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Games // Metal Gear Solid V: The Phantom Pain Wahnsinnig guter Söldner-Trash

Knarren, Zigarren und halbnackte Weiber: Der neueste Teil der "Metal Gear"-Reihe ist wieder das reinste Action-B-Movie. Vor allem aber ist es ein herausragendes "Räuber und Gendarm"-Game.

Von: Franz Liebl

Stand: 24.08.2015 | Archiv

Supersoldaten mit Roboterhänden kämpfen gegen Supersoldaten mit übernatürlichen Kräften in einem fiktiven 1984. Während Chefsöldner Snake sich mit futuristischen Rüstungen ganzkörperpanzert, über und über mit Gadgets und Waffen behangen ist und ständig eine todernste Fresse zieht, stakst Sniper-Mädel Quiet im Triangel-Bikini und straßenpunkig zerfetzten Nylons in den Krieg. Als Ausgleich zum harten Kampf räkelt sie sich auf regennassem Metallboden wie im Tabledance-Schuppen, dass der überdimensionierte Busen nur so wackelt. Angereichert wird dieser pubertäre Quatsch durch Superschurkengequatsche, Ehre und Soldatenpathos.

Der reinste Söldner-Fasching!

Im besten Fall ist "Metal Gear Solid" eine Art schmutzig-charmantes B-Movie. Für mich ist der Action-Trash-Lack der "Metal Gear"-Reihe ab. Die Entwickler versuchen das optisch mit einer Extraportion Hollywood-Hochglanz auszugleichen. Fotorealistische Gesichter, top Sprecher wie Kiefer Sutherland, bedeutungsschwangerer Orchestersound, cineastische Schnitte. "Metal Gear"-Macher Hideo Kojima würde eigentlich gerne Hollywood-Filme drehen. Wenn man "Metal Gear Solid V" spielt, wird einem klar: Er sollte es besser nicht tun. "Metal Gear" war immer schon der reinste Söldner-Fasching. Aber beim Anblick der Soldatin Quiet als Busen- und Arschfrau schüttelt es mich manchmal einfach nur. Was für ein Schmarrn!

Hammer Schleich-Game!

Gut, dass es dieses Mal keine Filmsequenzen gibt, die weit über eine Stunde dauern - wofür "Metal Gear" berüchtigt ist. Die Story rückt in den Hintergrund. Und das ist gut, denn das Spiel selber ist die Bombe. "Metal Gear Solid V" liefert Schleich-Action auf allerhöchstem Niveau. Meine Aufgaben sind meist einfach. Befreie einen Gefangenen, sabotiere eine feindliche Basis, töte einen bösen General. Wie ich das anstelle, ist komplett mir überlassen. Die Entscheidungsfreiheit ist einfach gigantisch groß. Meist werde ich per Hubschrauber im Missionsgebiet abgesetzt. Dann muss ich mich erst einmal zum Ziel durchschlagen, an Außenposten vorbeischleichen, mich vor Patrouillen verstecken und mich manchmal auch gegen Bären oder Wölfe verteidigen. Einmal am Ziel angekommen - verlassene Dörfer, verschlungene Höhlen oder Festungen - checke ich erst einmal per Fernglas die Lage und dann geht es richtig los.

Gigantische Entscheidungsfreiheit

Ich kann versuchen, unentdeckt bis zum Ziel zu schleichen. Ich kann auch mit der Kalaschnikow durch die Reihen gehen wie Rambo höchstpersönlich. Ich kann die Wachen mit einer Explosion ablenken, mit Rauchbomben, einem Hubschrauber oder das Sniper-Mädel Quiet zu Hilfe rufen. Ich kann den Strom abstellen, den Funkverkehr unterbrechen, Betäubungspfeile benutzen. Es macht schon Bock, einen Plan zu schmieden. Wenn der dann noch aufgeht, ist das einfach nur ein gutes Gefühl. Vor allem auch, weil die Wachen nicht dumm sind. Oft ist es richtig schwierig zum Ziel zu kommen. Werde ich entdeckt, bin ich immer selber schuld, weil ich zu ungeduldig oder unachtsam war und kurz hinter einer Wache eine Schüssel vom Tisch gestoßen habe. Bamm - und die ganze Aktion geht zum Teufel. Das ist Spannung pur! Das Spiel in "Metal Gear Solid " ist einfach so gut, dass mir die Geschichte in "Metal Gear Solid V" dermaßen egal ist. Für Räuber-und-Gendarm-Fans Pflicht!

Metal Gear Solid V: The Phantom Pain (Konami // für PC, PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One // USK: ab 18)


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