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Ungewollt zum Internetwitz Wie Lizzie Velásquez dagegen kämpft, ein Mem zu sein

Lizzie Velásquez hat keinen Bock mehr, dass Fotos von ihr für Meme verwendet werden. Das hat die Texanerin in einem Facebookposting klar gemacht. Doch sie ist nicht die einzige, die ungewollt zum Internetwitz geworden ist.

Von: Anna Bühler

Stand: 16.12.2016 | Archiv

Lizzie Velásquez | Bild: picture-alliance/dpa

Es gibt einige vermeintlich lustige Internetwitzchen, für die Lizzie Velásquez schon herhalten musste. Die Texanerin kennt man aus den Medien - sie ist sehr dünn und hat eine Haut, die sie sehr alt aussehen lässt. Grund ist eine unerforschte Krankheit, wegen der ihr Körper kein Fett ansetzt und ihre Haut schneller altert als normal. Wegen ihres Aussehens wurde die 27-Jährige schon früh gemobbt - auch im Netz. Bei Youtube entdeckte sie als Teenagerin ein Video von sich - die Überschrift: The Worlds Ugliest Woman. Und Bilder von ihr mit verletzenden Titeln gibt es traurigerweise genug. Doch dieses eine Bild, das ihr vor ein paar Tagen bei Facebook untergekommen ist, war dann endgültig eins zu viel. Noch in der Nacht als sie das Bild findet, teilt es Velásquez direkt auf ihrer Facebookseite:

Dafür gab es mehr als 130.000 Likes und über 100.000 Shares. Es ist nicht das erste Mal, dass Lizzie Velásquez ein Statement setzt. Schon seit einigen Jahren steht sie auf Bühnen, hält Motivationsreden und Vorträge zum Thema Bodyshaming. Damit ist sie bekannt geworden und kann ihre Reichweite auch für so wichtige Anliegen nutzen, wie auf Mobbing im Netz aufmerksam zu machen. Mit Erfolg. Auf ihrer Facebookseite gibt’s für ihr Posting auf jeden Fall einen zuckersüßen Candystorm.

Hinter jedem Mem steckt ein Mensch - das ist nicht neu, aber dennoch eine Message, die man nicht oft genug wiederholen kann. Klar gibt es auch Leute, die mit voller Absicht Mem-Gesichter geworden sind. Laina Morris hat den Fame als "Overly Attached Girlfriend" in jedem Fall geplant. Das Foto, auf dem sie sich mit verzweifeltem Lächeln anbiedert, hat sie selbst ins Netz gestreut. Und das "Success-Kid", dieses Baby, das heroisch die Faust ballt, nutzt seinen Ruhm heute, um Spenden für den guten Zweck zu sammeln.

Andere leiden aber schwer darunter, ihr Leben lang ein Internetwitz zu sein. Das sogenannte Star Wars Kid hat wegen seiner ungewollten Berühmtheit psychische Probleme bekommen. Der Junge wurde berühmt, als ein Video von ihm durchs Netz gereicht wurde, in dem er ungelenk einen Golfball-Aufsammler schwingt, als wäre er ein Lichtschwert. Darum ist es gut, dass Lizzie Velásquez jetzt nochmal allen diese eine Botschaft in die Köpfe hämmert: Hinter jedem Mem steckt ein Mensch.


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