Making of Meme Von Null auf Kickflip in fünf Stunden
Wie lange braucht man, um einen Kickflip zu lernen? Michael Boyd hat sich ein Skateboard gekauft und es einfach mal probiert. Seine schmerzhafte Reise hat er auf YouTube geladen - und da wird er nicht nur von Skatern gefeiert.
Die Tagesschau wusste es schon 1977: Skaten ist verdammt nochmal lebensgefährlich! Skaten ist wie Killerspiele oder Horrorfilme - nur was für die harten Kerls.
Michael Boyd ist so ein harter Kerl. Der Brite kann zwar nicht skaten, will es aber lernen. Seine persönliche YouTube-Challenge: In möglichst kurzer Zeit einen Kickflip auf dem Skateboard stehen. Why did I choose a kickflip? Because a kickflip is the easiest move you can do on Tony Hawks Pro Skater.
Michael wollte also den einfachsten Trick aus dem Game "Tony Hawks Pro Skater" mal ohne Controller in der Hand probieren. Rund 700.000 Leute haben sich Michaels Challenge auf YouTube schon angesehen. Hunderttausende, die einem wildfremden Typen dabei zugucken, wie er in seiner Garage steht, stundenlang übt, sich sein Deck gegen die Schienbeine und in die Weichteile rammt und weiter übt. Ich frage mich und ihn: Wa-rum?
"Ich glaube, dass sich die Leute darin wiederfinden. Ich bin halt ein normaler Typ. Die Leute denken, dass sie was Ähnliches schaffen können - Gitarre spielen oder Französisch sprechen, oder so was."
Michael Boyd im PULS Interview
Wenn der das kann, kann ich das auch
Diesen Effekt spüre ich auch. Wenn Michael "Otto Normal" Boyd einen Kickflip lernen kann, kann ich das auch. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied zwischen Michael und mir: Er macht es einfach. Und zwar aus einem ganz einfachen Grund: "Boredom." Michael hat das Projekt Kickflip aus Langeweile gestartet, als er seine Abschlussarbeit für die Uni schreiben musste.
"Ich brauchte ne Stunde am Tag Pause. Die wollte ich für etwas Produktives nutzen. Und dann habe ich einfach wahllos etwas angefangen, das eine Herausforderung sein könnte."
Michael Boyd im PULS Interview
Das ist die Basis. Dann, meint Michael, muss man es nur noch richtig wollen. "Ich wurde superschnell besessen vom Skaten. Ich hab weniger und weniger an meiner Abschlussarbeit geschrieben,", erzählt er. Das hat sich ausgezahlt. Nach fünf Stunden und 47 Minuten - die im YouTube Clip auf gut sechs Minuten zusammengerafft sind - steht Michael Boyd zum ersten Mal in seinem Leben einen Kickflip.
Der Psychologe Anders Ericsson hat Anfang der 90er eine Regel aufgestellt: Die Zehntausend-Stunden-Regel. Die besagt: Wenn man in etwa zehn Jahren, rund zehntausend Stunden, eine Fähigkeit trainiert, wird man Profi in dieser Fähigkeit. Michael hat in neun Tagen immerhin fast sechs Stunden für sein Ziel trainiert und auch er will weitermachen. Zwar nicht mit dem Skaten, aber es gibt schon neue Challenge-Ideen in den Kommentaren seines Videos: Tanzen, Jonglieren oder Einrad fahren zum Beispiel.
Lauter so Dinge, die ich auch gerne mal machen würde. Der Unterschied zwichen Michael und mir ist aber: Er wird es tun.
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Dan, Freitag, 13.November 2015, 16:10 Uhr
1. They did the Math ;)
"Der Psychologe Anders Ericsson hat Anfang der 90er eine Regel aufgestellt: Die Zehntausend-Stunden-Regel. Die besagt: Wenn man in etwa zehn Jahren, also rund zehntausend Stunden, eine Fähigkeit zu trainiert, wird man Profi in dieser Fähigkeit." Zehn Jahre sind nicht fast 14 Monate ;)
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