Making of Meme Wenn ihr aus Beyoncé Fahrstuhlmusik macht, geben wir Queen nen Trap-Anstrich
Beyoncés Song "Formation" ist eine 1a-Black-Pride-Watschn. Bei Youtube verkommt er bei so einigen weißen Hobbymusikern gerade aber zu Fahrstuhlmusik. Die Antwort: #TrapCover von Britney, Queen und Co. Ein schlauer Gegenschlag.
Beyoncés Song "Formation" ist eine Kampfansage gegen Rassismus, gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt gegen Schwarze. "Formation" ist eine großartige, gewaltige Black-Pride-Watschn. "Incontrovertible black" nennt die Vice "Formation" passenderweise – also unbestreitbar schwarz. Seltsam, dass ausgerechnet den Song unzählige weiße Hobby-Sänger und –Sängerinnen bei Youtube covern. Aus Beyoncés Hymne wird ein Lagerfeuer-Schunkelsong à la "Wonderwall"… Und auch Rhiannas "Work" klingt in der Akustikversion plötzlich nach Telefonwarteschleife beim KVR.
Klar kann man shitstormen, wenn man was dagegen hat. Viel schlauer ist aber der Weg, den eine Gruppe amerikanischer Vine-, Twitter und Youtube-Stars gegangen ist. Sie haben sich überlegt, das Spiel einfach umzudrehen und Songs auf Trap zu übersetzen. "Hey Jude" von den Beatles zum Beispiel…
Das Hashtag: #TrapCover. Die Message: Wenn ihr aus Beyoncé Fahrstuhlmusik macht, geben wir weißen Musikern halt nen Trap-Anstrich. Und plötzlich hört sich alles ein bisschen nach Südstaaten-HipHop an. Ja, sogar Bon Jovis "Livin‘ On A Prayer" kann cool klingen…
Das TrapCover-Mem ist zum Brüllen – und zeigt, dass Musik eben keine Barrieren setzt. Trotzdem: Das Problem, auf das es aufmerksam macht, ist ein politisches. Das betont der Initiator der Aktion, James Kirk in einem Interview mit dem US-Magazin Boston Globe: “When you have images and songs in the media where you’re represented every day, everything can seem like just a joke or just a song to you. Black people need songs that say ‘I love my Negro nose,’ because we live in a world that doesn’t”, meint Kirk. Und das kann man kaum besser sagen, als mit einem TrapCover.