6

Chronologie Chronologie: Krisen und Skandale bei Siemens

Siemens stand einmal für einen Konzern mit solider Wertarbeit und einem familiären Arbeitsklima. Seit 2005 häufen sich die Krisen - es geht um Schmiergeldaffären, Verkäufe von Sparten und rigorosen Stellenabbau. Eine Chronologie.

Stand: 31.07.2013

  • Januar 2005
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Der scheidende Siemens-Chef Heinrich von Pierer (re.) und sein Vize Klaus Kleinfeld

    Januar 2005

    Neuer Chef und Stellenabbau

    Rückblick: Am 27. Januar 2005 löst Klaus Kleinfeld Heinrich von Pierer als Vorsitzenden des Vorstands der Siemens AG ab. Von Pierer bleibt aber Aufsichtsratsvorsitzender. Nur einen Tag nach seinem Amtsantritt muss der neue Siemens-Chef Kleinfeld Pläne für einen Abbau von 1.350 Stellen im größten Bereich Communications (Com) verkünden.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • September 2005
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Siemens will bei seinen Sparten SBS und Com Stellen abbauen.

    September 2005

    Sparprogramm bei den Sparten SBS und Com

    Kleinfeld gibt ein radikales Sparprogramm für die Krisensparten SBS (Siemens Business Services) und Com bekannt. Dadurch sollen insgesamt rund 10.000 Arbeitsplätze wegfallen.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Juni 2006
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Siemens Networks und Nokia Networks Business werden zu Nokia Siemens Networks zusammengeführt.

    Juni 2006

    Siemens verkauft Netzgeschäft an Nokia

    Der Siemens-Konzern verabschiedet sich durch einen Milliarden-Deal mit dem Konkurrenten Nokia von seinen Wurzeln. Die Netze-Sparte soll mit dem Netzgeschäft von Nokia zusammengelegt werden. Am 1. April 2007 wird Siemens Networks mit Nokia Networks Business zu Nokia Siemens Networks zusammengeführt.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • September 2006
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Mit der BenQ-Pleite verlieren Tausende Mitarbeiter ihre Arbeit.

    September 2006

    Handy-Tochter geht pleite

    Das mit dem Verkauf der Handy-Sparte gegründete ehemalige Siemens-Tochterunternehmen BenQ Mobile meldet beim Amtsgericht München Insolvenz an. Zuvor hatte BenQ die Zahlungen an seine deutsche Tochter mit 3.000 Mitarbeitern gestoppt. Arbeitnehmervertreter machen Kleinfeld verantwortlich. Siemens hatte Anfang Juni 2055 das gesamte Mobilgeschäft an den taiwanesischen BenQ-Konzern verkauft. Hauptsitz der Handysparte sollte München bleiben. BenQ durfte den Markenamen Siemens fünf Jahre lang nutzen. Nur etwa zwei Monate später sollte die Schmiergeldaffäre bekannt werden.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • November 2006
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Polizei, Staatsanwaltschaft und steuerfahnder durchsuchen den Siemens-Konzern.

    November 2006

    Großrazzia bringt Korruptionsaffäre ins Rollen

    Am 15. November 2006 durchsuchen in einer groß angelegten Razzia rund 200 Polizeibeamte, Staatsanwälte und Steuerfahnder Büros des Konzerns und bringen damit die Siemens-Schmiergeldaffäre ins Rollen. Sie soll den Konzern nach eigenen Angaben - einschließlich der an die US-Börsenaufsicht und die deutsche Justiz gezahlten Bußgelder und der Kosten der internen Ermittlungen - mindestens 2,5 Milliarden Euro kosten.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Dezember 2006
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Ehemaliger Com-Chef und Ex-Zentralvorstand Thomas Ganswindt

    Dezember 2006

    Schmiergeldskandal erreicht Siemens-Spitze

    Mit der vorübergehenden Verhaftung des früheren Leiters der Kommunikationssparte Com, Ex-Zentralvorstand Thomas Ganswindt, erreicht die Affäre neue Dimensionen. Siemens räumt dubiose Zahlungen von mehr als 400 Milliarden Euro ein.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Januar 2007
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Siemens-Firmenzentrale in der Münchner Innenstadt

    Januar 2007

    Rekord-Kartellstrafe aus Brüssel

    Zusätzlich zu Schmiergeld, schwarzen Kassen und Handy-Pleite trifft eine neue Hiobsbotschaft in München ein. Die EU verhängt gegen Siemens ein Rekordbußgeld von fast 419 Millionen Euro wegen unerlaubter Preisabsprachen. Dabei geht es um die Preise für Schaltanlagen für Hochspannungsnetze, für die japanische und europäische Firmen Kartelle aufbauten.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Januar 2007
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Vorstandsmitglied Johannes Feldmayer

    2007

    Vorstand Feldmayer wird verhaftet

    Nach einer Durchsuchung wird Siemens-Vorstand Johannes Feldmayer verhaftet - erstmals ein aktiver Zentralvorstand. Bei den Ermittlungen geht es darum, ob mit Schmiergeldzahlungen aus dem Siemens-Konzern an die Arbeitnehmerorganisation AUB eine Gegenorganisation zur IG Metall unterstützt wurde - mit mindestens 30 Millionen Euro. Auch der damalige Siemens-Finanzvorstand Heinz-Joachim Neubürger soll davon gewusst haben. Der Ex-AUB-Vorsitzende Wilhelm Schelsky sitzt deshalb in Haft.
    Im Januar 2010 kann Feldmayer die Affäre endgültig abschließen - er zahlt drei Millionen Euro Schadenersatz.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • April 2007
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Klaus Kleinfeld (re.) und Heinrich von Pierer

    April 2007

    Von Pierer und Kleinfeld treten zurück

    Im Zuge der Schmiergeldaffäre erklärt Siemens-Aufsichtsratschef Heinrich von Pierer am 19. April 2007 seinen Rücktritt. Nur wenigeTage später, am 25. April 2007, gibt auch der Vorstandsvorsitzende Klaus Kleinfeld auf. Maßgebliche Aufsichtsräte hatten dafür plädiert, die Abstimmung über seine Vertragsverlängerung zu verschieben. Gerhard Cromme wird zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Juli 2007
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Peter Löscher (re.) bei seiner Vorstellung als neuer Siemens-Chef mit Gerhard Cromme.

    Juli 2007

    Peter Löscher wird neuer Chef

    Am 1. Juli 2007 tritt Pharma-Manager Peter Löscher sein Amt als neuer Siemens-Chef und Nachfolger von Klaus Kleinfeld an. Zuvor hatte Wolfgang Reitzle, Chef des Industriegase-Konzerns Linde, Siemens nach wochenlangen Spekulationen eine definitive Absage erteilt. Er hatte lange Zeit als Wunschkandidat von Aufsichtsratschef Gerhard Cromme gegolten.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • August 2007
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Siemens-Geschäftsgebäude in Shanghai

    August 2007

    Dubiose Zahlungen auch bei Kraftwerksparte

    Eine von Siemens beauftragte US-Anwaltskanzlei hat in der Kraftwerksparte dubiose Zahlungen von bis zu 300 Millionen Euro entdeckt. Außerdem könnte der Konzern beim Bau eines Kraftwerks in Indonesien in eine Bestechungsaffäre verwickelt sein. Gleiches gilt für etwa die Hälfte des Geschäfts in China.
    In der 2006 verkauften Kommunikationssparte sollen die Anwälte gar auf fragwürdige Zahlungen von fast 900 Millionen Euro gestoßen sein. Bisher wurden die Transaktionen auf 420 Millionen Euro geschätzt. Die Transfers sollen bis in die 90er-Jahre zurückreichen.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Oktober 2007
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Dubiose Geldströme bei Deutschlands größtem Elektrokonzern

    Oktober 2007

    Schwarze Kassen und Geldbuße von 201 Millionen Euro

    Das Landgericht München verhängt gegen den Siemens-Konzern eine Geldbuße von 201 Millionen Euro. Damit ahndet das Gericht dubiose Geldströme in Millionenhöhe in der früheren Kommunikationssparte Com. Siemens akzeptiert das Urteil. Die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen sind damit für diesen Bereich, in dem Schwarze Kassen zuerst bekannt geworden waren, beendet.
    Wenig später räumt der Konzern ein, es seien zweifelhafte Zahlungen in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro entdeckt worden. Nach Untersuchungen aller Geschäftsbereiche hat sich die verdächtige Summe somit fast verdreifacht.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • November 2007
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Vorstandschef Peter Löscher

    November 2007

    Vorstandschef Löscher kündigt Sparprogramm an

    Peter Löscher, seit Juli 2007 Siemens-Vorstandschef, gibt die Verkleinerung des Vorstands von elf auf acht Mitglieder bekannt. Durch die Neuorganisation will Siemens bis zum Jahr 2010 1,4 Milliarden Euro einsparen. Ein größerer Stellenabbau ist nicht ausgeschlossen. Der Aufsichtsrat hatte zuvor Löschers Plänen zugestimmt, die rund 60 Siemens-Geschäftsbereiche unter den drei neuen Kernsparten Energie, Industrie und Gesundheit in insgesamt 15 Unter-Divisionen mit neuen Führungsebenen zu gliedern.
    In seiner ersten Jahresbilanz als Vorstandschef kann Löscher hervorragende Zahlen ausweisen.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • April 2008
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Uriel Sharef, Chef der ehemaligen Siemens-Sparte Energieverteilung

    April 2008

    Ermittlungen gegen Ex-Vorstand Sharef

    Nach der Kommunikationssparte Com bestätigt die Staatsanwaltschaft München auch Ermittlungen in der ehemaligen Siemens-Sparte Energieverteilung. Beschuldigt wird deren früherer Chef Uriel Sharef. An Siemens zahlt Sharef letztendlich vier Millionen Euro Schadenersatz - die zweithöchste Summe nach Ex-Siemens-Chef von Pierer, der sich im Dezember 2009 überraschend mit Siemens auf fünf Millionen Euro Schadenersatz einigt.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Mai 2008
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Heinrich von Pierer.

    Mai 2008

    Verfahren gegen von Pierer

    Angesichts neuer Vorwürfe wächst der Druck auf von Pierer. Laut Medienberichten soll er einen früheren Manager des Konzerns nach dessen Zeugenaussagen zu fragwürdigen Provisionszahlungen angehalten haben. Von Pierer bestreitet die Vorwürfe. Am 26. April 2008 bestätigt die Staatsanwaltschaft München erstmals, dass sie Ermittlungen gegen von Pierer prüft. Am 9. Mai wird gegen ihn ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Von strafrechtlichen Ermittlungen bleibt von Pierer damit vorerst verschont.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Juli 2008
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Reinhard S. im Gerichtssaal des Landgerichts München

    Juli 2008

    Prozess gegen weiteren Ex-Manager

    Das Münchner Landgericht verurteilt den früheren Manager der Siemens-Festnetzsparte Reinhard S. zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe von 108.000 Euro. Er habe in 49 Fällen fast 50 Millionen Euro an Konzerngeldern veruntreut, befand der Vorsitzende Richter Peter Noll in der Urteilsbegründung.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Dezember 2008
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Siemens muss eine Milliarde Euro Geldbuße zahlen.

    Dezember 2008

    1.000.000.000 Euro Strafe

    Siemens einigt sich mit dem amerikanischen Justizministerium, der US-Börsenaufsicht SEC und der Münchner Justiz auf Geldbußen von rund einer Milliarde Euro. Die US-Justizbehörden sowie die SEC erhalten jeweils rund 600 Millionen Euro. Weitere 395 Millionen Euro fließen über die Münchner Staatsanwaltschaft in die bayerische Staatskasse.
    Damit fällt die Strafe für den milliardenschweren Schmiergeldskandal weit geringer aus als befürchtet. "Da können wir drei Kreuze machen", so Aufsichtsratschef Cromme. Insgesamt beziffert der Konzern den Schaden auf mindestens 2,5 Milliarden Euro.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • August 2009
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Ex-Vorstand Rudi Lamprecht

    August 2009

    Ex-Vorstände müssen zahlen

    Die Ex-Vorstände Klaus Wucherer, Edward Krubasik und Rudi Lamprecht sind als erste bereit, jeweils 500.000 Euro Schadenersatz an Siemens zu zahlen.
    Hintergrund: Bereits im Juli 2008 hatte der Aufsichtsrat beschlossen, von elf Ex-Zentralvorständen, darunter von Pierer und Kleinfeld, wegen Verletzung ihrer Ausichtspflichen Schadenersatz zu verlangen. Siemens verständigt sich später mit neun von ihnen auf Zahlung einer Gesamthöhe von rund 20 Millionen Euro. Thomas Ganswindt und Heinz-Joachim Neubürger, mit denen es zu keiner Einigung kam, verklagt der Konzern auf Schadenersatz.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Dezember 2009
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Heinrich von Pierer mit Ehefrau Annette

    Dezember 2009

    Von Pierer blecht fünf Millionen Euro Schadenersatz

    Überraschend einigen sich Siemens und Ex-Vorstand Heinrich von Pierer auf Schadenersatz. Von Pierer ist bereit, fünf Millionen Euro zu bezahlen - um sich und seiner Familie einen Prozess zu ersparen. Zuvor hatte er immer wieder seine Unschuld am Korruptionsskandal beteuert - und sich damit gegen Vorwürfe von Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme verteidigt.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Januar 2010
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Rund 7.000 Menschen, darunter etwa 2.000 Siemens-Mitarbeiter, protestieren in Bad Neustadt.

    Januar 2010

    Stellenstreichungen drohen in Bad Neustadt

    Wieder geht die Angst vor Arbeitslosigkeit bei Siemens um, dieses Mal in Bad Neustadt. Dort soll eines von zwei Siemenswerken geschlossen werden, 840 Stellen - fast jede zweite - sollen gestrichen werden. Die Ankündigung löst eine heftige Protestwelle aus. Nicht nur die Mitarbeiter kämpfen um ihre Arbeitsplätze, fast jeder Bad Neustädter setzt seinen Namen auf eine Unterschriftenliste und Ministerpräsident Horst Seehofer mischt sich ein - fast alle Arbeitsplätze können zumindest vorübergehend gerettet werden.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Januar 2010
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Heinrich von Pierer

    2010

    Bußgeld für Heinrich von Pierer

    Von Pierer muss zahlen: Die Staatsanwaltschaft München bestätigt, dass ein rechtskräftiger Bescheid wegen fahrlässiger Verletzung der Aufsichtspflicht vorliege. Von Pierer habe es als Siemens-Chef versäumt, Prüfungen zu veranlassen, als er von unberechtigten Zahlungen erfahren habe. Zur Höhe der Strafzahlung werde keine Angabe gemacht.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • April 2010
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Zwei Ex-Siemens-Manager werden wegen Schmiergeldzahlungen an Russland und Nigeria verurteilt.

    April 2010

    Bewährungsstrafen wegen Schmiergeldzahlungen nach Russland und Nigeria

    Das Landgericht München verurteilt zwei Ex-Siemens-Manager zu zwei und eineinhalb Jahren auf Bewährung sowie Geldstrafen von 160.000 und 40.000 Euro. Sie duldeten Schmiergeldzahlungen von rund 100 Millionen Euro an Amtsträger und Geschäftsleute in Russland und Nigeria.
    Mit den Urteilen gegen den Ex-Bereichsvorstand der Kommunikationssparte und den Ex-Leiter des Rechnungswesens der Sparte ist die Aufarbeitung des Schmiergeldskandals nach Einigung auf Schadenersatz in Millionenhöhe mit einem Großteil des früheren Top-Managements weitgehend abgeschlossen.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • September 2010
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Wilhelm Schelsky (Mitte) mit seinen Anwälten im Sitzungssaal des Landgerichts Nürnberg-Fürth

    September 2010

    Betrug, Beihilfe zur Untreue, Steuerhinterziehung - Urteil gegen Schelsky

    Die Affäre um den früheren Chef der AUB (Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger) Wilhelm Schelsky ist - zumindest vorläufig - beendet: Das Landgericht Nürnberg-Fürth verurteilt Schelsky, seinen früheren Arbeitgeber Siemens 3,2 Millionen Euro Schadenersatz zu zahlen. Schelsky hatte Siemensgelder in die eigene Tasche gesteckt, statt sie in den Aufbau der arbeitgeberfreundlichen AUB zu investieren.
    Wegen besonders schweren Betrugs, Beihilfe zur Untreue und Steuerhinterziehung war er im November zu viereinhalb Jahren verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • Dezember 2010
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Beschäftigte der IT-Sparte SIS protestieren gegen den Stellenabbau.

    Dezember 2010

    Stellenstreichungen und Verkauf der IT-Sparte SIS

    Immer wieder kommt es zum Stellenabbau, diesmal bei der kriselnden IT-Sparte SIS (ehemals SBS). Erst heißt es, dass bis 1. Oktober 2010 etwa 2.000 von 8.000 Arbeitsplätzen abgebaut werden sollen. Am 15. Dezember 2010 schließlich verkauft Siemens SIS nach jahrelangen Sanierungsbemühungen an die französische Atos Origin.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • April 2011
    Siemens Skandale | Bild: picture-alliance/dpa

    Thomas Ganswindt

    April 2011

    Ex-Manager Ganswindt vor Gericht

    Am 5. April beginnt in München der Prozess gegen den früheren Zentralvostand Thomas Ganswindt. Die Vorwürfe: Steuerhinterziehung und vorsätzliche Verletzung der Aufsichtspflicht. Ganswindt soll unter anderem von Schmiergeldzahlungen gewusst haben, aber nicht ausreichend dagegen angegangen sein.
    Der frühere Zentralvorstand war von 2004 bis September 2006 für die Kommunikationssparte Com zuständig. Er ist der bisher ranghöchste Siemens-Manager, der im Zuge des Schmiergeld-Skandals auf die Anklagebank muss.

    Quelle: picture-alliance/ dpa

  • November 2012
    Siemens-Mitarbeiter protestieren gegen Stellenabbau | Bild: picture-alliance/dpa

    Siemens-Mitarbeiter protestieren gegen Stellen-Abbau

    November 2012

    "Siemens 2014": Konzernumbau und Stellenstreichungen

    Im November 2012 stellt Siemens-Chef Löscher sein Zukunftsprogramm "Siemens 2014" vor: Effizienter soll das Unternehmen werden - und dazu will Löscher sechs Milliarden Euro einsparen. Die Mitarbeiter fürchten um ihre Jobs.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Februar 2013
    ICE-Nachfolger ICE-3: Auslieferung durch Siemens verzögert sich weiter | Bild: picture-alliance/dpa

    Testfahrt des ICE-Nachfolgers ICE-3

    Februar 2013

    Siemens liefert nicht: Kein ICE-Nachfolger in Sicht

    Die neuen ICE-Züge hätten schon 2011 fertig werden sollen. Doch Siemens kann und kann die dringend benötigten Züge nicht liefern. Im Februar ist klar: Die Probleme lassen sich auf absehbare Zeit nicht beheben. Auch im Winterfahrplan 2013/2014 wird die Bahn nicht auf den ICE-Nachfolger zurückgreifen können.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • April 2013
    Millionenverlust für Siemens bei Windenergie: Rotorblatt wird montiert | Bild: picture-alliance/dpa

    Großes Rotorblatt wird geliefert

    April 2013

    Windparks kosten Siemens Millionen

    Ausgerechnet in der Zukunftsbranche Windenergie setzt Siemens mehrere hundert Millionen Euro in den Sand. Die Anbindung der Windparks an das Stromnetz klappt nicht. "Man habe die Technik unterschätzt", räumt man im Konzern kleinlaut ein. Der zuständige Spartenchef nimmt seinen Hut.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Juni 2013
    Solarmodul mit Siemens-Schriftzug: Siemens wickelt Solarsparte ab | Bild: picture-alliance/dpa

    Solarmodul mit gespiegeltem Siemens-Schriftzug

    Juni 2013

    Keine Sonne für Siemens: Solargeschäft wird abgewickelt

    Große Hoffnungen hatte Siemens-Chef Löscher in das Solargeschäft gesetzt. Doch der teure Zukauf entwickelte sich zum Fiasko - knapp eine halbe Milliarde Euro Verlust brachte die in Israel angesiedelte Sparte. Einen Käufer dafür konnte Siemens nicht finden. Im Juni beschloss der Konzern, das Solargeschäft komplett zu schließen und die verbliebenen Mitarbeiter zu entlassen.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Juli 2013
    Siemens zeigt sich in Brasilien selbst an: Fahnen von Deutschland, Siemens und Brasilien | Bild: picture-alliance/dpa

    Fahnen von Deutschland, Siemens und Brasilien

    16. Juli 2013

    Siemens zeigt sich selbst an

    Eigentlich wollte der Konzern unter seinem Chef Löscher "sauber" bleiben. Aber im Juli 2013 wurde bekannt, dass Siemens in Brasilien Selbstanzeige eingereicht hat. Beim Bau von U-Bahnen und Zügen ist der Konzern offenbar in einen Kartell-Skandal verwickelt.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Juli 2013
    Probleme für Siemens-Chef Löscher: Löscher umringt von Schatten | Bild: picture-alliance/dpa

    Siemens-Chef Löscher gerät in Bedrängnis

    25. Juli 2013

    Siemens schockiert die Börse

    Nicht nur das Gewinnziel für das laufende Jahr musste Konzernchef Löscher kassieren, auch das Ertragsziel für das Jahr 2014 hat Siemens kassiert. Nach der knappen Mitteilung sackten die Siemens-Aktien ab. Für Löscher wird es nach Angaben von Beobachtern eng.

    Quelle: picture-alliance/dpa

  • Juli 2013
    Joe Kaeser | Bild: picture-alliance/dpa

    Der Neue, der's richten soll: Joe Kaeser

    31. Juli 2013

    Kaeser wird neuer Chef

    Und tatsächlich: Peter Löscher muss gehen. Zum neuen Chef wird wie erwartet der Niederbayer Joe Kaeser ernannt, ein echter Siemensianer mit jahrzehntelanger Betriebszugehörigkeit. Kaeser war für den Konzern vielfach im In- und Ausland tätig. Er gilt als bestens vernetzt. Ihm wird zugetraut, Deutschlands größten Elektrokonzern nach den Negativschlagzeilen um Lieferverzögerungen von ICE-Zügen, defekte Windräder in Kalifornien und Probleme mit Offshore-Windparks in Europa wieder zurück in die Spur zu bringen.

    Quelle: picture-alliance/dpa


6