Kommentar Lokale Ausreisesperren - ja, bitte!
Bund und Länder diskutieren über regionale Ausreisesperren und wie sie sich praktisch umsetzen lassen. Für Kommentatorin Katrin Schirner stellt sich diese Frage gar nicht erst: Ausreisesperren – bitte sofort. Denn es gehe dabei auch um soziale Verantwortung.

Was für einen Sinn soll es haben, wenn Bürger, die in einem lokalen Corona-Hotspot wohnen, kreuz und quer durch die Republik reisen? "Ich will Urlaub machen, nach mir die Sintflut", scheinen einige zu denken und beklagen gar die Einschränkung ihrer Grundrechte. Aber was ist mit den Grundrechten derer, die sie womöglich anstecken? Was ist mit Mitarbeitern und Gästen in Hotels, Gaststätten und in den Zügen? Welches Grundrecht wiegt schwerer: das auf Urlaub oder das auf Gesundheit?
Kurzzeitige Beschränkungen
Übrigens reden wir hier nicht von wochenlangen Ausreisesperren für hunderttausende Bürger, sondern von lokal begrenzten Ausreiseverboten, zum Beispiel für Urlaubsreisen oder Ausflüge. Zudem sollen die Verbote nur sehr kurz dauern. Im Gespräch sind einige Tage, in denen man umfangreich testet und bei entsprechenden Ergebnissen die Ausreisebeschränkungen auch schnell wieder aufhebt.
Verantwortungsvolles Handeln für die Mitmenschen
Immer wieder hört man auch das Argument, es sei nicht zu kontrollieren ja, wenn wir es massenhaft mit uneinsichtigen Bürgern zu tun bekämen, wäre das wohl so. Aber den unvernünftigen sei gesagt: ein lokales und kurzes Ausreiseverbot ist doch allemal die bessere Alternative zu Beherbergungsverboten. Dann lieber ein paar Tage zu Hause bleiben, als vom gebuchten Hotel wieder vor die Tür gesetzt werden und verantwortungsvoller gegenüber den Mitmenschen wäre es sowieso.