Bayern 2

     

radioWissen Rätselhafte Meeresbewohner

Seepferdchen | Bild: colourbox.com

Freitag, 05.05.2017
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das Seepferdchen
Ein ganz besonderer Fisch

Der Seeigel
Das runde Stachel-Wunder

Das Kalenderblatt
5.5 1921
Coco Chanel präsentiert Chanel Nº 5
Von Caroline Ebner

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Das Seepferdchen - Ein ganz besonderer Fisch
Autorin und Regie: Irene Schuck
Das Seepferdchen ist in jeder Hinsicht einzigartig. Das grazile, maximal 35 Zentimeter große Meerestier gehört zu den Fischen, sieht aber ganz anders aus: Es hat den Kopf eines Pferdes, die Augen eines Chamäleons, die Schnauze eines Ameisenbären, die Bauchtasche einer Beutelratte und den Greifschwanz eines Klammeraffen. Und es kann seine Farbe wechseln, zur Tarnung und beim Balztanz. Aber nicht nur sein Aussehen macht das Seepferdchen so faszinierend. Es ist das einzige Tier, bei dem es die männliche Schwangerschaft gibt, und der einzige Meeresbewohner, der sich in aufrechter Haltung fortbewegt - sehr anmutig und außerordentlich langsam. Trotzdem ist das Seepferdchen ein geschickter Jäger. Heute gehört es zu den bedrohten Tierarten. Nicht nur die Meeresverschmutzung und die Klimaerwärmung sind schuld, in China gilt das Pulver getrockneter Seepferdchen als Heilmittel gegen Potenzprobleme, Inkontinenz, Asthma, Haarausfall und Vergesslichkeit. 15 Millionen der kleinen Tiere werden jährlich vertilgt, sie sind ebenso begehrt wie Elfenbein oder Kaviar.

Der Seeigel - Das runde Stachel-Wunder
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Eva Demmelhuber
Seeigel sind bei den meisten Menschen unbeliebt. Wer schon mal auf eine der stachligen Kugeln getreten ist, der weiß, warum. Andere lieben sie: Ihre Fortpflanzungsorgane gelten in Südeuropa und Asien als Delikatesse. Sonstige Fressfeinde haben sie - verständlicherweise - nur wenige. Fischotter mögen die Stacheldinger und einige Fisch- und Schneckenarten. Klar ist, dass den Seeigeln, wissenschaftlich Echinoidea, niemand so leicht etwas anhaben kann. Es gibt sie seit Urzeiten. Sie leben in allen Meeren, im seichten Küstengewässer. Hier sind sie wichtige Akteure. Seeigel verschlingen mit ihrem Raspelmaul, das an der Körperunterseite sitzt, große Mengen Algen. Das kann sowohl Schaden als auch Nutzen bringen: Gibt es zu viele, fressen sie alles kahl. Gibt es zu wenige, weil ihre Fressfeinde überfischt sind, überwuchern die Algen Riffs und Felsen. Als Teil der Nahrungskette sind Seeigel also deutliche Indikatoren dafür, ob das Ökosystem im Gleichgewicht ist. Selbst wenn sie gestorben sind, leisten sie noch etwas: Ihr rundes Kalk-Skelett ist der Stoff, aus dem die Sandstrände sind.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Bernhard Kastner

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