IQ - Wissenschaft und Forschung Miriam Stumpfe
Klugen Leuten Löcher in den Bauch fragen und dann die spannenden Geschichten auch noch vielen Leuten weitererzählen - Radiomachen ist das Beste, was einem neugierigen Menschen passieren kann.
Meine erste Begegnung mit dem Radio war eigentlich ein Unfall: Ich war 14 und ein Gewinnspiel des SDR hatte mir nicht die heißbegehrten Plattengutscheine beschert, sondern einen Besuch in der Live-Sendung. Kopfhörer, Mikros und Plattenschränke zwischen Glasscheiben und Mischpulten - das hat mich damals schwer beeindruckt. Gar nicht erfreut war allerdings am nächsten Morgen mein Englischlehrer: Er tadelte mich, weil ich vorm Mikro die Band "Psychedelic Furs" falsch ausgesprochen hatte.
Klar, dass ich das nicht auf mir sitzen ließ: Nach dem Studium in Freiburg und München (Musikwissenschaft) ging es direkt zum BR und nach dem Volontariat durchlief ich die härteste Sprechschule, die man sich denken kann: bei BR-KLASSIK. In einem Atemzug von einer italienischen Oper mit französischen Sängern, englischem Orchester und japanischem Dirigenten zu reden, das gibt’s nur dort.
Die Neugier auf die großen und kleinen Geheimnisse der Welt zog mich am Ende aber zu Bayern 2. Denn hier kann ich tun, was mir nie langweilig werden wird: Klugen Leuten Löcher in den Bauch fragen und dann die spannenden Geschichten vielen Leuten weitererzählen, egal ob es um Schwarze Löcher oder Müllschlucker, um Tiefseequallen oder Nanoroboter geht. Und wenn die Mischung zwischen harten Fakten und atmosphärischen Zwischentönen stimmt, stelle ich jedes Mal von Neuem fest: Radiomachen ist eine der schönsten Sachen, die mir passieren konnte.