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Trotz Abgasskandal VW verdient wieder Milliarden

Volkswagen hat in den ersten neun Monaten einen Umsatz von rund 160 Milliarden Euro erzielt – fast genau so viel wie im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich blieb ein Milliardengewinn von 2,3 Milliarden Euro. Doch Dieselgate hinterlässt Spuren.

Von: Gabriel Wirth

Stand: 27.10.2016

Logo | Bild: picture-alliance/dpa  Uli Deck

Der Konzern hat im abgelaufenen Quartal seine Rückstellungen wegen des Abgasskandals – im Unternehmen „Dieselthematik“ genannt - weiter aufgestockt, um 400 Millionen Euro. Mittlerweile belaufen sich die Rückstellungen auf 18,2 Milliarden euro. Trotz der Belastungen gibt sich der Vorstand zuversichtlich.

"Die Kennzahlen für die ersten drei Quartale unterstreichen die operative Stärke des Markenverbundes der Volkswagen Gruppe. Der Konzern ist voll handlungsfähig – trotz aller aktuellen Belastungen."

VW-Chef Matthias Müller

So ist das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen in den ersten neun Monaten um rund eine Milliarde gestiegen auf 11,3 Milliarden Euro. Allerdings entwickelten sich die Marken unterschiedlich. So tragen vor allem Porsche, Skoda, die VW Nutzfahrzeuge und MAN zum Ergebnisanstieg bei. Die Ingolstädter VW Tochter Audi trägt zwar immer noch einen Großteil zum Gewinn bei, allerdings stagnierte das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen.

Audi dämpft Gewinnerwartungen

Wegen der Aufarbeitung des Diesel-Skandals und Rückrufe von Autos mit fehlerhaften Takata-Airbags erwartet Audi deutlich höhere Kosten. Die zusätzlichen Belastungen werden jetzt auf rund 620 Millionen Euro geschätzt, wie das Unternehmen mitteilte. Das wird wohl den Gewinn drücken. Die operative Marge – das Verhältnis vom operativen Gewinn zum Umsatz - werde deutlich unter dem angepeilten Zielkorridor von 8 bis 10 Prozent liegen.

Marke VW enttäuscht

Seit Jahresbeginn hat die Marke VW nicht nur 100.000 Fahrzeuge weniger verkauft als im Vorjahreszeitraum und zwar insgesamt 3,2 Millionen. Noch deutlicher fiel das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen. Dies brach um eine Milliarde auf 1,2 Milliarde Euro ein. Als einen Grund nennt der Konzern unter andrem höhere Vermarktungskosten infolge der Abgasthematik. Das dürfte Herbert Diess entgegenkommen. Der VW Markenchef will die Marke mit niedrigeren Kosten rentabler machen und verhandelt deshalb gerade hart mit dem Betriebsrat. Im Moment stocken die Verhandlungen

VW hebt Umsatzprognose an

Der Konzern hat die Umsatzprognose für dieses Jahr angehoben. Die Erlöse sollen auf dem Vorjahresniveau von gut 200 Milliarden Euro liegen. Zuvor war mit einem Minus von bis zu fünf Prozent gerechnet worden.


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