Ex-Premier David Cameron Wie das Internet aus DoDoo ganze Symphonien machte
David Cameron hat seinen Platz in Geschichtsbüchern sicher: #Brexit sei dank. Doch auch im Netz wird man sich lange an ihn erinnern – auch, weil er einmal das Mikrofon zu lange angelassen hat.
Da guckt man ein Mal auf das Smartphone, um ein paar Pokébälle zu werfen – und wenn man fertig ist, hat David Cameron mal eben als britischer Premier abgedankt. Still und leise. Nein stopp, still und leise ist falsch. Es war eher mezzoforte.
Aber von vorne. Am 11. Juli stellt sich David Cameron vor ein paar Journalisten und verkündet, dass in schon zwei Tagen jemand neues in die Downing Street Nummer zehn einziehen wird. Er bedankt sich bei den Anwesenden, dreht sich um, geht und summt diese fröhliche Melodie.
Zwei Möglichkeiten: Entweder David Cameron hat Balls of Steel und wollte gehen wie ein Boss. Oder: Er ist a bisserl a Depp und hat vergessen, dass sein Mikrofon noch angeschaltet war. Klar ist: Fürs Netz hat er den Ball damit auf den Elfemeterpunkt gelegt.
Der DoDoo-Hypetrain ist nach ein paar Stunden unter dem Hashtag #Cameronhumming voll in Fahrt. Die britische Klassikradiostation Classic FM analysiert Camerons fröhliche Melodie und schreibt ein kurzes Notenblatt.
Die Musikexperten sind sich sicher: Der Ex-Premier hat im Dreivierteltakt gesummt – vom kurzen G hüpft er auf ein breites C und landet am Ende auf einem tiefen Dis – und klar, der Fanfarencharakter ist durchaus zu erkennen. Andere Interpretationen von "Camerons Klagelied" seien jederzeit Willkommen, erklären die Classic FM Macher. Muss man dem Internet nicht zwei Mal sagen. Gabriela Montero, eine professionelle Pianistin aus Venezuela, hat zum Beispiel überlegt was Bach wohl aus der Melodie gemacht hätte…
Ein Jugendchor hat aus Camerons Vorlage das gemacht...
Und diesen Remix könnte man in jeder schäbigen Großraumdisse locker spielen.
Seinen Platz in der Welt der Meme hat David Cameron mit "Camerons Lament" in jedem Fall zementiert. Ganz unbekannt ist er da aber schon lange nicht mehr. Seit Jahren gibt es im Netz herrliche David Cameron Meme. Während der Unterhauswahlen im Jahr 2010 machte zum Beispiel ein Werbeplakat von ihm die Runde. Das Gesicht von David Cameron darauf sah eher aus wie ein Airbrushbild, als ein Foto – klar, dass das Netz das nicht unkommentiert lassen konnte. Geboren war die Seite "Airbrushed For Change", wo man sich heute noch zig Versionen des Wahlplakats anschauen kann. Zum Beispiel dieses mit Cameron und einem Katzenbaby.
Es wäre schade, wenn David Cameron nun auch der Netzwelt als lieb gewonnenes Mememotiv "Tschüss" sagen würde. Ich jedenfalls glaube ganz fest daran, dass der Ex-Premier irgendwann mal wieder Servus sagt. Vermutlich ist er eh nur schnell einen Pikachu fangen...