Tracks der Woche #10/19 Gurr, Ebow, Sego, Jinka & BLVTH, AMA
ANTI, ANTI! Die Tracks der Woche schwimmen gegen den Strom und machen ihr eigenes Ding.
Gurr – She Says
Sie sind eine der besten deutschen Bands der letzten Jahre, darauf haben wir von PULS uns schon seit einiger Zeit festgelegt. Ihr First Wave Gurrlcore spielt in einer ganz eigenen Coolness-Liga. Und sie gönnen sich einfach keine Pause. Unermüdlich sind die beiden auf Tour in ganz Europa - trotzdem entstehen immer wieder neue Songs. Andreya und Laura haben die Skills und machen die Klampfen auch auf ihrer neuen Single zum Dreh– und Angelpunkt. Soviel Gitarrenpräsenz mit Pop-Appeal muss man in Deutschland schon mit der Lupe suchen.
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Gurr - She Says (Official Video)
Ebow – K4L
Ebow macht keinen selbstironischen Turn Up, sondern hat echt was zu sagen. Bei ihrem neuen Track "K4L", was für "Kanak 4 Life" steht, sorgt die Rapperin dafür, dass das auch wirklich jeder kapiert: "Hab Flure geputzt, Häuser gebaut, wurde ausgenutzt, wurde ausgesaugt. Ihr habt nie an mich geglaubt. Ich war immer was ihr braucht. Ihr habt nie an uns geglaubt. Wir waren immer was ihr braucht. Und so lebe ich meine Legende bis zum gottverdammten Ende." Und auch die besorgten Bürger bekommen durch In-Your-Face-Lyrics ihr Fett weg: "Ihr seid sauer, wenn die Straßen schlauer klingen als all eure Magazine, all eure Sarrazine, alles nur Parasiten, sauer wenn ich Para kriege. Als wär ich die Katalyse eures fucking Problems. Lest am Sonntag die Bild, als wär es die Bibel des fucking Problems." Don’t mess with Ebow, Oida.
https://www.youtube.com/watch?v=q-O9Mlwf_8E
Sego – Neon Me Out
Sego aus L.A. sind eine Band aus der Kategorie "Wandelndes Paradoxon". Ihren Sound beschreiben sie selbst als "Art Punk by Non-Punk Non-Artists". Auf den ersten Blick trifft es die Sache eigentlich ganz gut: Ihre Songs klingen zu verschrammelt für lupenreinen Pop und doch zu glattgebügelt für Punk. In ihren Videos schnipseln sie psychedelische Elemente, die schon recht künstlerisch daherkommen, mit Clips zusammen, die man so auch mit dem Handy in einer verstrahlten Party-Nacht aufgenommen haben könnte. Sorry Boys, aber das mit den "Non Artists" glauben wir Euch spätestens da nicht mehr so ganz. Was übrigens eh viel mehr Spaß macht, als über die Grenzen von Punk und Künstlertum zu philosophieren: Einfach die Boxen aufdrehen und abgehen!
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Sego - Neon Me Out (Official Video)
BLVTH & Jinka – Bare To The Bone
Das gemeinsame Baby der beiden Wahl-Berliner BLVTH und Jinka klingt teilweise extrem hart und abgespaced, geht aber trotzdem direkt ins Ohr. Und da bleibt es auch hartnäckig hängen – bei den beiden stimmt einfach die Mischung. BLVTH ist fast schon ein alter Produzenten-Hase, unter anderem hat er am letzten Casper-Album mitgewerkelt. Jinka ist noch ein echter Geheimtipp - ihre Debut-EP "Dr. Ara" wird erst demnächst erscheinen. Ihre bisher veröffentlichten Singles gefallen aber nicht nur internationalen Musikmagazinen, sondern laufen auch in der In-Store-Playlist so mancher Modeketten.
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Jinka x BLVTH - Bare To The Bone [Official Audio]
AMA – Slip
Wenn ihr schon immer mal zu denen gehören wolltet, die sagen können: "Ich kannte die schon, bevor sie richtig berühmt wurde", dann ist AMA DIE Künstlerin für euch. Wenn ihr nämlich mal auf Youtube schaut, werdet ihr merken, dass Songs wie "Monochrome" oder "Slip" noch unter 1000 Aufrufe haben – das ist 1. viel zu wenig und 2. bei ihrem Skill-Level einfach nur absurd. Ihr Name macht die Sache nur noch ironischer, denn AMA ist nicht nur ihr Künstlerpseudonym, sondern auch noch die Abkürzung für den American Music Award. Diesen Preis hätte sie allein für ihren Track "Slip" ohnehin schon verdient. Hört, liked und shared, was das WLAN hergibt.
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Slip
Sendung: Freundeskreis, 03.03.2019 - ab 10.00 Uhr