Jubiläum Bayern 2 wird 70!
Bayern 2 wird 70 Jahre alt! Am 18. August 1950 startete das Radioprogramm für die "wählerischen Hörer". Zum Geburtstag hier ein Blick in die Geschichte und auf das Jetzt.
Ein "Teekonzert" zum Anfang
Angefangen hat alles im August 1950. Das zweite Radioprogramm des Bayerischen Rundfunks geht "on air" - anfangs nur wenige Stunden am Nachmittag und Abend. Im Programmhinweis für den ersten Sendetag am 18. August 1950 steht: "Bis 16.00 Uhr und ab 22.00 Uhr wie Mittelwelle, dazwischen ein Teekonzert, eine Übertragung von der Funkausstellung Düsseldorf, ein Großes Unterhaltungskonzert, Kammermusik, dann ein Vortrag von Elisabeth Langgässer über ,Die Dichterische Darstellung der Christlichen Wissenschaft' und zum Abschluss das Hörspiel ,Das Streichquartett', eine Romanze aus Nymphenburg von Francesco Stefani, Regie Theo Fischer."
Ein eigenes Programm ab 1958
Bis 1958 wird das zweite Programm vom Sender Nürnberg in der Wallensteinstraße ausgestrahlt. Dann zieht es nach München und wird zum Vollprogramm: Die Welle strahlt jetzt ganztägig aus. Außerdem gibt es ab 1958 im ersten und zweiten Programm immer Nachrichten am Beginn der vollen Stunde. Vor allem aber: Das 2. Programm bietet nun fast durchgehend eigene Sendungen "so daß kein Hörer mehr neben einer Wortsendung in einem Programm auf die Ausweichmöglichkeit einer Musiksendung im anderen Programm verzichten muß", hieißt es in einer BR-Pressemitteilung dazu.
Auf dem Weg zu einem eigenen Profil
Die Konkurrenz zum aufkommenden Medium Fernsehen führt immer wieder zu Programmreformen. So auch zu der vom Oktober 1963: Jetzt werden die Hörfunkprogramme stärker definiert. Das 1. wird zum "Programm für alle" und das 2. soll sich an den "wählerischen Hörer" wenden, schreibt der ehemalige Intendant Thomas Gruber in einem Aufsatz zu 50 Jahre Bayerischer Rundfunk.
Endlich ein Name!
So hieß Bayern 2 im Wandel der Zeit
1950: 2. Programm
1974: Bayern 2
1989: Bayern 2 Wort
1995: Bayern2Radio
2007: Bayern 2
Erst ab 1974 geht es darum, jedem Programm auch ein wirkliches Profil zu geben. Und damit bekommen die beiden Hörfunkprogramme auch endlich so etwas wie richtige Namen: "Bayern 1" und "Bayern 2".
Wo Wort draufsteht, hat Wort drin zu sein
1985 die nächste Programmreform: Jetzt ist Bayern 2 das "anspruchsvolle Kultur- und Zielgruppenprogramm" und entwickelt sich zu einem Spartenprogramm Wort. Entsprechend wird (mal wieder) der Name geändert: Ab 1989 heißt es: "Bayern 2 Wort". Damit auch wirklich drin ist, was draufsteht, müssen einige Sendungen, in denen viel gesprochen wird, die Welle wechseln, wie zum Beispiel das Notizbuch, das von Bayern 1 zu Bayern 2 Wort umzieht. Im Oktober 1995 wird aus "Bayern 2 Wort", "Bayern2Radio". Damit soll, so Intendant Albert Scharf damals, "an das klassische Radioprogramm angeknüpft werden, das neben kritischem Journalismus über eigene Radiokunstformen bis zur gehobenen Musik für jeden etwas bietet". Im Jahr 2007 die letzte Namensänderung: Das zweite Programm heißt jetzt wieder "Bayern 2".
Bayern 2 heute ...
Am 4. Juli 2005 geht mit der Radioglosse "Ende der Welt" der erste Podcast des BR online. Startschuss in ein weiteres Kapitel Radiogeschichte. Heute sind über 60 Bayern 2-Podcasts verfügbar. Sowohl im digitalen als auch im linearen Programm ist "Entdeckerfreude" das Motto von Bayern 2. Die Lust an neuen Entdeckungen zieht sich durch das Programm - egal ob bei der Musikauswahl oder in den Wortbeiträgen. Aktuelle Interviews, Reportagen, Kommentare, Hörspiele oder Features befassen sich mit Themen von Politik über Gesellschaft, Religion und Wissenschaft bis hin zu Kabarett und Literatur - um nur einige zu nennen. Die Musik umfasst eine Bandbreite von Weltmusik über Jazz, Soul und Chanson bis hin zum Heimatsound aus Bayern und dem Alpenraum.
... und in Zukunft?
Die Digitalisierung und eine Medienlandschaft, die sich immer schneller verändert, sind große Herausforderungen der Zukunft. Programmbereichsleiter Stefan Maier ist zuversichtlich, dass Bayern 2 diese Herausforderungen gut meistern wird: "Weil Bayern 2 mit klug kuratiertem Content, mit ganz besonderen Beiträgen, Interviews und Sendungen, mit handverlesener Musik und hochwertigem Sound seine Hörerinnen und Hörer sowohl begleitet als auch fordert. Und: weil sich neugierige, interessierte Menschen immer von interessant gemachtem Radio überraschen lassen wollen."