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Forschungsgruppe Klostermedizin Altes Kräuterwissen neu entdeckt für die Medizin

Schon im Mittelalter war bekannt, dass Mönchspfeffer bei Menstruationsbeschwerden hilft. Die Forschergruppe Klostermedizin an der Uni Würzburg beschäftigt sich mit Rezepturen, die einst von Mönchen niedergeschrieben wurden und neu entdeckt werden.

Von: Wolfram Hanke

Stand: 22.03.2022 | Archiv

Forschungsgruppe: Altes Kräuterwissen neu entdeckt

In die kleine Naturheilpraxis für Darmgesundheit und Ernährungsheilkunde von Iris Eisenmann-Tappe in Sommerhausen bei Würzburg kommen viele, die mit ihrem Latein am Ende sind. Die schon bei vielen Ärzten waren und kaum noch Vertrauen in die Schulmedizin haben. Der große Vorteil der Heilpraktikerin: sie ist Mitglied der Forschergruppe Klostermedizin.

Im Klostergarten Oberzell

Häufig kommen Patienten, weil sie einen Vortrag zum Thema gesehen oder einen Beitrag der Forschergruppe Klostermedizin gelesen haben. Aber kann man das bei einem Patienten heutzutage überhaupt umsetzen? Wir leben ja nicht mehr im Mittelalter.

Zweite Meinung vom Naturheilpraktiker

"Manche sind dann durchaus enttäuscht, wenn sagen muss: nein, also in diesem Fall brauchen wir eine moderne Diagnostik, da kann ich jetzt nicht behandeln"; erzählt Eisenmann-Tappe. "Man behandelt sowieso nicht, wie man im Mittelalter behandelt hätte. Natürlich nicht", lacht sie. "Das wäre ja unverantwortlich."

blühender Salbei

Trotzdem gibt es großes Interesse daran, was es aus der Vergangenheit zu lernen gibt, sagt die Heilpraktikerin. Patienten suchen oft eine Alternative zu einer Behandlung durch Haus- oder Facharzt. "Das ist, wie wenn die sich eine zweite Meinung holen würden."

Johannes Mayer hat die Forschergruppe Klostermedizin an der Uni Würzburg ins Leben gerufen. 2019 ist Mayer verstorben. Doch mit der Kooperation der Forscher mit der Sommerhausener Naturheilpraxis war für ihn ein Traum in Erfüllung gegangen.

"Wirklich gute Erfahrungen"

"Mit Frau Eisenmann-Tappe haben wir jemanden gefunden, die auf der einen Seite ein fundiertes wissenschaftliches Wissen hat und auf der anderen Seite eine Heilpraktiker-Ausbildung durchlaufen hat", erklärte Mayer wenige Monate vor seinem Tod im Interview. So können die Forscher die Frage beantworten, wie die Erkenntnisse aus der Vergangenheit bei den Patienten ankommen oder wie die Verfahren wirken. "Wir haben damit wirklich gute Erfahrungen gemacht."

Johannes Mayer in Zusammenarbeit mit einer Ordensschwester

1999, als die Forschergruppe Klostermedizin ihre Arbeit aufnahm, war eine praktische Anwendung noch in weiter Ferne. Sie wurde als Teil des Instituts für Geschichte der Medizin der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg gegründet. Johannes Mayer war eine treibende Kraft der Gruppe. Der studierte Germanist, Historiker, Sozialkundler und Philosoph beschäftigte sich seit 1984 mit Klostermedizin.

Team aus ganz Deutschland

Medizin im Mittelalter

Aus seiner Zusammenarbeit mit Professor Franz-Christian Czygan, dem damaligen Lehrstuhlinhaber für Pharmazeutische Biologie entstand schließlich die Forschergruppe Klostermedizin. "Also aus der Verbindung Medizingeschichte auf der einen Seite und Pharmazeutische Biologie auf der anderen Seite, wo es um die Inhaltsstoffe der Pflanzen geht", erzählte Mayer.

Zum Kern des Teams gehören fünf Wissenschaftler aus Würzburg, dazu kommen über das Land verstreut zwei Ärzte, ein Alt-Philologe, ein Theologe, eine Professorin für Pharmazie-Geschichte sowie ein Biologe aus dem Zisterzienserorden in Bonn.

Detail aus dem Lorscher Arzneibuch

Mittelalterliche Handschriften sind die Grundlage für die Arbeit der Forschergruppe Klostermedizin. Das Lorscher Arzneibuch von 790 ist die älteste erhaltene medizinisch-pharmazeutische Handschrift deutscher Herkunft. In ihr ist beispielsweise die Beschreibung einer abenteuerlichen Mixtur zu finden, die prompte Heilung für Geschwüre verspricht.

"Gegen Unterschenkelgeschwüre an den Schienbeinen. Sie heilen schnell, selbst wenn schon die Knochen herausschauen: Man reibt Schimmel von trockenem Käse und etwas weicheren Schafdung zu gleichen Teilen und gibt ein klein wenig Honig hinzu: es heilt innert 20 Tagen."

Aus dem Lorscher Arzneibuch

Deutsche Schwertlilie in einer arabischen Buchmalerei aus dem 11. Jahrhundert

Die meisten Codices, so heißen die mittelalterlichen Handschriften, befinden sich seit der Säkularisation in staatlichen Bibliotheken. Zum Beispiel in der Universitätsbibliothek Würzburg, deren ältesten Stücke 2.000 Jahre alt sind, erklärt Oliver Weinreich, Leiter der dortigen Abteilung Handschriften und Alte Drucke.

Weniger forschend, eher betrachtend

"Ganz häufig ist es so, dass es sich dabei um Sammlungen, handelt, die im Laufe der Zeit entstanden sind", erläutert Weinreich. Wenn die dann irgendwann zusammengebunden werden, findet sich dort dann eben auch wenig Medizinisches. "Da geht vieles in der mittelalterlichen Wissenschaft noch einher mit dem, was man heute Pharmazie nennen würde", so Weinreich weiter. "Es ist noch weniger eine erforschende Wissenschaft, sondern eher eine betrachtende oder überliefernde Wissenschaft."

Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel

Mittelalterliche Handschriften sind heute über ganz Deutschland verteilt, in München oder Berlin, in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel oder in Universitätsbibliotheken mit großen medizinischen Beständen wie Heidelberg oder Göttingen, aber auch Klosterbibliotheken in Österreich. Eine zentrale Bibliothek wie die Bibliothèque nationale de France gibt es nicht.

"Weder der Trunk unbekannten und daher verdächtigen Wassers noch häufiger Wechsel verschiedener Aufenthaltsorte kann dem Mann schaden, der allmorgens nüchternen Mundes Allium, also Knoblauch, genießt."

Aus Macer floridus (um 1100)

Gedicht von Walther von der Vogelweide

Das klösterliche Wissen ist oft in Mittelhochdeutsch verfasst, der Vorform des heutigen Neuhochdeutsch. Die Sprache von berühmten Minnesängern wie Walther von der Vogelweide kommt in den Handschriften ebenso vor wie mittelalterliches Latein. Deshalb müssen die Texte erst übersetzt werden, die meist in einer sehr kleinen, feinen Schrift geschrieben sind - ein Job für die Spezialisten der Forschergruppe Klostermedizin.

Datenbank alten Wissens

Was die Wissenschaftler in den Bibliotheken finden, schauen sie sich entweder vor Ort als Originaltext an oder nehmen es als Mikrofilm für eine intensivere Bearbeitung mit ans Institut. Die Forschergruppe arbeitet interdisziplinär, das heißt Experten verschiedener Disziplinen haben im Laufe der Jahre ihre Ergebnisse in einer riesigen Datenbank zusammengetragen, aus der sie jetzt ihr Wissen schöpfen können.

Finanzielle Unterstützung kam von Anfang an durch die Pharmaindustrie. Die ersten zehn Jahre durch das große britische Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline mit Hauptsitz in London. Inzwischen sind es einige kleinere Pharmaunternehmen, mit denen die Forschergruppe Klostermedizin kooperiert. Zum Beispiel Dr. Willmar Schwabe in Karlsruhe, Repha in Langenhagen bei Hannover oder die Martin Bauer Group in Vestenbergsgreuth.

"Ganz viel Unsinn"

"Firmen wollen wissen, welche Bedeutung die Pflanzen, die wir verwenden, früher hatten", sagte Mayer. "Kann man vielleicht auch was über die Anwendungsmöglichkeiten daraus lernen?" Eine Geschichte über die jeweilige Pflanze erzählen zu können, ist dabei wichtig, so Mayer. "Und die erarbeiten wir, aber auf wissenschaftlicher Grundlage. Es ist da ganz viel Unsinn im Umlauf. Manche Pflanzen werden angeblich schon seit Jahrtausenden eingesetzt. in Wirklichkeit kennen wir die erst seit 100 oder 200 Jahren."

"Wenn man so eine einzelne Pflanze durch die letzten 2.000 bis 2.500 Jahre europäischer Kulturgeschichte verfolgen will, erlebt man fast in jedem zweiten Fall große Überraschungen."

Johannes Mayer 

getrockneter Baldrian

Erstaunlich, wie nahe manche Empfehlungen der alten Mönche an den Ratschlägen heutiger Naturheilkundler liegen. Pflanzen wie Fenchel, Thymian oder Melisse wurden schon im Mittelalter gegen Atemwegsbeschwerden und Verdauungsprobleme eingesetzt. Ähnlich ist es bei Baldrian oder Hopfen, die in der modernen Medizin als Schlaf- und Beruhigungsmittel eingesetzt werden.

Schon um 800, zur Zeit Karls des Großen, streuten Mönchsärzte zu Pulver zerriebene Herbstzeitlosen auf wuchernde Geschwüre. Die moderne Medizin hat sich lange darüber mokiert, bis entdeckt wurde, dass die Herbstzeitlose Colchicin enthält: ein Spindelgift, das Gewebe am übermäßigen Wachstum hindert.

Herbstzeitlose

"Vorn an der Stirn des Gartens blüht leuchtend der Salbei, der süß duftet, bedeutende Kraft besitzt und heilsamen Trank gewährt. Da er sich bei vielen Leiden der Menschen als hilfreich erwies, verdient er es, sich ewig grünender Jugend zu erfreuen."

Walahfrid Strabo, Abt des Klosters Reichenau (um 840)

Kloster Oberzell am Main

Anbau, Aufzucht und Verarbeitung von Heilpflanzen und Kräutern ist ein Thema, für das sich die Forschergruppe Klostermedizin einen weiteren Partner ins Boot geholt hat: das Kloster Oberzell. Dort besteht seit 28 Jahren ein Kräutergarten, der mit etwa 100 verschiedenen Pflanzen zu den größten Klostergärten in Deutschland gehört. Katharina Mantel von der Forschergruppe betreut den Garten gemeinsam mit Schwester Reingard, einer Franziskanerin aus dem Kloster.

Schwester Reingard

"Wir schauen dann, dass alles, was anfällt, das ganze Jahr über geerntet, getrocknet und aufbereitet wird", erklärt Schwester Reingard ihre Tätigkeiten. "Dass wir auch die Teemischungen zusammenstellen und in der Zeit machen wir auch frische Tees, die wir mischen mit Geschmacksaromenpflanzen wie Melisse und Salbei. Die kommen dann auch in die Großküche bei uns ins Altenheim oder hier ins Mutterhaus."

Im Kloster Oberzell

Funktioniert das auch wirklich?

Für die Forschergruppe Klostermedizin bietet der Garten die Möglichkeit, die Theorien aus den klösterlichen Handschriften auch praktisch unter die Lupe zu nehmen. Wie riechen oder schmecken die Heilpflanzen? Wie sind sie anzubauen? Funktioniert das auch wirklich, was da geschrieben steht?

Den Garten nutzt die Forschergruppe auch für Kurse, die sich an medizinische Laien richten. Das ursprüngliche Ziel war die wissenschaftliche Erforschung der europäischen Arzneipflanzentradition, aber schon von Anfang an war die Resonanz von Laien und Patienten so groß, dass die Vermittlung des Wissens in der breiten Bevölkerung immer wichtiger wurde.

Wissen weitergeben

Auch in den Räumen der Rolf-Schneider-Akademie in Kitzingen werden Kurse für Klostermedizin angeboten, eine Dozentin ist Heike Will, die schon Chefärzte zu ihren Teilnehmern zählte. "Wir haben aber auch interessierte Einzelpersonen, die das für ihren Haushalt, für ihre Kinder, für ihren Ehepartner machen möchten. Oder auch einfach nur für sich aus Interesse aus der Pflanzenwelt", erzählt Will.

Doch auch Heilpraktiker besuchen die Kurse, um das Wissen für ihre Ausbildung oder ihre therapeutische Tätigkeit zu nutzen. Oder Apotheker, die sich intensiv mit der Thematik Naturheilkunde beschäftigen möchten, so Will. "Und es sind immer wieder Pflegekräfte, also Krankenschwestern, Hebammen, Krankenpfleger oder Physiotherapeuten dabei."

Andreas Gräff, der in Salzburg eine eigene Praxis hat, reist für die Kurse sogar regelmäßig aus Österreich an. Die Nachfrage unter seinen Patienten nach sanfter Medizin steigt stetig, sagt der Hausarzt aus Salzburg. Vor allem pflanzliche Arzneimittel stünden gerade hoch im Kurs. Ähnliche Erfahrungen hat auch Sabine Nießl-Birkmeier gemacht, die als Hebamme in der Klinik St. Elisabeth in Neuburg an der Donau arbeitet und Frauen im Wochenbett zuhause betreut.

Hoffen auf Antworten aus der Natur

Nach ihrer Meinung sind Schwangerschaft und Geburt so ziemlich das Einzige, was noch völlig natürlich abläuft. Deshalb ist sie auf der Suche "nach einer natürlichen Möglichkeit, Frauen Abhilfe oder Linderung bei Schwangerschaftsbeschwerden oder Problemen im Wochenbett zu verschaffen." Dort, wo sich die Schulmedizin nicht herantraut oder wo es keine evidenzbasierten Antworten gibt, hofft sie Antworten in der Natur zu finden.

Klostergarten auf der Fraueninsel

Insgesamt gibt es in Sachen Arzneipflanzenkunde noch großen Aufholbedarf bei Ärzten, Therapeuten oder Heilpraktikern. Akzeptanz und Interesse bei Schulmedizinern steigen ständig, weshalb die Dienste des Würzburger Forscherteams immer häufiger in Anspruch genommen werden. Doch das war nicht immer so, wie sich Kräuterforscher Johannes Mayer seinerzeit erinnert hat.

"Wir wurden gleich am Anfang etwas kritisiert. Unter anderem hat man uns gesagt, was wir da erforschen wollen, sei schon alles bekannt. Das konnten wir anhand einiger Beispiele ganz schnell widerlegen", war Mayer überzeugt. "Das ist ein gewisser Kampf, der immer noch läuft, aber wir merken jetzt, dass pflanzliche Mittel auch langsam in die Leitlinien für Ärzte hineinkommen."

Scharlatan 4.0

Das Gegenteil von gesund: Selbstgedrehte mit Kräutermischung

Genauso alt wie die Auseinandersetzung mit Schulmedizinern ist der Kampf gegen Scharlatane und Quacksalber, die durch das Internet Hochkonjunktur haben. Moderne Kräuterhexen handeln mit mittelalterlichen Wundermedikamenten, Esoterik-Fans hängen sich magische Edelsteine um den Hals und im Netz floriert der Handel mit Kräutertinkturen.

Johannes Mayer standen da die Haare zu Berge, wie er es selbst formulierte. "Da könnte man sogar verzweifeln, weil viele Leute einem Arzt gar nichts glauben, aber irgendjemandem, den sie noch nie gesehen haben, der irgendwie behauptet, die Schulmedizin erzählt nur Mist und ich weiß, wie es geht." Wenn man dann genau hinschaue, sei überhaupt nichts dran gewesen an solchen Versprechen, so Mayer.

Die Forschergruppe nimmt davon Abstand, versucht mit der eigenen Website, über Facebook oder Twitter gegenzusteuern. Auch wenn Mayer selbst von einem "Kampf gegen Windmühlen" sprach.  Nur weil Arzneimittel aus der Natur stammen, sind sie nicht die Lösung aller Probleme, sagte der Fachmann. Die Behandlung mit Heilpflanzen kann den Einsatz von pharmazeutischen Mitteln nicht ersetzen, aber ergänzen.

Kritik an der Galionsfigur

Hildegard von Bingen

Und auch mit Hildegard von Bingen gehen Wissenschaftler und Apotheker kritisch um. Die Benediktinerin aus dem Kloster Rupertsberg, die in ihren beiden Schriften "Physica" und "Causae et Curae" aus dem 12. Jahrhundert zahlreiche Volksheilmittel und Behandlungsmethoden beschreibt, gilt als Galionsfigur der Klostermedizin.

"Auch wer töricht ist, so dass ihm jede Einsicht fehlt, aber doch klug sein möchte und es nicht sein kann und nicht an Bosheit denkt und nicht nach dieser strebt, der soll oft nüchtern mit seiner Zunge an einem Saphir lecken. Er soll das oft tun, und die Torheit in ihm wird vermindert, und er wird klüger als gewohnt."

Hildegard von Bingen zugeschrieben

Hildegard von Bingen an einem Schreibpult

Hildegard kombiniert in ihrem Werk die Anwendung von Heilpflanzen mit Magie und christlicher Mystik und wird in ihrer medizinischen Bedeutung oft überschätzt. Viele Laienmediziner haben sich ohne größeres Hintergrundwissen mit ihren Schriften befasst und verwenden ihre Rezepturen zu blauäugig, sagt auch der Apotheker Wolfgang Schiedermair.

"Wo Hildegard von Bingen drauf steht, greifen viele Leute lieber zu", weiß er. "Hildegard war eine Art Abschluss der Klostermedizin. Vielleicht ein kleiner Höhepunkt am Ende. Aber weder der große Höhepunkt, noch etwas wirklich Besonderes." Schiedermair hält Hildegard zwar für bedeutsam, die Verwendung ihres Namens aber eher für einen Marketing-Gag.

Fast unbekannte Riesen

Holzschnitt aus dem Buch der Natur

Für noch viel bedeutsamer hielt Forscher Johannes Mayer die Texte von Albertus Magnus, einem deutschen Bischof und Universalgelehrten aus dem 13. Jahrhundert, der eine erste ausführliche Darstellung der mitteleuropäischen Flora und Fauna verfasst hat. Oder Konrad von Megenberg, Geistlicher und Rektor der Wiener Domschule, der mit seinem "Buch der Natur" eine ausführliche Enzyklopädie geschaffen hat.

Wissen, das die Forscher aufbereiten, für alle verständlich erklären und publizieren. Ganz aktuell wird an mehreren Buchprojekten gearbeitet, darunter an einem Nachschlagewerk für Ärzte über antibiotisch wirksame Pflanzen und einem Buch über Klostermedizin für Laien. Und demnächst erscheint eine Sammlung von Rezepten der Hildegard von Bingen - allerdings mit Erklärungen.

"Fenchel hat eine sanfte Wärme und ist weder trockener noch kalter Natur; auch roh gegessen schadet er dem Menschen nicht. Wie immer er gegessen wird, macht er den Menschen froh und bringt ihm sanfte Wärme und guten Schweiß und bringt ihm eine gute Verdauung."

Hildegard von Bingen


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