Bayern 2

     

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Notizbuch Jutta Prediger

Etwas anderes als Journalistin wollte sie nie werden. Natürlich fürs Radio! Allerdings glaubte sie anfangs, man müsse in den Apparat hineinkriechen, um daraus sprechen zu können.

Stand: 04.10.2021

Jutta Prediger | Bild: BR/Philipp Kimmelzwinger

"Wenn ich mal groß bin, dann singe ich für dich aus dem Radio!" Als ich meiner Mutter dieses Versprechen gab, lebten wir in meiner Geburtsstadt Nürnberg, ich war ungefähr vier Jahre alt und "fränkelte" stark.

Damals glaubte ich, dass man irgendwie in diesen Radioapparat hineinkriechen muss, um daraus heraus dann auch singen zu können. Damals - Ende der 60er Jahre - waren die Radios natürlich auch viel größer ...

Schnell verlor ich (leider) meine fränkische Sprachfärbung durch unseren Ortswechsel nach Nordrhein-Westfalen und auch den Glauben, ich könnte jemals anderen Menschen etwas vorsingen; im Musikunterricht bekam ich höchstens eine "Gnaden-Drei", ein paar Jahre zuvor hätte es vermutlich noch "Setzen! Sechs!" geheißen.

Meine Faszination fürs Radio aber blieb erhalten mit festen Radio-Ritualen: Abends nahm ich heimlich den Radiowecker, eines der ersten Modelle, mit unter die Bettdecke - zur "Pop nach 8"-Zeit. Donnerstags wurden bei den Hörspielen die Mörder ermittelt und freitags saß ich mit Mikrofon und langem Arm vor dem Lautsprecher, um die "Schlager der Woche" auf Kassette zu bannen.

Eigentlich hatte ich nie einen anderen ernsthaften Berufswunsch, als Journalistin zu werden. Nach meinen Anfangsjahren im Dienste von Bayern 3 arbeite ich seither hauptsächlich für das Programm Bayern 2. Der Sendung Notizbuch halte ich seit Anbeginn meiner Zeit im Bayerischen Rundfunk die Treue. Seit 2001 bin ich dort als Redakteurin tätig, bei "Bayern 2 debattiert", der Gesprächsrunde im Notizbuch, auch als Moderatorin.


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