TV & Serie // Star Trek: Discovery Aufgewärmt schmeckt manchmal richtig gut
Zwölf Jahre nach der letzten Episode aus dem Star Trek Universum gibt‘s endlich neues Futter für Trekker. Bei "Star Trek: Discovery" ist erstmals eine schwarze Frau in der Hauptrolle, die nicht mal Captain ist! Beste Entscheidung.
Der Weltraum. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2017. Über ein Jahrzehnt nach der letzten Fernseh-Episode aus dem Star Trek-Franchise startet eine neue Crew ihre Mission, fremde Welten zu entdecken. Neue Lebensformen und neue Zivilisatio… Naja.
Das mit den neuen Zivilisationen bleibt abzuwarten. Denn „Star Trek: Discovery“ spielt zehn Jahre vor der ersten Generation, der berühmten USS Enterprise mit Captain Kirk und Commander Spock. Das macht es schwierig, neue Zivilisationen einzuführen. Das erste Volk, das auftaucht, ist auch gleich ein alter Bekannter: Die Klingonen.
Frauen-Power
Langweilig wird es in "Star Trek: Discovery" aber nie. Das liegt auch an der Hauptrolle. Die spielt nicht wie sonst der Käpt’n, sondern der erste Offizier, Commander Michael Burnham - eine schwarze Frau. Das wurde auch Zeit. Denn die krasse Mehrheit der Star Trek-Käpt’n waren bisher weiße Männer. Dass Commander Burnham trotzdem "Michael" heißt, ist ein Signature-Move von Serienautor Bryan Fuller. Er hat seinen weiblichen Charakteren schon früher gerne männliche Vornamen verpasst.
Burnham ist eine Anpackerin. Sie scheut weder ethische Diskussionen mit dem Schiffscomputer, noch gefährliche Außeneinsätze im Raumanzug. Als ihr Schiff auf ein merkwürdiges Objekt in einem Asteroidenfeld stößt, meldet sie sich sofort freiwillig, um mit Jetpack durch die Felsbrocken zu manövrieren.
Weltraum-Thriller
Doch dann bricht der Kontakt zum Schiff ab. Im letzten Moment gelingt es der Crew, sie zurückzuholen. Es stellt sich heraus: Burnham ist da draußen auf einen Klingonen gestoßen und dabei kam es zu einem Kampf. Blöder Weise hat der Kontrahent ausgerechnet ein klingonisches Heiligtum bewacht. Der Zwischenfall wird zum Politikum. Jetzt müssen Burnham und ihre Crew versuchen, einen Krieg zu verhindern.
Trekker-Fest
"Star Trek Discovery" macht sehr viel sehr gut. Wichtig für eine Sci-Fi-Serie: Die Spezialeffekte wirken glaubwürdig und erzeugen ein tolles Weltraumgefühl. Während man bei Episoden früherer Star Trek-Serien manchmal den Eindruck hatte, im Wohnzimmer einer großen glücklichen Familie durch die Galaxie zu cruisen, macht Discovery richtig Tempo. Warp 7, mindestens.
Die Serie versucht, eingefleischte Trekker genauso glücklich zu machen wie diejenigen, die eigentlich nie Trekker werden wollten. So viel ist sicher: Wer die jüngsten Star Trek Kinofilme mochte, wird "Star Trek: Discovery" verschlingen.
"Star Trek: Discovery" ist bei Netflix verfügbar.
Sendung: Filter, 27.09.2017 - ab 15.00 Uhr