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Gutes Beispiel Das waren die Gewinner 2021

Herzlichen Glückwunsch! Die fünf Preisträger des Bayern 2-Wettbewerbs "Gutes Beispiel 2021" stehen fest. Rund 400 Projekte hatten sich beworben. Das Publikum hat entschieden - und "einsmehr" auf Platz 1 gewählt. Das Augsburger Hotel steht für eine erfolgreiche Geschichte der Inklusion.

Stand: 12.05.2021

Gutes Beispiel 2021: Hotel einsmehr aus Augsburg  | Bild: BR

Engagement für die Gesellschaft hat eine Würdigung verdient: Mit dem Wettbewerb "Gutes Beispiel" fördert Bayern 2 Initiativen, die die Gesellschaft positiv verändern.

Aus den rund 400 Projekten, die sich 2021 beworben hatten, haben die Mitglieder der Jury, unter anderem Sara Nuru und Ulrich Maly, fünf Finalisten nominiert. Das letzte Wort hatte das Bayern 2-Publikum, das abstimmen durfte.

Gratulation nach Augsburg!

Mit 30 Prozent der Stimmen haben die Hörerinnen und Hörer von Bayern 2 "Hotel einsmehr" aus Augsburg zum "Guten Beispiel 2021" gewählt. Dafür gab es ein Preisgeld von 4.000 Euro.

Platz 1: Hotel einsmehr -  ein Arbeitsplatz für Menschen mit Beeinträchtigung

Ein ganz besonderes Hotel ist das neu eröffnete Hotel einsmehr in Augsburg. Hier arbeiten Menschen mit Beeinträchtigung ganz selbstverständlich mit anderen zusammen. Was vor sieben Jahren eine Idee war, ist mit der Eröffnung im Herbst 2020 Wirklichkeit geworden. Der Verein einsmehr, in dem sich Eltern von Kindern mit Down-Syndrom zusammengeschlossen haben, hat eine Beschäftigungsalternative geschaffen. Menschen, die sonst oft in eigenen Einrichtungen betreut werden, können im Hotel ihre Talente einbringen und sind sichtbar in der Gesellschaft.

Das Hotel ist eines der ersten Inklusionsbetriebe in Bayern, in dem vor allem Beschäftigte mit geistiger Beeinträchtigung arbeiten. Hotel einsmehr ist eine erfolgreiche Geschichte der Inklusion.

Platz 2: Kultur vor dem Fenster - Liveauftritte für Künstlerinnen und Künstler

Kultur live zu erleben ist auch in Pandemiezeiten möglich. Bereits kurz nach dem ersten Lockdown hat sich in Fürth die Initiative Kultur vor dem Fenster gegründet. Über das Portal können Konzerte, Zaubershows oder Lesungen gebucht werden. Die Künstlerinnen und Künstler treten coronakonform vor den Fenstern, Balkons oder in Innenhöfen auf – bei Hausgemeinschaften, Seniorenwohnheimen oder allen, die daheimbleiben müssen.

Mit dieser Art von kulturellem Lieferservice verdienen die Kulturschaffenden trotz des Lockdowns Geld und können ihrem Beruf nachgehen. Mittlerweile haben sich viele andere bayerische Städte angeschlossen. Auch nach der Pandemie wird Kultur vor dem Fenster Musik und Performances dorthin bringen, wo es gewünscht wird – und damit regionale Künstlerinnen und Künstler live erlebbar machen.

Platz 3: Ackerwert - Nachhaltig verpachten für Mensch und Natur

Die Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln nimmt zu, gleichzeitig haben viele Höfe zu wenig Ackerland. Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen in Bayern müssen zugepachtet werden. Hier setzt das Projekt Ackerwert aus dem niederbayerischen Weihmichl an: Es bringt Landwirtinnen und Landwirte mit den Menschen zusammen, die Grund besitzen – oft sind das Erben, die längst in der Stadt wohnen und keinen Bezug zur Landwirtschaft haben. Sie interessieren sich zwar für Ökologie, wissen aber oft nicht, wie sie das in ihren Pachtverträgen umsetzen können.

Ackerwert klärt auf und hilft dabei, Nachhaltigkeitsaspekte wie Artenschutz und Bodengesundheit in die Pachtvereinbarungen aufzunehmen. Durch einen fairen Pachtpreis können Höfe neue Wege der Bewirtschaftung gehen. Ackerwert steht für eine nachhaltige Landwirtschaft mit Zukunft.

Platz 4: Aelius Förderwerk - Studierende begleiten Jugendliche auf ihrem Bildungsweg

Faire Bildungschancen für alle - das ist auch in Bayern noch immer nicht gegeben. Damit sich das ändert, unterstützt das Aelius Förderwerk Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Haushalten mit Workshops, Beratungsangeboten und einem mehrjährigen Mentoringprogramm. Gegründet wurde der Verein von Studierenden in Nürnberg, mittlerweile stehen rund 150 Studierende aus mehreren Städten den Jugendlichen zur Seite.

Ob Hilfe bei der Studienfinanzierung, Bewerbungschecks oder Anti-Rassismus-Seminare: Der Verein bietet alles an, was dazu beiträgt, die Potentiale der Jugendlichen zu entfalten und ihnen Perspektiven aufzuzeigen. Mehr als 3.500 Schülerinnen und Schüler konnten schon gefördert werden. Das Aelius Förderwerk gibt Bildung eine Chance!

Platz 5: Juku-Mobil - Kunst für Kinder im Fichtelgebirge

Gleich kommt es um die Ecke, das Juku-Mobil aus Wunsiedel. Mit dabei hat es eine ganze Ladefläche voller Ideen. Ausgestattet mit Farben, Pinseln und Werkzeugen bringt der Kleinbus die Kunst direkt zu den Kindern. In Workshops mit Künstlerinnen und Künstlern lernen die Kids verschiedene Drucktechniken oder produzieren Videofilme. Normalerweise fährt das Juku-Mobil quer durchs Fichtelgebirge und macht Halt bei Dorffesten und Bürgertreffs. Kinder müssen also nicht kilometerweit zu einer Kunstschule in die Stadt gefahren werden – die Kunst kommt zu ihnen.

In Coronazeiten geht die mobile Kunstschule mit einem digitalen Angebot und in Zusammenarbeit mit Grundschulen auf Kunst-Tour. Das JuKu-Mobil bringt die Kunst in die Region.

10.000 Euro Preisgeld

Das Preisgeld für die Finalist*innen beträgt insgesamt 10.000 Euro. Es wurde von der Hofpfisterei gestiftet und folgendermaßen aufgeteilt:

  1. Platz     4.000 Euro
  2. Platz     2.500 Euro
  3. Platz     1.500 Euro
  4. Platz     1.000 Euro
  5. Platz     1.000 Euro

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