsvertrag zum Schutz des Alpenraums in Kraft.
-
Januar 1990
Peter Gauweiler (CSU)
1990
Gauweiler wird Umweltminister
Peter Gauweiler (CSU ) wird unter Ministerpräsident Max Streibl (CSU) Staatsminister für Landesentwicklung und Umweltfragen in Bayern. Er bleibt auch im Kabinett von Edmund Stoiber zunächst im Amt. 1994 tritt er auf Druck der CSU zurück. Grund: Das Magazin Stern hatte berichtet, Gauweiler habe über mehrere Jahre seine Anwaltskanzlei unrechtmäßig verpachtet. Ein Untersuchungsausschuss aber sprach Gauweiler später von allen Vorwürfen frei.
-
Januar 1991
Unschöner Anblick: Gelber Sack-Müll wartet auf Abholer
1991
Gelber Sack oder nicht - das ist die Frage
Am 17. Februar 1991 müssen die Bayern entscheiden zwischen einem Abfallgesetz der Initiative "Das bessere Müllkonzept" und einem der Landesregierung. Die Naturschützer wollen unter anderem die Müllverbrennung verbieten, verpassen aber knapp die Mehrheit.
Immerhin bekommt Bayern jetzt ein Abfallgesetz, das auf Mülltrennung setzt. Binnen der nächsten fünf Jahre wird sich die durchschnittliche Restmüllmenge pro Kopf auf rund 250 Kilogramm fast halbieren. Wertstoffe werden gesammelt - vielerorts in gelben Säcken. -
September 1991
Die typischen Rhön-Schafe
September 1991
Rhön wird Biosphärenreservat
Im September 1991 erkennt die Unesco die Rhön als länderübergreifendes Biosphärenreservat an. Die "Weltorganisation für Erziehung und Wissenschaft und Kultur" will dadurch die Erhaltung und die Entwicklung der außergewöhnlichen Mittelgebirgslandschaft schützen. Diese erstreckt sich über die Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringen.
-
September 1992
So schön mäandert die Donau zwischen Straubing und Vilshofen
September 1992
Strittig: Donauausbau bei Straubing
Am 25. September 1992 feiern Politiker auf einem Schiff die Einweihung des Rhein-Main-Donau-Kanals. Dieses Ereignis gilt als Geburtsstunde des bis heute andauernden Widerstands der Naturschützer gegen den weiteren Ausbau der Donau.
Zwischen Straubing und Vilshofen mäandriert der Fluss durch eine einmalige Auenlandschaft, sagen sie. Für die Flussschifffahrt ist die Donau dort mit ihren schwankenden Wasserständen allerdings ein lästiges Nadelöhr auf dem Weg durch Europa. -
Januar 1994
Thomas Goppel
1994
Goppel wird Umweltminister
Thomas Goppel (CSU) wird neuer Umweltminister in Bayern. Er leitet das Ressort für Landesentwicklung und Umweltfragen bis 1998.
-
Januar 1998
Werner Schnappauf
1998
Schnappauf wird Umweltminister
Werner Schnappauf (CSU) übernimmt im Kabinett von Ministerpräsident Edmund Stoiber das Umweltministerium. Im Laufe seiner Amtszeit erfährt das Ministerium eine Namensänderung. Es wird vom "Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen" zum "Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Umweltschutz". 2007 wechselt Schnappauf die Fronten und wird Hauptgeschäftsführer des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie).
-
Januar 2000
Noch gilt für die Staatsregierung: Weniger CO2, das geht nur mit Atomenergie
2000
Bayern will CO2-Ausstoß minimieren
Der bayerische Ministerrat beschließt für Bayern als erstem Bundesland in Deutschland ein Klimaschutzkonzept. Ziel ist es, den jährlichen Ausstoß von CO2 bis zum Jahr 2010 um zehn Millionen Tonnen zu reduzieren.
-
Januar 2001
Pfingsthochwasser 1999
2001
Hochwasserschutz wird intensiviert
In Folge des starken Hochwassers an Pfingsten 1999 wird der vorbeugende Hochwasserschutz in Bayern forciert. Mit dem Aktionsprogramm 2020 sollen innerhalb von 20 Jahren 2,3 Milliarden Euro in natürliche Rückhaltemöglichkeiten, in technischen Hochwasserschutz und in die Hochwasservorsorge investiert werden.
-
Januar 2005
Heute ein Naturparadies: der ehemalige Todesstreifen zwischen Ost und West
2005
Vom Todesstreifen zum Lebensraum
Das "Grüne Band": Der ehemalige Todesstreifen zwischen Bayern und Sachsen auf der einen Seite und der Tschechischen Republik auf der anderen wird zum Nationalen Naturerbe ernannt.
Die Idee, dieses Biotop nach dem Fall der Mauer zu bewahren, kam aus Bayern. Der Bund Naturschutz hatte schon 1989 alle Beteiligten an einen Tisch geholt, um den Grenzstreifen zu schützen. Viele Grundstücke entlang der West-Ost-Grenze wurden inzwischen von Naturschutzverbänden aufgekauft. -
Januar 2006
Rarer Schnappschuss: Braunbär Bruno
2006
Braunbär Bruno narrt die Bayern
Ein aus Italien stammender Braunbär taucht im deutsch-österreichischen Grenzgebiet auf. Der Bär, der unter dem Namen "Bruno" alias "JJ1" bekannt wird, legt mehr als 300 Kilometer zurück und reißt mehrere Schafe, Hühner und Hasen. Als sämtliche Versuche, den Bären einzufangen, scheitern, erlegen Jäger den Bären. Der ausgestopfte Bärenkörper wird daraufhin im Museum "Mensch und Natur" in München ausgestellt.
-
Januar 2007
Otmar Bernhard (CSU) mit Riesenzecke
2007
Bernhard wird Umweltminister
Otmar Bernhard (CSU) wird im Kabinett von Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) zum Umweltminister ernannt. Er leitet das Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz bis zur Kabinettsumbildung nach der Landtagswahl 2008.
-
Januar 2008
Markus Söder (CSU) vor einem EHEC-Virus
2008
Söder wird Umweltminister
Markus Söder (CSU) wird im schwarz-gelben Kabinett von Ministerpräsident Horst Seehofer zum bayerischen Umweltminister ernannt. Da er für die Ressorts Umwelt und Gesundheit zuständig ist, wird auch vom "Lebensministerium" gesprochen.
-
Januar 2009
Soll nicht aussterben: das Edelweiß
2009
Samenbank für den Artenschutz wird angelegt
Mit der sogenannten "Bayern-Arche" will die Staatsregierung bedrohte Tier- und Pflanzenarten vor dem Aussterben retten. Dazu soll eine Samenbank für gefährdete heimische Wildpflanzen und Tiere als Genreserve eingerichtet werden. Besonders gefährdete Arten sollen durch Erhaltungszuchten in ihrem Bestand gesichert werden.
-
Dezember 2010
Kürbisernte in Franken
Dezember 2010
Neues Bayerisches Naturschutzgesetz
CSU und FDP verabschieden mit ihrer Koalitionsmehrheit im Umweltausschuss des Landtags das neue Bayerische Naturschutzgesetz, das im März 2011 in Kraft treten soll.
Die Opposition lehnt die Gesetznovellierung ab. Die Kritik: Das neue Gesetz setze beim Umweltschutz zu stark auf freiwillige Vereinbarungen mit der Landwirtschaft. Die Regierung meint dagegen, dass Bayern mit dieser Regelung schon immer besser gefahren ist als andere Bundesländer. Es wird also auch weiterhin Prämien für Bauern geben, wenn sie ihre Felder schonend bewirtschaften. -
Mai 2011
Ein Regenbogen steht am Himmel über einer Solarkraftanlage bei Oberbeuren (Schwaben).
24. Mai 2011
Atomkraft ade!
Der 11. März 2011 verändert alles: In Japan bebt die Erde, die Brennstäbe in Fukushima schmelzen - und in Bayern wackelt die Atomgläubigkeit. Fast zerbricht die Koalition zwischen CSU und FDP an der Energiedebatte. Die neuen Atomskeptiker, Umweltminister Markus Söder und Ministerpräsident Horst Seehofer (beide CSU), setzen sich zuletzt durch. Am 24. Mai beschließt das Kabinett "Energie innovativ" - die Energiewende in Bayern. Bis 2021 soll die Hälfte des bayerischen Stroms aus erneuerbaren Energien kommen und 2022 soll der letzte bayerische Atommeiler - Isar 2 - abgeschaltet werden.
-
Juli 2011
Die Buchenriesen in Franken hätten das Zeug zum Weltnaturerbe.
12. Juli 2011
Streit um Steigerwald
Wieder einmal ist es Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) der ein umweltpolitisches Machtwort spricht: Der Steigerwald mit seinen gigantischen Buchenwäldern wird kein dritter bayerischer Nationalpark. Stattdessen soll ein "Zentrum-Nachhaltigkeit-Wald" errichtet werden, das Einheimischen und Fremden alle Facetten der Forstwirtschaft nahebringen soll. Spötter nennen diese Idee von Forstminister Helmut Brunner (CSU) "Motorsägenmuseum". Beendet ist der fünf Jahre währende Streit um die Schutzwürdigkeit der fränkischen Buchenwälder damit aber nicht.
-
November 2011
Ist da, wo er immer hinwollte: Marcel Huber wird Umweltminister
3. November 2011
Huber wird Umweltminister
Der promovierte Tierarzt, Fachtierarzt für Schweine und spätberufene Politiker Marcel Huber (CSU) löst Markus Söder im Umweltministerium ab. Als "geräuschloser Arbeiter" war er nur ein halbes Jahr zuvor zum Leiter der Staatskanzlei berufen worden. Als Umweltminister wird Huber aber nicht sehr geräuschlos agieren - sein Nein zum Donauausbau wird die Altherrenriege in der CSU um Ex-Wirtschaftsminister Erwin Huber sehr ärgern.
-
März 2013
Vor Ort: Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat gute Nachrichten für die Ausbaugegner.
27. März 2013
Aus für Donauausbau
"Eines ist klar: In meiner Amtszeit wird es keine Staustufe, keinen Stichkanal und keine Verfahren dazu geben." Mit diesen Worten beerdigt Ministerpräsident Horst Seehofer die Pläne, die Donau zwischen Straubing und Vilshofen vom mäandrierenden Kleinod zur Schifffahrtsstraße auszubauen - im 13. Jahr des Streits. Das schwarz-gelbe Kabinett muss diese Wendung mitgehen, für die sich vor allem Umweltminister Marcel Huber (CSU) ins Zeug gelegt hat.