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Highscore.money Sinnlos auf dicke Hose machen deluxe

Teurer Laptop, limitierte Sneakers, neuestes Smartphone: Einige Statussymbole tragen wir immer mit uns rum. Der Seite Highscore.money ist das nicht genug. Hier kann man in einem Ranking ganz oben landen – wenn man Geld überweist.

Von: Anna Bühler

Stand: 31.05.2016 | Archiv

Highscore.Money | Bild: Highscore.Money

Man kann sehr sinnlose Dinge im Internet machen. Stundenlang auf der äußerst tiefgründigen Seite He-Man Sings "What’s Up" rumhängen zum Beispiel. Man kann aber auch sehr sinnlose Dinge mit seinem Geld machen. Einen Jamba-Klingelton kaufen oder – etwa gleich schlau – das Katzenklo mit schönen, lilafarbenen Scheinen auslegen.

Auf Highscore.money kann man jetzt beides: Zeit und Geld verschwenden. Außerdem kann man ganz hervorragend rumgockeln, wenn man in die Seite investiert hat. Denn die ist nichts anderes als ein Ranking bei dem die Person ganz oben landet, die möglichst viel Geld an den Seitenbetreiber überweist. Wohlgemerkt ohne irgendeine Gegenleistung zu bekommen. Ach, sorry, natürlich bekommt man eine Gegenleistung: Für viel Moneten einen Platz in der Top Ten.

Hinter der Wahnsinnsidee steckt der Niederländer Marc Köhlbrugge. Der ist 28 Jahre alt und glaubt, dass Leute es einfach lieben, anzugeben und andere Menschen mit Statussymbolen zu beeindrucken. Warum sollten sie also nicht auch andere mit einem simplen Ranking beeindrucken wollen?

"Die Idee war, Statussymbole noch effizienter machen. Das heißt, du musst dir nicht mal mehr eine Uhr oder Schmuck kaufen. Du kaufst pures Geld. Ein reineres Statussymbol gibt‘s nicht."

Marc Köhlbrugge im PULS Interview

Das Höchstgebot auf Highscore.money liegt gerade bei 222 $ (Stand 31.5.). Das Geld wandert abzüglich der Steuern straight auf das Konto von Marc. Neben der Status-Frage gibt es für dessen Kunden aber noch einen anderen Grund, die Kohle zu überweisen, sagt er.

"Es wird ja auch auf die Webseiten der Leute verlinkt. Das heißt, es ist auch Marketing. Einer meinte, es war das beste ROI (Return-on-Investment) das er bisher mit seinen Produkten hatte – besser als eine normale Werbeanzeige."

Marc Köhlbrugge im PULS Interview

Highscore.money zeigt außerdem, welch – für uns Sparer und Euro-Umdreher – unglaubliches Verhältnis andere Leute zu Geld haben. Marc erwähnt da die „Rich Kids of Instagram“ denen man bei Shoppen und Geldverbrennen zuschauen kann. Das zeige doch, dass Geld relativ ist. Wenn so jemand 5.000 $ auf seiner Seite ausgeben würde, nur um vor seinen vergoldeten Gucci-Freunden anzugeben, wäre das für das Projekt des Niederländers ideal.

In den ersten 24 Stunden sind etwas über 2200 Dollar zusammengekommen. Das nächste Ziel ist dann natürlich die Million, meint Marc und lacht. Sagen wir so: Auf dicke Hose machen, das hat er drauf!


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