Spanischer Bürgerkrieg Die Ära des Franco-Regimes
Der militärische Erfolg mit den nationalistischen Putschisten im spanischen Bürgerkrieg verhalf Francisco Franco zum Aufstieg zum Alleinherrscher über Spanien auf Lebenszeit. Die Ära des Diktators prägt das Land und sein Verhältnis zur Geschichte bis heute.
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1915
Franco 1921 als Soldat im Marokko-Krieg
1915
Frühe Jahre
Francisco Francos frühe Militärkarriere geht voran. Ab 1915 ist er mit 22 Jahren bereits der jüngste Hauptmann der spanischen Armee. 1922 wird er dann Kommandeur der spanischen Fremdenlegion.
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1936
Lagebesprechung im spanischen Bürgerkrieg
März 1936
Bürgerkrieg
Im spanischen Bürgerkrieg 1936 bis 1939 siegten Francos faschistische Truppen gegen die Republikaner, wobei sie militärische Unterstützung aus Italien und Deutschland erhielten.
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1936
Soldaten der internationalen Brigaden marschieren durch Barcelona
Juli 1936
Kriegsausbruch
Die spanische Gesellschaft vor Beginn des Bürgerkrieges ist von sozialen Spannungen zerrüttet. Autonomiebestrebungen einzelner Regionen, wie des Baskenlandes oder Kataloniens verschärfen die Lage weiter. Auch die unkontrollierte Machtstellung der Armee gefährdet den Frieden. Nach dem Aufstand des Militärs in Spanisch-Marokko am 17. Juli 1936 bricht auf der spanischen Halbinsel der Bürgerkrieg zwischen den nationalistisch-faschistischen Truppen unter Francisco Franco und den demokratisch gewählten Republikanern der Zweiten Spanischen Republik aus.
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1937
Zerstörte Baskenstadt Guernica
April 1937
Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten
Trotz des Nichteinmischungsabkommens der europäischen Mächte unterstützen Deutschland und das faschistische Italien die Putschisten unter Franco. Die Sowjetunion steht ihrerseits auf Seiten der Republikaner. In der Legion Condor kämpften deutsche Streitkräfte auf der Seite des Generals. Vor allem bei der blutigen Schlacht um die baskische Stadt Guernica 1937 spielte der Luftwaffenverband der Legion Condor eine unrühmliche Rolle. Pablo Picasso verarbeitete die Eindrücke der Schlacht um Guernica, das mit Luftangriffen dem Boden gleich gemacht wurde, in seinem berühmten gleichnamigen Gemälde.
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1939
Propaganda-Plakat der Rotspanier
1939
Kriegspropaganda
Die Zeichnung einer Buddha-ähnlichen Figur mit einem Bauch voller Totenschädel, "Der Gott des Faschismus", wurde vom Propaganda-Minsterium Rotspaniens veröffentlicht. Das NS-Regime, das Franco mit Waffenlieferungen und Soldaten unterstützte, inszenierte sein Eingreifen in den Konflikt als Kampf gegen den internationalen Bolschewismus.
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1939
Franco nach seiner Machtergreifung
März 1939
Machtergreifung
Der Bürgerkrieg endete am 28. März 1939 mit dem Einzug der nationalistischen Truppen in Madrid. Die Putschisten unter Franco gingen siegreich aus den Kämpfen hervor. Nach Kriegsende steigt Franco zum "Generalissimo" und Diktator auf Lebenszeit auf. Er bleibt bis zu seinem Tod am 20. November 1975 Alleinherrscher an der Spitze des spanischen Staates. Es beginnt eine Ära von Repressalien und Gewalttaten gegen Regimegegner.
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1947
Juan Carlos mit Franco
Juli 1947
Nachfolgedebatte
Mit dem Nachfolgegesetz von 1947 führte Franco in seiner Rolle eines Reichsverwesers die Monarchie wieder ein, indem er bestimmte, dass nach seinem Tod die am besten legitimierte "Person königlichen Blutes" in seine Fußstapfen treten solle. 1969 bestimmte er Juan Carlos zu seinem Nachfolger als Staatsoberhaupt und Anwärter auf den Königsthron.
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1969
Vereidigung Juan Carlos
Juli 1969
Juan Carlos
Juan Carlos Alfonso Victor Maria de Borbón y Borbón wurde am 5. Januar 1938 in Rom geboren. Franco schlug Juan Carlos am 22. Juli 1969 als seinen Nachfolger vor, am 23. Juli wurde dieser als "Prinz von Spanien" vereidigt. Nach Francos Tod bestieg Juan Carlos am 27. November 1975 in einem feierlichen Staatsakt den Thron.
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1975
Der aufgebahrte Diktator
Dezember 1975
Francos Tod
Francisco Franco Bahamonde wurde am 4. Dezember 1892 in El Ferrol geboren und ist am 20. November 1975 in Madrid gestorben. Der Tod des Diktators läutete auch das Ende des Franquismus und den schrittweisen Übergang zur Demokratie in Spanien ein.
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2000
Eröffnung eines Massengrabes in Spanien
Dezember 2000
Opfersuche
Bis heute sind die Greueltaten des Bürgerkriegs und der Nachkriegsjahre ein Tabuthema in der spanischen Gesellschaft. Erst in jüngster Vergangenheit wurde mit der Aufarbeitung begonnen. Seither werden immer wieder Massengräber aus der Franco-Ära entdeckt und eröffnet. Die Zahl der nichtidentifizierten Opfer wird auf etwa 30.000 geschätzt. Die Vereinigung zur Rückgewinnung des Historischen Gedächtnisses hat sich im Jahr 2000 eigens zur Suche nach anonym verscharrten Opfern gegründet. Forensiker, Archäologen und Anthropologen versuchen, die Überreste aus den Massengräbern zu identifizieren.
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2002
Franco-Monument: Tal der Gefallenen
November 2002
Vergangenheitsbewältigung
Im November 2002 verurteilte die spanische Regierung erstmals offiziell das Franco-Regime. Die Kehrseite ist ein nach wie vor blühender Kult um den Diktator. Das Tal der Gefallenen (Valle de los Caídos) nahe Madrid ist eine von Zwangsarbeitern errichtete Gedenkstätte für die gefallenen Faschisten. Neben den Gebeinen von etwa 30.000 Soldaten liegen hier auch die Überreste Francos und des Gründers der faschistischen Bewegung Falange, José Antonio Primo de Rivera. Obwohl Opferverbände 2005 die Umwandlung in ein Dokumentationszentrum forderten, fehlt bislang ein konkreter Plan.
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2005
Entfernung einer Franco-Statue in Madrid
März 2005
Francos Spuren
Erst im März 2005 wird die sieben Meter hohe Franco-Statue auf der Plaza San Juan de la Cruz in der Innenstadt von Madrid abgebaut. Die Entfernung des Monuments wird von Protesten von Franco-Verehrern begleitet.
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2008
Rechtsanwalt Baltazar Garzon
September 2008
Aufarbeitung und Rückschritte
Der spanische Rechtsanwalt Baltazar Garzón war der Erste, der 2008 mit einer juristischen Untersuchung der Franco-Verbrechen begann. Garzón wurde vom Dienst suspendiert, da er mit seinen Untersuchungen der Vergangenheit gegen ein Amnestiegesetz von 1977 verstieß, das die Täter der Franco-Zeit vor strafrechtlicher Verfolgung schützt. Das Gesetz stammt noch aus der Übergangsphase Spaniens vom Franquismus zur parlamentarischen Monarchie.
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2012
Paloma Perez, die als Kind in einem Krankenhaus in Madrid entführt wurde
2012
Opferprozesse
Geschätzte 300.000 Kinder verschwanden während der Ära Franco und in den Folgejahren spurlos. Sie wurden den politisch links orientierten Eltern geraubt und wuchsen unter neuem Namen beispielsweise in kirchlichen Waisenhäusern auf, wo sie im Sinne des Franquismus von Nonnen umerzogen wurden. Deartige Fälle sind sogar noch aus den 1980er-Jahren bekannt. Bis heute hilft ein spanischer Suchverband den Betroffenen bei der Suche nach den so genannten "Desaparecidos", den geraubten Angehörigen.