Serie // Quarantäne Binge 6 Serien gegen das Vermissen
Die Langeweile nach drei Wochen Abstandhalten ist schon schlimm genug, aber Familie und Freunde nicht mehr einfach so besuchen zu können, tut richtig weh. Mit diesen Serien fällt euch das Alleinsein ein kleines bisschen leichter.
Die Bildschirm-Familie: "Full House"und "Gentefied"
Familienbesuche über Videochat sind einfach nicht das Gleiche: Keine kleinen Zankereien, kein gemeinsames Essen nach Familienrezept und keine Umarmungen nach Grundsatzdiskussionen. Das alles kriegt ihr bei Familie Morales in Boyle Heights, einem Stadtteil von Los Angeles. Als die Nachbarschaft immer hipper wird und die Mietpreise anziehen, muss Familie Morales einen Weg finden, den Taco-Laden von Großvater Pops zu retten. Nur haben seine Enkel mit ihrem Leben etwas ganz anderes vor, als den Laden zu übernehmen. Konflikte sind also vorprogrammiert und das macht "Gentefied" so komisch, rührend und lebensnah. Die Morales sind wie eine Serien-Gastfamilie, die eurer eigenen gar nicht so unähnlich ist. Und nach einer Folge leckt ihr euch garantiert die Finger nach Pops Tacos.
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Gentefied | Official Trailer | Netflix
"Full House" ist der Klassiker unter den Familien-Sitcoms. Gegen die Patchworkfamilie rund um den Witwer Danny, der seine drei Töchter alleine großzieht, stinkt sogar "Modern Family" ab. Um Baby Michelle, den älteren Schwestern Stephanie und Michelle nach dem Tod ihrer Mutter ein stabiles Familienumfeld zu bieten, holt Danny Tanner nämlich seinen besten Freund Joey und seinen Schwager Jesse mit in das viel zu große Haus in San Francisco. In ihrem chaotischen Alltag und der ungewöhnlichen Familienkonstellation findet wirklich jede*r einen Platz - und kann sich selbst wieder wie ein Kind fühlen.
"Gentefied" und "Full House" findet ihr bei Netflix.
Für eure Familien-Watchlist: "One Day At A Time", "Schitt’s Creek" und "Black-ish".
Die Sofa-Freunde: "The Good Place" und "Friends"
Eleanor Shellstrop ist der schlimmste Mensch der Welt und trotzdem im Himmel gelandet. Zusammen mit Philosophieprofessor Chidi, Socialite Tahani und Nichtsnutz Jason, den alle für einen Mönch halten. Dass es ausgerechnet sie alle zusammen in den Himmel verschlagen hat, findet Eleanor merkwürdig, aber sie ist bereit, ihr Leben auf den Kopf zu stellen und sich ihren rechtmäßigen Platz dort zu erarbeiten. Und zwar mit Hilfe ihrer Schicksalsgemeinschaft. Unzählige irre Wendungen, handfeste Philosophie-Nachhilfe, und die besten Serienfreunde seit "Friends" machen euer Sofa vier Staffeln lang zu eurem eigenen "Good Place".
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Mother Forking Recap: Season 1 - The Good Place
"I’ll be there for you" - mehr muss man eigentlich gar nicht zu "Friends" sagen: Wer die kleinen und großen Dramen und Abenteuer, die lustigsten und herzergreifendsten Momente aus dem Leben von Monica, Rachel, Ross, Phoebe, Joey und Chandler noch nicht kennt, der sollte jetzt Platz nehmen auf der Couch und die Friends ins eigene Leben lassen. Ihr werdet eure eigenen Freunde dadurch nicht weniger vermissen, aber vielleicht kann euch dieser Serien-Freundeskreis ein bisschen vom Trennungsschmerz ablenken.
"The Good Place" findet ihr bei Joyn+ und "Friends" bei Amazon Prime Video.
Für eure Freundeskreis-Watchlist: "DRUCK", "How I Met Your Mother" und "Broad City".
Die Video-Lerngruppe: "Community" und "Dear White People"
Lerngruppen, Seminare, Vorlesungen: Alles erträglicher, wenn man dabei nicht im Pyjama vorm Laptop hängt. Mit "Community" könnt ihr ein Fernstudium am Greendale Community College beginnen. Eure Kommiliton*innen sind übermotivierte Rentner*innen, lügende Ex-Anwälte, Mütter auf dem zweiten Karriereweg, Underachiever und ehemalige Cool Kids. Dass sich ein Studium in Greendale trotzdem auszahlt, beweisen die "Community"-Absolventen Donald Glover ("Atlanta") und Allison Brie ("Glow"). Und dass der Stoff auch witzig und pädagogisch wertvoll vermittelt wird, garantiert Serienschöpfer Dan Harmon. Der hat sich schließlich auch schon "Rick & Morty" mit ausgedacht.
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Dear White People – Vol. 2 | Offizieller Trailer | Netflix
Etwas anspruchsvoller geht’s an der fiktiven Elite-Uni aus "Dear White People" zu: Auf extrem unterhaltsame und treffsichere Weise gibt diese Comedy-Serie Nachhilfe in Sachen Rassismus und liefert Stoff zum Nachdenken. Die Uniradio-Moderatorin Samantha White zeigt in ihrer Radiosendung "Dear White People", wie verletzend und unreflektiert sich ihre meist weißen Kommilitonen verhalten. Alltagsrassimus, Mikroagressionen, und warum es nicht okay ist das "N-Wort" in Raptexten mitzusingen, all das thematisiert "Dear White People" mit viel spitzem Humor und präziser Beobachtungsgabe – und das, ohne Situationen oder Figuren zu überzeichnen. Noch nie war es so leicht, sich auf dem Sofa weiterzubilden.
"Community" und "Dear White People" könnt ihr komplett bei Netflix streamen.
Für eure Uni-Watch-List: "How To Get Away With Murder" und "Scream Queens"
Die neuen Kolleg*innen: "Brooklyn Nine-Nine" und "Grey’s Anatomy"
Normalerweise ist das beste an der Arbeit der Feierabend. Bis man merkt, dass es eigentlich die Kolleg*innen sind, die die Arbeit erträglich machen. Und kaum jemand hat bessere, als der verpeilte Polizist Jake Peralta vom New Yorker Revier Nummer 99 in Brooklyn. Da wäre Polizeichef Ray Holt, der seinen Job extrem ernst nimmt, und die Truppe zusammenhält oder Rosa Diaz, die nicht immer so tough ist, wie sie sich gibt. Leute also, die sich ohne ihren Job niemals begegnet wären, die vielschichtiger und überraschender sind, als sie auf den ersten Blick scheinen. Die Sitcom "Brooklyn Nine-Nine" zeigt, dass das wichtigste an jedem Arbeitsplatz die Freundschaften zwischen Kolleg*innen sind und lässt uns sieben Staffeln lang auch ein Teil davon sein.
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Brooklyn Nine-Nine ab dem 16.10. nur bei RTL NITRO und online bei RTLNITRONOW
Wer’s lieber etwas ernster mag, heftet sich in "Grey’s Anatomy" an die Fersen von Meredith Grey (Ellen Pompeo), die als Medizinstudentin im Grace Hospital in Seattle anfängt. Mit ihrer BFF und Kollegin Christina (Sandra Oh) geht sie in zehn Staffeln durch dick und dünn - inklusive Karrieresprünge, Hochzeiten, Todesfällen und einigen Kindern. Ihre Freundschaft ist eine der schönsten Serienfreundschaften aller Zeiten.
15 Staffeln von "Grey’s Anatomy" sind bei Joyn+ abrufbar und "Brooklyn 99" bei Netflix.
Für die Kollegen-Watchlist: "Scrubs", "Superstore" und "The Bold Type".
Die Ersatz-WG: "What We Do In The Shadows" und "Apartment 23"
Wenn es abends so einsam wird, dass man sich sogar ein paar WG-Mitbewohner*innen herbeisehnt, dann wird es Zeit für einen Besuch bei Chloe McGruff (Krysten Ritter aus "Jessica Jones"). Sie ist die schlimmste Mitbewohnerin, die die Welt jemals gesehen hat, sie ist die Bitch aus "Apartment 23" und absolut nicht vertrauenswürdig. Ausgerechnet die leichtgläubige June ist ihr WG-Endgegner: Die zwei total gegensätzlichen Mitbewohnerinnen terrorisieren sich auf jede erdenkliche Weise und freunden sich dadurch an. Fast wie im echten Leben eben – nur dass der WG-Krieg auf dem Bildschirm nach zwei Staffeln ein Ende hat.
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Don't Trust The B---- In Apartment 23 Clip - White Meat
"What We Do In The Shadows" ist die realste WG-Serie ever, bis auf ein Detail: die Bewohner*innen sind Vampire. Nandor ist vor Jahrhundeten noch gnadenlos mordend durch persische Steppen gezogen, heute ist er Basketball Fan. Seine Vampirfreunde Lazlo und Nadia wurden vor knapp 200 Jahren aus Europa vertrieben und trauern den alten Zeiten hinterher und im Keller der WG wohnt der sterbenslangweilige Colin, ein besonders unerträglicher Energievampir. Die vier mögen älter sein, aber sie sind kein Stück weiser als wir. Ihre WG-Probleme sind unseren jedenfalls erschreckend ähnlich.
"Apartment 23" gibt’s bei allen VoD-Anbietern und "What We Do In The Shadows" bei Joyn+.
Für die WG-Watchlist: "The Unbreakable Kimmy Schmidt", "New Girl" und "Tales from the City".
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Sendung: Puls am Nachmittag vom 27.03.2020 – ab 15 Uhr.