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Chuck Norris Witze waren gestern Wir brauchen den John-McAfee-Witz

Es gibt einige Internetmillionäre, die ein bisschen verrückt sind. Doch einer toppt sie alle: John McAfee. Unsere Kolumnistin meint darum: John McAfee ist für Verrücktheit das, was Chuck Norris für geballte Männlichkeit ist.

Von: Anna Bühler

Stand: 26.02.2016 | Archiv

Chuck Norris war gestern: Wir brauchen den John-McAfee-Witz

Vergesst den Chuck-Norris-Witz. Was wir brauchen, ist ein neues Genre: Den John-McAfee-Witz. Denn so wie Chuck Norris Synonym für geballte Männlichkeit ist, so ist John McAfee – jap, genau der Antiviren-Software-McAfee-John-McAfee - gleichbedeutend mit grenzenloser Craziness.

John McAfee ist so verrückt, der glaubt, dass er sogar einem Toten noch sein Passwort abschwatzen kann

Letzte Woche bietet McAfee dem FBI seine Hilfe an. Er will das schaffen, woran der US Geheimdienst seit einiger Zeit scheitert: Er will das iPhone des Attentäters knacken, der letztes Jahr im kalifornischen San Bernadino 14 Menschen erschossen hat. Der Mann wurde von der Polizei erschossen, das Telefon könnte aber ein wichtiges Beweisstück für die Ermittler sein.

Die Idee von McAfee und seinen gesichtstätowierten Hackerdudes: Sie knacken das gesperrte Smartphone des Mörders - per Social Engineering. Er will also einen Toten zwischenmenschlich so beeinflussen, dass er ihm sein Passwort rausrückt? Aha.

John McAfee ist so verrückt, der erfindet die Antivirensoftware schlechthin und erklärt dann, wie man sie möglichst schnell los wird

1987 gründet John McAfee die Software-Firma, die ihn zum Star macht: McAfee Associates. Es ist die Software, der wir die wohl nervigsten Popups in der Geschichte des PCs zu verdanken haben.

Das weiß auch der Chef, darum macht hat er – zugegeben einige Jahre nach dem Verkauf der Firma – höchstpersönlich ein Onlinetutorial zur einfachen Deinstallation der McAfee Antivirus Software.

John McAfee ist so verrückt, der bewaffnet sich bis unter die Zähne, verstrickt sich in einen Mordfall – findet es aber trotzdem total angemessen, Präsident der vereinigten Staaten zu werden

2008 wandert John McAfee nach Belize aus und kriegt schnell Stress mit der dortigen Polizei. Grund sind seine Lieblingshobbies: Waffen und Drogen. Aus der Zeit gibt es absurde Bilder: McAfee an einem idyllischen Strand – und fettem Maschinengewehr im Arm. McAfee läuft mit zwei Kerlen einen traumhaften Steg entlang – beide mit fetten Maschinengewehren im Arm.

Als 2012 sein Nachbar erschossen in seinem Haus gefunden wird, gilt John McAfee zumindest als interessanter Zeuge. Doch er flüchtet, vermutlich aus Angst vor der Willkür der Polizei. Noch heute ist er jederzeit schwer bewaffnet - man weiß ja nie. Aber als Präsidentschaftskandidat für die liberale Partei in den Ring steigen, geht ja wohl trotzdem, oder?

John McAfee ist einfach so irre, dem traut man sogar zu, dass er am Ende die Unverwundbarkeit von Chuck Norris anzweifelt.


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