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Arm im Alter Wenn die Rente nicht zum Leben reicht

Altersarmut in Bayern ist kein Einzelfall. 80 Prozent der Frauen ab 65 müssen mit weniger als 1000 Euro im Monat über die Runden kommen. Über Jahrzehnte erbrachte Leistungen im Beruf zählen da wenig. Auch Männer sind betroffen.

Von: Viola Nowak

Stand: 17.05.2018

In einem Mülleimer auf einem größeren Platz sucht eine ältere Frau nach Pfandflaschen.  | Bild: picture-alliance/dpa

Einfach noch mitmachen, teilhaben an der Gesellschaft, egal in welchem Alter - das war die Idee der Kuchentratsch-Gründerin Katharina Mayer. Vor vier Jahren, damals noch Studentin, hat die heute 28-jährige Unternehmerin das soziale Startup im Münchner Westend ins Leben gerufen. Die Idee: Seniorinnen und Senioren bringen auf Mini-Job-Basis ihr Kuchenwissen ein und bessern ihre Rente auf. Dabei geht es auch um den sozialen Austausch der Menschen, die im Alter oftmals isoliert sind.

"Ein soziales Umfeld zu haben und sich mit Leuten auszutauschen, finde ich wahnsinnig wichtig. Und im Alter ist es total schwierig, neue Leute kennen zu lernen. Vor allem, wenn man in die Rente eintritt, ist halt der Sozialkontakt nicht mehr so groß. Und das finde ich total schade, und das wollte ich ändern."

Katharina Mayer, Gründerin 'Kuchenratsch'

Als "Oma Josefine" backt die 69-jährige Josefine R. für die junge Firma. Apfel-Cranberry-Kuchen? Eine leichte Übung für die Frau mit 55 Jahren Backerfahrung:

"Des konni scho auswendig, des Rezept, da kann man mich aus'm Tiefschlaf aufwecken und nach dem Rezept fragen."

Josefine R., jobbt bei 'Kuchentratsch'

Im Schnitt 18 Stunden im Monat arbeitet Josefine für das Unternehmen. Nach zwei Jahren im Ruhestand wollte sie wieder tätig werden. Auch, weil sich Babypause, Scheidung und zehn Jahre Teilzeitarbeit negativ auf ihre Rente auswirken.

Altersarmut trifft Frauen wie Männer

Wie Josefine R. sind überall in Bayern Frauen im Rentenalter aufgrund ihrer Erwerbsbiografien armutsgefährdet. Und es trifft auch Männer. Wie Reinhold G. aus Regensburg. Der 73-jährige hat sein Leben lang gearbeitet, bis ihn seine damalige Lebensgefährtin mit drei Kindern verließ. Er ist herz- und lungenkrank, 22 Stunden am Tag auf ein Sauerstoffgerät angewiesen. Pro Monat bekommt er 705 Euro Altersrente, dazu 200 Euro Grundsicherung. Abzüglich Miete, Strom und anderer Fixkosten bleiben dem Rentner rund 274 Euro für Essen, Kleidung oder Medikamente.

"Bleibt überhaupt nix übrig. Was heißt da gönnen oder so sonst, da geht gar nix mit gönnen. Es is scho a mal a Apfeltasche oder naja, guat, hauptsächlich der Kaffee, bin a Kaffeetrinker, also meinen Kaffee des geht scho."

Reinhold G., Rentner

Um über die Runden zu kommen, besucht der gebürtige Regensburger regelmäßig die "Fürstliche Notstandsküche des Hauses Thurn und Taxis". Hier werden Bedürftige von Montag bis Freitag mit einem warmen Mittagessen versorgt. Um hier essen zu dürfen, braucht man einen Berechtigungsschein der Caritas. Bedürftige gibt es genug, weiß Brigitte Weißmann von der Familien- und Seniorenhilfe beim Regensburger Caritasverband.

"Die Altersarmut müsste eigentlich wirksam bekämpft werden. Es kann nicht sein, dass die Menschen, also die Senioren, ihre Heizung runter drehen, dass sie bei der Tafel einkaufen, dass sie einfach nicht ausgehen können. Das grenzt die Menschen aus."

Brigitte Weißmann, Caritas Regensburg

Man habe den Eindruck, dass Altersarmut als gesellschaftliches Problem "nicht ernst genommen" werde, sagt Brigitte Weißmann. Solange sich nichts ändert, müssen Menschen wie Josefine R. und Reinhold G. auf ihre Weise klarkommen.


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Wastlbua, Donnerstag, 17.Mai 2018, 21:01 Uhr

70.

Für alles ist in Deutschland Geld da, nur nicht für das eigene Volk. Warum setzt die CSU nicht einmal ihr Wahlversprechen um ,, dass alle Mütter 3Rentenpunkte bekommen? Es ist schon traurig, dass man jetzt eine Mütterrente Light hat und nicht alle Mütter zu ihrem Recht kommen. DIE Rente wird immer weiter abgespeckt nur bei den Pensionen wird nichts unternommen, aber da würde es ja auch unsere Herren Politiker treffen. Man muss sich schon gut überlegen wenn man wählt!!,

Da Obersepp, Donnerstag, 17.Mai 2018, 19:46 Uhr

69.

"Die Altersarmut müsste eigentlich wirksam bekämpft werden. Es kann nicht sein, dass die Menschen, also die Senioren, ihre Heizung runter drehen, dass sie bei der Tafel einkaufen, dass sie einfach nicht ausgehen können. Das grenzt die Menschen aus."

Genau während der Gast im Winter die Heizung auf volle Pulle bei gekippten Fenstern hat. Schon lustig anzuschauen kenn da so ne Wohnung. Ringsrum ist das Licht aus weil Strom teuer ist und da brennt 24h das Licht.

Franu München, Donnerstag, 17.Mai 2018, 19:16 Uhr

68. Vergessen

Immer wird nur der armen Rentner Ü60 gezeigt, wir Frührentner die nicht mal ermäßigungen bei MVV oder Landesmuseen oder sonstigen Einrichtungen werden nie erwähnt. Wir hatten ja nicht mal die Chance die Jahre voll zu machen aufgrund Krankheit. Auch gibt es für uns Frührentner keine Alten-und-Service Zentren. Wir zahlen alles voll. Für Ü60 gibt es Hilfsangebote oder Spielgruppen aber für Junge Kranke nicht die immer mehr vereinsamen.
Altersarmut ein Thema das man überdenken sollte! Denn diese Leute haben zum Teil die Möglichkeit gehabt Privat eine Rente einzuzahlen, nur machte das keiner. Ebenfalls kenne ich Rentner die als sie Geschäftsleute waren nie einzahlten und jetzt die Hand aufhalten.
Denkt bitte auch an Junge Rentner.

EWerner, Donnerstag, 17.Mai 2018, 17:32 Uhr

67. Arm durch Sozialversichertenbetrug

Sozialversicherten Betrug eine gängige Praxis der gesetzlichen Unfallversicherungen (Berufsgenossenschaften) zusammen mit Sozialgerichten.
Verunfallte und berufserkrankte werden einfach zu Gutachtern geschickt, deren Ruf mehr als zweifelhaft sind.
Manch ein Gutachter schreibt bis zu 300 gutachten im Jahr, ich kenne inzwischen mehrere.
Durch diese Gutachten werden die eigentlich vorgesehenen Renten geklaut.

Wie beschrieben, auch durch Unterstützung von Richterinnen und Richter der Sozialgerichte

Selim, Donnerstag, 17.Mai 2018, 17:23 Uhr

66. ganz unten...

Wieso müssen denn nicht alle Menschen hier in die Rentenkasse einzahlen?
Das wäre sozial.
Schließlich profitiert der Rechtsanwalt auch davon, dass eine alte Frau sein Klo putzt.
Oder der tolle Manager, oder der Oberarzt oder der Oberoberverwaltungsrat.
Ich plädiere dafür, dass für Leute, die selber nicht in die Rentenkasse einzahlen, NIEMAND sich bereit findet, deren Klo zu putzen.
Sollen die ihren Sch... selber wegputzen.