Skandal-Firma Yahoo lässt die NSA Mails mitlesen
Das Internet-Unternehmen durchsucht die Mails seiner Kunden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Wird es fündig, kommt eine Kopie der Mail in einen speziellen für die NSA eingerichteten Ordner. Dass US-Unternehmen mit den Geheimdiensten des Landes kooperieren, hat Edward Snowden enthüllt. Eine Totalüberwachung wie im Fall von Yahoo ist bislang allerdings noch nicht bekannt geworden.
Yahoo lässt nichts aus: Nach der Jahrtausendwende half der Konzern den chinesischen Behörden, Dissidenten zu verhaften. Die hatten leichtsinniger Weise Yahoo-Accounts verwendet, um sich politisch auszutauschen.
User-Accounts werden gehackt…
2014 ließ sich der Konzern dann 500 Millionen Zugangsdaten seiner Kunden entwenden. Und jetzt kommt auch noch heraus, dass Yahoo mit einer selbstgeschriebenen Software im Geheimdienstauftrag die gesamte Kommunikation seiner Kunden überwacht hat. Yahoo anvertraute Daten kommen also in die Hände von chinesischen Schergen, amerikanischen Schnüfflern oder von ganz gewöhnlichen Kriminellen.
… und überwacht
Die Entscheidung zur Totalüberwachung erfolgte laut Reuters 2015 unter der Führung von Marissa Mayer. Microsoft und Google haben erklärt, nicht in derartigem Umfang mit den Geheimdiensten zusammenzuarbeiten.
Lädierte Marke
Yahoo soll vom Telekommunikationskonzern Verizon für knapp 5 Milliarden Dollar übernommen werden. Ob das Unternehmen nach den jüngsten Skandalen noch so viel wert ist, ist fraglich.