Making of Meme // #ausnahmslos Was wir gegen Sexismus und Rassismus tun können
"Gegen sexualisierte Gewalt und Rassismus. Immer. Überall." Das fordert die Initiative #ausnahmslos und richtet sich direkt an Politik, Medien und die Gesellschaft. Denn jeder Einzelne kann was tun, hat uns Kübra Gümüşay erzählt.
Twittert der frisch gegründete Account @ausnahmslosorg Anfang der Woche. Eine knappe halbe Stunde später ist das Hashtag in den deutschen Twitter Charts ganz oben mit dabei. Frauen, Männer, Leute aus Medien und Politik teilen #ausnahmslos, diskutieren darüber oder solidarisieren sich.
Kübra Gümüşay, Bloggerin und eine der 22 Gründerinnen von #ausnahmslos, freut sich über so viel Feedback: "Das zeigt mir, dass es Zeit war für so eine Art Aufruf." Diese Diskussion muss jetzt geführt werden, weil "Feminismus in den letzten Monaten instrumentalisiert worden ist für rassistische und populistische Parolen." So wie nach den sexuellen Übergriffen an Silvester in Köln. Sexualisierte Gewalt ist ein Problem, das unsere Gesellschaft nicht erst seit dieser Nacht hat. Es ist kein Problem, das wir den Menschen in die Schuhe schieben dürfen, die aus anderen Ländern und Kulturen zu uns gekommen sind.
14 Lösungsvorschläge von #ausnahmslos
Das Hashtag #ausnahmslos will aber nicht nur motzen, die Macherinnen wollen auch Lösungen vorschlagen. Dazu haben sie ein richtiges Manifest online gestellt. 14 Vorschläge, die helfen sollen, eine Grundlage für eine freiere Gesellschaft zu schaffen. So fordert #ausnahmslos zum Beispiel die Politik auf: "Polizei und Justiz müssen geschult werden, damit es überhaupt zur Strafverfolgung kommt und in diesen Prozessen sensibel und respektvoll mit Betroffenen umgegangen wird."
Für die Initiatorinnen geht es aber noch weiter: Es soll darauf geachtet werden, wer die Leute sind, die in Polizei- und Justizjobs gesteckt werden. Wer die Leute sind, die die Debatten führen. Verstehen sie, was Diskriminierung bedeutet? Repräsentieren sie eine bunte Gesellschaft? Auf diese Vielfalt müssen wir hindeuten, meint Kübra Gümüşay.
"Das ist für mich die einzig nachhaltige Entwicklung, die auch dazu führen wird, dass Probleme nicht immer ausdiskutiert werden, sondern sich vielleicht sogar von alleine lösen."
Kübra Gümüşay
Was wir tun können
Am Ende sind aber vor allem wir gefragt. Jeder Einzelne kann dafür sorgen, dass Diskriminierung und Gewalt nicht schlimmer wird.
"Und zwar wenn wir Zivilcourage beweisen. Wir müssen es uns zur Aufgabe machen, hinzuschauen und aufzunehmen, was um uns herum passiert. Und wenn man dann sieht, ok, hier ist ein Problem, dann sich verantwortlich fühlen."
Kübra Gümüşay
Und da, meint Kübra, kann es schon reichen, dass man deutlich zeigt, wenn man dagegen ist. Ein Hashtag ist da ein Anfang.
Kommentieren
Wanda, Dienstag, 19.Januar 2016, 16:14 Uhr
5. Benennung der Tatsachen
wer waren die Täter in der Sylvesternacht, in Deutschland, Schweden, Finnland und anderswo ? Wir alle ? So ein relativierender Blödsinn.
Das Problem in dieser Art ist für Europa neu und hat ursächlich und einzig mit dem verqueren Frauenbild des Islam zu tun...
Realo Ost, Montag, 18.Januar 2016, 18:09 Uhr
4. Tja, wir müssen in uns gehen - denn wir sind alle Täter!
Was soll diese Verallgemeinerung, dass Sexismus und Rassismus zusammenhängen? Hier werden ja alle Register gezogen, um die Geschehnisse zu Silvester zu bagatellisieren! Um zu verhindern, dass "Ross und Reiter" zu häufig genannt werden, geht die muslimische Spezies, mal von einer Frau angeführt, zur Offensive über.
Praktischdenkender, Sonntag, 17.Januar 2016, 01:01 Uhr
3. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt...
Tja, da stehen die ganzen Sozialromantiker wieder mal auf gegen Sexismus, obwohl der Grund dieser Debatte ja eine ganz andere Ursache hat. Nur schnell ablenken, damit ja kein Mensch darauf kommen und mit dem Finger auf die Wurzel dieses Übels zeigen könnte. Und wer hat diese denkwürdige Aktion ins Leben gerufen? Zufälligerweise eine Muslimin... Nachtigall, ick hör dir trapsen, oder: schlimmer geht eben immer!
Mediennutzer, Sonntag, 17.Januar 2016, 00:54 Uhr
2. Ablenken einer Muslima vom wahren Sachverhalt.
Ist die Frau mit dem Kopftuch nicht die, die in einer Talk-Sendung mit großen Gesten nur Sprechblasen produziert hat und danach ein entrüsteter User in den Blog schrieb, dass die Dame in England ihren Dauerwohnsitz hätte? Oder irre ich mich? Diese Frauen mit den Kopftüchern wie aus den russischen Märchen sehen für mich alle ähnlich aus. Ich frage mich immer, wie man im 21ten Jahrhundert Aufmerksamkeit erzielen kann und besonders von den Medien, wenn man so herumläuft? Kann man allen Ernstes einen aufgeklärten fortschrittlichen Geist unter dem Zeichen des strengen Islamglaubens annehmen? Also, ich traue so einer Maschenka-Daschenka nicht über den Weg. Wenn Sie bei mir Vorurteile vermuten: Vielleicht, aber eindeutig erkenne ich da Taqiya.
Wanda, Samstag, 16.Januar 2016, 02:11 Uhr
1. Was wir gegen Sexismus und Rassismus tun können
Dass sich Politiker der Grünen zu Sexismus und sexuellen Übergriffen äussern, ist eine Zumutung ! Führte deren Partei doch eine Debatte über die Tolerierung sexueller Beziehungen mit Minderjährigen und der gefragte Gast in den Talkrunden Volker Beck plädierte gar für eine "Entkriminalisierung der Pädosexualität".
Frage mich, ob das Wort Heuchelei dafür ausreichend ist...