Beim Münchner Studentenradio ging's für mich los. Mit dem gemeinschaftlichen Basteln an Tonspuren. Mit ersten Filmvorführungen für die Presse am Morgen, an dem eigentlich die Vorlesung anstand. Und – auch das – mit neidvollen Blicken in Richtung Buchmesse und Filmfestivals. Da kam man mit dem Ticket "Studentenradio" dann eben doch nicht rein.
Für Bayern 2 durfte ich aber genau dort hin: in die trubeligen Messehallen von Leipzig und Frankfurt, nach Klagenfurt zum Wettlesen, nach Erlangen aufs Poetenfest, zur Feature-Recherche nach Kapstadt und Johannesburg, auf die Filmfestspiele nach Cannes. Vier Filme am Tag, zwischendurch kurz raus ans Meer, abends ins Studio und im besten Fall hatten die Kollegen danach schon gekocht! Bayern 2 ist für mich insofern Türöffner und Entdeckungsraum für Bücher, Filme, Menschen.

Genau deshalb bin ich auch in München geblieben – was nicht unbedingt der Plan war, als ich fürs Studium aus Berlin raus bin. 2008 war das, damals eher mit dem Vorsatz, möglichst schnell wieder zurück in Richtung Norden zu kommen. Stattdessen ist es der Süden Münchens geworden. Isar-Nähe. Zwischen 60er Stadion und Trainingsplatz der Bayern. Eigentlich ziemlich gut.