Nach dem zweiten TV-Duell #MuslimsReportStuff verarscht Trump-Aufruf
Donald Trump verlangte beim zweiten TV-Duell, Muslime sollten Bescheid geben, wenn etwas passiert. Unter #MuslimsReportStuff geschieht jetzt genau das - nur geht's da um ganz andere Sachen, als Trump sich gewünscht hat.
Beim zweiten TV-Duell vor der Präsidentschaftswahl 2016 musste Donald Trump etwas zurückrudern: Anstatt an seinem Plan festzuhalten, alle Muslime aus den USA zu verbannen, will er jetzt nur noch, dass muslimische Flüchtlinge extrem überprüft werden, wenn sie in das Land einreisen wollen. Außerdem hat Trump alle Muslime in den USA dazu aufgerufen, dass sie Bescheid sagen, wenn etwas passiert.
Vermutlich meinte er damit, Muslime sollten der Polizei Bescheid geben, wenn sie beobachten, dass andere Muslime sich radikialisieren oder Anschläge planen. Weil dieser Vorschlag aber natürlich extrem verallgemeinernd ist, regte sich bei amerikanischen Muslimen noch während der Debatte Widerstand. Aktivistin Amelia Noor-Oshiro schrieb zum Beispiel:
Ein anderer Twitter-User meldete:
Der Hashtag #MuslimsReportStuff, den auch Noor-Oshio benutzt hat, wurde schnell zu einem der Top-Hashtags der TV-Debatte, denn die Muslime begannen tatsächlich zu berichten. Allerdings anders als Donald Trump sich das vermutlich vorgestellt hat. Zainab Chaudary, die den Hastag gestartet hat, wollte direkt mal Donald Trump selber melden:
In anderen Tweets ging es zum Beispiel um Cornflakes, Trend-Food Quinoa oder dass die Autoren noch ihre Hausarbeit erledigen müssen:
Leider wurde der Hashtag zum Teil auch schon von Leuten gekapert, die glauben, alle Muslime seien Terroristen, und fragen, warum Muslime in der westlichen Welt leben wollen, wenn ihre Religion doch so toll sei. Die Mehrheit der Tweets kommt aber Menschen, die den Islam nicht automatisch mit Gewalt gleichsetzen und Trump und seinen Unterstützern die richtige Antwort geben: Nämlich dass sie gestern zwei Mal zu Abend gegessen haben.