Jetzt Dora Tierra Whack

Info Die US-amerikanische Rapperin Tierra Whack ist für ihre Kreativität, ihren Facettenreichtum und ihre Liebe zum Detail bekannt. Deswegen kann man auch "Dora" (2020) noch so oft hören und findet immer wieder eine neue Kleinigkeit!


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Ruhmeshalle Nirvana - Nevermind

Mit einem einzigen Tschacka-Tschacka machten Nirvana Schluss mit dem Hair-Rock der Achtziger – und schufen ein Album, das die Rockmusik prägte, wie es danach niemandem mehr gelingen sollte.

Von: Till Krause

Stand: 16.09.2011 | Archiv

Die Mitglieder der US-amerikanischen Grunge-Ikone Nirvana, (l-r) Dave Grohl, Kurt Cobain und Krist Novoselic, aufgenommen im Oktober 1990 in London. (ACHTUNG: Nur zu redaktioneller Verwendung). Foto: Martyn Goodacre  +++(c) dpa - Report+++ +++(c) dpa - Report+++ | Bild: picture-alliance/ dpa

Es gibt nur wenige Momente in der Popgeschichte, die so prägend sind wie dieser. Wenn Kurt Cobain bei "Smells Like Teen Spirit" auf den Verzerrer tritt, macht er endgültig Schluss mit der Rockmusik der Achtziger Jahre. "Here we are now – entertain us" – eine Songzeile wie ein Werbeslogan für eine Generation, die die Faxen dicke hat. Dekadenter Poser-Hardrock war gestern, jetzt kommt der desillusionierte Sound von Scheidungskindern und Schulabbrechern. Und die haben vor allem eins: Wut.

Zwischen Hitzköpfigkeit und Hitparade

Wenn Cobain singt: "We can plant a house, we can build a tree", dann klingt das wie: Der spießige Einfamilienhaus-Traum der Reagan-Ära ist Bullshit. Mit dieser Aussage können sich Millionen Menschen auf der ganzen Welt identifizieren – und sie machen die drei blassen Musiker aus dem regnerischen Seattle quasi über Nacht zu Idolen einer ganzen Generation. Um Grunge entsteht ein gigantischer Hype. Nirvana werden vom Punk-Underground direkt in den Mainstream gespült – nicht zuletzt, weil Cobains Songs die Balance zwischen Hitzköpfigkeit und Hitparade perfekt beherrschen.

Schlaue, reflektierte Unzufriedenheit

Albumcover "Nevermind" von Nirvana | Bild: Geffen Records

Nirvana - Nevermind (Cover)

Das Album "Nevermind" verdrängt im Januar 1992 sogar Michael Jackson aus den Charts – und wird mehrfach mit Platin ausgezeichnet. MTV ist auf dem Höhepunkt seiner Macht, Cobain tritt in Frauenkleidern auf und zertrümmert im Video zu "In Bloom" die Studiodekoration. Doch egal, wie sehr er auch schockieren will – alles wird Teil der Performance.

Und die Welt schaut begeistert zu, wie ein sensibler und intelligenter Mann als Über-Rockstar zugrunde geht. "Nevermind" ist der Höhepunkt einer Musikrichtung, die bald schon implodieren wird: geniale, gebrochene Popsongs als eine einzige Abrechnung. Egal ob Studenten, Eltern oder Hippies – Cobain findet für alle die passenden, zynischen Worte. Damit gibt er dem Rock etwas zurück, das er fast schon verloren hatte: schlaue, reflektierte Unzufriedenheit.

Im Film "The Wrestler" sagt der gescheiterte Faustkämpfer den Satz: "Die Achtziger waren doch eine tolle Zeit, und dann kommt dieser Cobain und macht alles kaputt." Allein dafür kann man dieser Band und diesem Album ewig dankbar sein.


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