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Wert der Arbeit Die Kluft in der Gesellschaft wird größer

Den Wert der Arbeit bestimmen Tarifverträge – aber auch das gesellschaftliche Ansehen eines Berufs. Experten beobachten, dass sich die Einkommensschere auch deshalb weiter öffnet.

Von: Birgit Harprath

Stand: 03.11.2016

Zwei Miniaturfiguren auf einer geöffneten Schere | Bild: picture-alliance/dpa

Gut 72.000 Tarifverträge gelten zur Zeit in Deutschland – sie setzen einen Maßstab. Firmen in den Exportbranchen bezahlen dabei meist besser als die, die für heimische Märkte produzieren. Und die Industrie zahlt besser als der Dienstleistungssektor. Für Joachim Möller, den Leiter des Institutes für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, bestimmt aber noch etwas anderes den Wert der Arbeit: das gesellschaftliche Ansehen eines Berufs.

"Wir sehen, dass in verschiedenen Bereichen die Lohnbestimmung einfach auch durch gesellschaftliche Konventionen bestimmt wird: Was ist der Verdienst einer Krankenschwester? Wie werten wir das im Vergleich zu dem eines Chefarztes?"

Joachim Möller, Leiter des Institutes für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB)

Appell an die Politik

Was den Nürnberger Arbeitsmarktforscher Möller beunruhigt, ist die Spanne zwischen den Verdiensten. Seit Mitte der 1990er Jahre beobachtet Möller eine wachsende Spreizung zwischen den Einkommen. Der Mindestlohn von 8,50 Euro habe das bisher nicht stoppen können, so IAB-Leiter Möller: "Ich denke wir müssen aufpassen, dass die Kluft in der Gesellschaft nicht zu groß wird, weil damit der Kitt in der Gesellschaft bröselt." Und damit spricht er die Politik an.


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Oliver S., Dienstag, 08.November 2016, 00:12 Uhr

5. Was mich am meisten nervt ...

Ich selbst bin ein im Verhältnis gut bezahlter Ingenieur und muss feststellen, dass es relativ lange keine Auswirkungen hätte, wenn ich oder meine Spezies die Arbeit nieder legen würden. Dagegen muss ich feststellen, dass - wenn nur ein Teil der Menschen die Arbeit nieder legen würde, die wir mit mickrigen Löhnen abspeisen, die kaum für das alltägliche Leben reichen, geschweige denn für die Rente - das gesellschaftliche Leben innerhalb eines Tages zusammenbrechen würde.

Statt durch regelmäßige Gehaltsforderungen nur Symptome zu behandeln erwarte ich von den Gewerkschaften, dass sie gegen diesen Missstand mal vorgehen. Einen solchen Streik würde ich auch unterstützen. Schlichtweg meiner Kinder wegen. Denn ob aus jemandem ein gut bezahlter Ingenieur wird oder "nur" ein Straßenkehrer, das hat man nur bedingt in der Hand. Und - auch wenn das so manchem nicht passt - eine Gesellschaft wie die unsrige braucht - wie die Uhr jedes noch so kleine Rad - alle Berufe zum Funktionieren.

M.Seidel, Donnerstag, 03.November 2016, 11:20 Uhr

4. Artiekl überflüssig

Etwas mehr Detail bitte sowie eine faktenbasierte Begründung. Der Informationsgehalt ist gleich null in diesem Artikel. Dies ist schon ersichtlich an den Zitaten wie "wir sehen". Es scheint so, als würde der IAB die Ergebnisse für die Studien aus der Glaskugel erstellen?
Einzig gut an dem Artikel ist, dass das Thema genannt wird und damit wieder diskutiert wird.

Opa seppl, Donnerstag, 03.November 2016, 09:25 Uhr

3. Wert der Arbeit

Hände-Arbeit ist doch nichts mehr wert. Was zählt und ganz wichtig ist, große Sprüche klopfen, Schwätzer, Hochstapler, Betrüger u.s.w. Diese Leute genießen höchstes Ansehen und sind die Top-Verdiener in unserem Land.

  • Antwort von wm, Donnerstag, 03.November, 09:53 Uhr

    @Opa seppl

    Wert der Arbeit unserer "Führungselite" = Griff in die vollen .......4,4% Diätenerhöhung!!!!
    Natürlich einstimmiger Beschluß.

  • Antwort von CSU-ler, Donnerstag, 03.November, 10:32 Uhr

    Immer diese Neiddebatten der Unterschicht.

  • Antwort von wm, Donnerstag, 03.November, 11:27 Uhr

    @CSU-ler

    Mithin zählen Sie sich zur Oberschicht!

    Zur Info:Bin Spitzenrentenbezieher,also weshalb sollte ich neidisch sein.

Leser, Donnerstag, 03.November 2016, 08:57 Uhr

2. Wert der Arbeit ?

Unsere Politiker machen es uns doch jeden Tag vor, das ehrliche Arbeit nichts mehr wert ist.
Für die gute soziale Versorgung brauch doch auch keine Gegenleistung erbracht werden.

  • Antwort von Haußmann Rosemarie, Donnerstag, 03.November, 09:58 Uhr

    Sie haben vollkommen Recht. Allen voran natürlich die Frau Merkel die schon immer von gering Quilfizierten gesprochen hat. Wenn Politiker nach den Ergebnissen ihrer Leistungen bezahlt würden müssten alle noch Geld mitbringen

C.Baumann, Donnerstag, 03.November 2016, 06:46 Uhr

1. Arbeit-Beruf-Job

Da in den meisten Medien nur noch von Jobs anstatt von Arbeitsplätzen bzw. Berufen gesprochen wird, ist eine Wertschätzung schwer möglich - der Begriff "Job" bedeutet doch eher eine beliebige Tätigkeit, die nur zum Sinn des Gelderwerbs dient.
Nach Jahrzenten der Focussierung auf die möglichst hohe Akademisierung der Gesellschaft wird - zum Glück - wieder von der normalen Arbeitswelt gesprochen, die auf einer fundierten Berufsausbildung und ständiger Weiterbildung begründet ist.
Auch wenn eine Berufswahl durch die Fleibilisierung der Arbeitswelt keine Einbahnstraße im Lebenslauf sein sollte, so ist doch der Arbeitsalltag ein erheblicher Teil der Lebenszeit, die mit einer zur Persönlichkeit passenden Tätigkeit ausgefüllt sein sollte und sich daraus auch eine Sinnerfüllung und Wertschätzung durch eine Identifikation mit dem Beruf ergibt. Geld ist nicht alles im Leben !!!

  • Antwort von dildoldi, Donnerstag, 03.November, 10:20 Uhr

    Falsch ! Selbstverständlich ist Geld ( fast ) alles in diesem Leben, in dieser Gesellschaft aber ganz sicher ! Diese von Ihnen erwähnte "normale Arbeitswelt", was soll die bitteschön sein ? Das Fliessband, die Grossküche, das Grossraumbüro, die Werkhalle ? Fundierte Berufsausbildung ? Für was heutzutage ? Ich vermute, dass Sie ein älteres Semester sind, das noch den konventionellen Berufsweg gegangen ist, Schule, Ausbildung, Berufsleben incl. Weiterbildung ( vom AG bezahlt ), und das Glück hatte, Erwerbstätigkeit mit Neigung verbinden zu können. Sie schliessen von sich auf andere. Mein erlernter Beruf fiel dem technischen Fortschritt zum Opfer ( Fotolaborant ), danach war ich gezwungen, "Jobs" zu machen, um meinen Lebensunterhalt finanzieren zu können, aber das war mir egal, weil ich arbeite, um zu leben und nicht umgekehrt. Das einzige, was die immer so beklagte Kluft schliessen kann ist eine erhebliche Lohnerhöhung der abhängig Beschäftigten ! Und sonst gar nichts !

    MfG